Nachhaltigkeit

Grünes Geld: Die besten nachhaltigen Banken im Vergleich!

Nachhaltige Banken orientieren sich bei der Abwicklung ihrer Geschäfte an ökologischen und ethischen Kriterien. Wir haben die besten für dich verglichen!

Bankentürme zwischen Bäumen
Auch im Finanzsektor gibt's Nachhaltigkeit (Symbolbild) Foto: iStock / CHUNYIP WONG
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Das gesellschaftliche Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt seit Jahren kontinuierlich an, insbesondere durch die Bedrohungen des Klimawandels. Dabei denken die meisten wahrscheinlich zunächst an Lebensbereiche wie Ernährung, Kleidung und Reisen.

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Aber auch im Finanzsektor gibt es Nachhaltigkeit. "Grüne Banken" machen es sich selbst zur Aufgabe, ihre Geschäftsaktivitäten an umfangreichen ökologischen und ethischen Kriterien auszurichten. Als Leitlinie dienen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs).

Nachhaltige Banken wollen die Welt mithilfe von Geld zum Positiven verändern - oder die Lage zumindest nicht verschlimmern. Ihre Finanzdienstleistungen unterscheiden sich in der Regel nicht von denen klassischer Banken.

Wir haben uns in Deutschland umgeschaut und die besten nachhaltigen bzw. fairen oder ethischen Kreditinstitute sowie ihre jeweiligen Ansätze miteinander verglichen. Los geht's!

Nachhaltige Banken in Deutschland

Laut Verbraucherzentrale gibt es hierzulande 14 Banken mit Nachhaltigkeitsstandards. Fünf davon bzw. vier Banken und eine App sind dabei unserer Ansicht nach die wichtigsten:

  • GLS Bank

  • EthikBank

  • Triodos Bank

  • UmweltBank

  • Tomorrow-App

Bevor wir diese im Einzelnen vorstellen, werfen wir noch einen Blick auf das, was grüne Banken grundsätzlich anders machen als herkömmliche Kreditinstitute.

Konventionelle private Finanzhäuser handeln einem Bericht von "Utopia" zufolge häufig mit heiklen Produkten. Sie investieren beispielsweise in Rüstungsgeschäfte sowie Atomstrom und fossile Kraftstoffe. Sie spekulieren nicht selten mit Nahrungsmitteln und lassen sich auf Deals mit korrupten Regierungen und zweifelhaften Organisationen ein.

Bei öffentlich-rechtlichen bzw. Genossenschaftsbanken sieht es insgesamt etwas besser, aber auch nicht wirklich toll aus.

Das zeichnet nachhaltige Banken aus

Nachhaltige Banken tun all das oben genannte nicht. Sie machen keine Waffengeschäfte und betreiben keine Nahrungsmittelspekulation. Sie fördern die Energiewende, arbeiten transparent und setzen sich gegen Menschenrechtsverletzungen, Massentierhaltung und Umweltzerstörung ein.

"Mit einem Wechsel zu einer nachhaltigen Bank kannst du mit dazu beitragen, dass Kredite nur an Unternehmen vergeben werden, die strenge ökologische und ethische Kriterien erfüllen", heißt es beispielsweise auf der Website vom "Klimasofa".

Bei ihren Investments halten sich nachhaltige Banken an bestimmte Ausschlusskriterien. So wird kein Geld für Unternehmen bereitgestellt, die Tierversuche durchführen, Gentechnik anwenden oder Suchtmittel herstellen. Auch Kinderarbeit ist selbstredend ein rotes Tuch, berichtet u. a. "ECOreporter".

Stattdessen tätigen nachhaltige Banken Investitionen in soziale und ökologische Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Als Orientierung dienen hierbei verschiedene Siegel, die Auskunft über die Nachhaltigkeit einer Geldanlage geben. Eine Übersicht findest du etwa auf der Website von "Utopia".

GLS Bank

Die GLS Bank ist eigenen Angaben nach die "größte nachhaltige Bank Deutschlands". Die Zentrale der Genossenschaftsbank, die bereits 1974 gegründet wurde, liegt in Bochum. Daneben gibt es Filialen in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart und Freiburg.

Knapp 300.000 Kund:innen und 85.000 Mitglieder zählt die GLS Bank. Diese können an mehr als 18.000 Automaten diverser Banken kostenlos Geld abheben. Die Kosten für ein Girokonto liegen bei 3,80 Euro pro Monat (ab 28 Jahren) zuzüglich 60 Euro pro Jahr. Als GLS-Mitglied erhält man zahlreiche Vorteile, beispielsweise kostenlose Kreditkarten.

Die GLS Bank "finanziert und investiert in Unternehmen, Menschen und Organisationen, die eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben, umwelt- und sozialverträglich wirtschaften und ihren ökonomischen Erfolg unter Einbeziehung sozialer und ökologischer Aspekte in der gesamten Wertschöpfungskette erreichen".

Im "GLS Nachhaltigkeitsbericht" heißt es außerdem: "Bei uns gibt es keine Boni für Beratung, keine Spekulation, keine abstrakten Finanzprodukte."

Triodos Bank

Die Triodos Bank wurde 1980 gegründet, auf Initiative der niederländischen Triodos Foundation. Sie bezeichnet sich selbst als "Europas führende Nachhaltigkeitsbank" und ist mittlerweile in fünf Ländern aktiv, u. a. Deutschland.

Weltweit zählt die Triodos Bank etwa 750.000 Kund:innen. An den meisten Bankautomaten mit MasterCard-Kennzeichen kann kostenlos Geld abgehoben werden, das Girokonto kostet 5,50 Euro pro Monat.

Die Investitionen der Triodos Bank zielen darauf ab, dass diese "langfristig positive Veränderungen für Mensch und Umwelt bewirken". Eine Kreditvergabe erfolgt ausschließlich zweckgebunden und wird transparent dargelegt.

EthikBank

Die EthikBank gehört zur Volksbank Eisenberg eG und begreift sich als "ethisch-ökologische Direktbank". Rund 20.000 Kund:innen zählt die Bank, die ausschließlich in "ökologisch und sozial sinnvolle Maßnahmen" (z. B. Tiny Houses & Elektromobilität) investiert.

Kostenloses Geld gibt's von den Automaten der Genossenschaftsbanken (Volks-, Raiffeisen- & Sparda-Bank), das Girokonto kostet grundsätzlich 8,50 Euro pro Monat. Nach dem Prinzip der "gläsernen Bank" legt die EthikBank ihre Geschäftspraktiken detailreich offen.

UmweltBank

Die UmweltBank bezeichnet sich selbst als "Deutschlands grünste Bank". Stimmt wohl, denn sie finanziert ausschließlich Umweltprojekte und ist damit rein ökologisch ausgerichtet. Ihre Schwerpunkte: Wohnungsbau, Biolandwirtschaft und Erneuerbare Energien.

Als einziges Kreditinstitut in dieser Auflistung bietet die UmweltBank kein Girokonto und keine Geldkarten an. Dafür sind die Kriterien, die Unternehmen erfüllen müssen, um Geld zu erhalten, besonders streng und entsprechend der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet.

Tomorrow-App

Die Tomorrow-App gibt es erst seit 2018, hat aber bereits an die 90.000 Kund:innen. Das Besondere: Es werden ausschließlich Finanzdienstleistungen und -produkte per App angeboten.

Dabei ist Tomorrow keine Bank, sondern ein Banking-Dienstleister und Teil des Netzwerks B Corp (Certified Benefit Corporations). Wer hier Mitglied ist, muss gewisse Standards in puncto Nachhaltigkeit erfüllen.

Aktuell werden drei verschiedene Girokonto-Modelle angeboten, die preislich zwischen 3 und 15 Euro variieren. Alle gemeinsam haben, dass bei jeder Kartenzahlung automatisch ein Klimabeitrag entrichtet wird.

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Nachhaltige Banken: Fazit

Welche nachhaltige Bank am Ende die richtige für dich ist, hängt sicher von vielen Faktoren ab: deinen Anforderungen, Wertevorstellungen etc. Der Wechsel ist jedenfalls ganz einfach: Banken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dabei zu helfen (Stichwort Kontowechselservice)!

Wenn du darüber nachdenkst, informiere dich am besten noch einmal umfangreich über die einzelnen Banken und ihre Schwerpunkte. Weiterführende Informationen gibt es u. a. bei "Geld bewegt", einem Angebot der Verbraucherzentrale. Darüber ist Anfang 2022 der aktuelle und kostenlose "Fair Finance Guide" erschienen und auch Statista hält Daten und Fakten zu nachhaltigen Banken sowie Geldanlagen bereit.

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