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Sehenswürdigkeiten in Baku: DAS muss man unbedingt gesehen haben

Sehenswürdigkeiten in Baku gibt es genug – jetzt müssen nur noch die Touristen kommen. Hier sind unsere fünf Highlights.

Baku
Baku, die windige Stadt am Kaspischen Meer. Foto: iStock / TamasSzendrei / ShevchenkoAndrey / jackmalipan (Collage Männersache)
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Baku: Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten in Baku, der größten Stadt Aserbaidschans und des gesamten Kaukasus, muss man nicht lange suchen. Die Altstadt beispielsweise kann kaum übersehen werden.

Trotz der vielen schicken Neubauten, hervorgebracht durch den Ölboom, hat sich die Metropole Einiges an Historie bewahrt.

Altstadt

Altstadt Baku
Begehrte Filmkulisse: Altstadtstraße in Baku. Foto: iStock / ShevchenkoAndrey

Schon die sowjetischen Filmemacher wussten den altertümlichen Charme der Bakuer Altstadt für ihre Werke zu nutzen.

Zahlreiche Produktionen haben hier vom Charme der verwinkelten Kopfsteinpflastergassen hinter der uralten Stadtmauer Itscheri Schechers, wie die Altstadt auf Aserbaidschanisch genannt wird, profitiert.

Seit dem Jahr 2000 gehört die gesamte Altstadt Bakus zum Weltkulturerbe. Touristen, die dieses Gewirre zu Fuß erkunden wollen, profitieren von einer kuriosen gesetzlichen Regel:

Die maximale Anzahl an Autos im Altstadt-Viertel ist auf 450 Autos begrenzt. Ist diese Zahl erreicht, müssen alle weiteren Autofahrer schlicht warten.

So lassen sich frei von Abgasen und Verkehrslärm viele kleine Geschäfte entdecken, in denen traditionelle Handwerkskunst angeboten wird. Auffällig ist auch die hohe Anzahl an Teppichläden.

Bulvar

Bulvar in Baku
Der Bulvar direkt am Kaspischen Meer. Foto: iStock / Anney_Lier

Der Bulvar ist die Flaniermeile Bakus direkt am Kaspischen Meer. 1909 beschloss die Stadtverwaltung den Bau eines Boulevards, der 1970 noch einmal in östlicher und westlicher Richtung auf eine Läönge von 3,7 Kilometern zu erweitern.

Mehr als Flanieren ist zwar nicht drin – Shoppen ist extrem teuer, da sämtliche Luxusgüter aufwendig exportiert werden müssen und Schwimmen ist aufgrund der Verunreinigung des Wassers durch Erdöl nicht ratsam – dazu allerdings lädt der Bulvar recht herzlich ein.

Viele Sehenswürdigkeiten können bei einem Gang auf dem Bulvar bereits aus der Ferne betrachtet werden. Da wären zum einen die neuen Bürogebäude "Flame Towers", die wie tanzende Flammen konzipiert wurden.

Zum anderen sieht man den Flaggenplatz, der aufgrund seiner schieren Größe im Guinness Buch der Rekorde verewigt ist (siehe "Nationaler Flaggenplatz", unten).

Im Laufe der letzten Jahre sind etliche neue Atraktionen am Bulvar entstanden, etwa ein 60 Meter hohes Riesenrad, der Water Sports Palace oder ein 5D-Kino.

Villa Petrola

Villa Petrolea in Baku
Petrolea: Ehemalige Villa der Gebrüder Nobel. Foto: Wikipedia / Parishan, CC BY-SA 3.0

Fast direkt am Kaspischen Meer, auf einem Hügel, steht eine Villa, die den Reichtum, der ihren Bau ermöglichte, im Namen trägt: Villa Petrolea.

Steht man auf ihrem mächtigen Turm, sieht man auch, wo dieser Reichtum herkam, eben aus besagtem Kaspischen Meer.

Die damaligen Bewohner indes sind keine Einheimischen, sondern Europäer, genauer gesagt die Gebrüder Nobel aus Schweden.

Sie waren damals nach Baku gekommen, um Holz zu verarbeiten, stattdessen fanden sie die unermesslichen Ölvorkommen im Meer. Man blieb und förderte. Das Geschäft lief so gut, dass eine riesige Villa mit Turm und großem Kellergewölbe entstand.

In letzterem lagerten die Brüder im Sommer bis zu 80 Tonnen Eis, um verderbliche Waren länger lagern zu können und als eine Art natürliche Klimaanlage für die Villa.

Kein Wunder, dass damals fast die gesamte feine Gesellschaft in diesem monumentalen Bau empfangen wurde.

Leider war die Zeit nicht allzu gnädig zu der Immobilie. Der einstmals große Garten der Villa ist heute nur noch ein Schatten seiner selbst, auch das Haus selber hat schon bessere Zeiten gesehen.

Dennoch ist die Villa einen Blick wert. Sie lässt auch heute noch erahnen, wie prächtig sei einst eingerichtet war.

Yanar Dag

Yanar Dag, nördlich von Baku
Yanar Dag, der brennende Berg. Foto: iStock / master2

Es gibt ein spektakuläres Loch im Boden, das brennt und von jedem Besucher, der davorstand unisono als "Gate to Hell", also Eingang zur Hölle, bezeichnet wird. Dieses Loch befindet sich Turkmenistan, aber Aserbaidschan kann da mithalten.

Nördlich von Baku liegt der Berg Yanar Dag. Und brennt. Was komisch klingt, ist doch wahr und der Berg brennt schon sehr lange. Alten Aufzeichnungen zufolge brennt er bereits seit über 1000 Jahren.

Es ist nur eine Flanke und die Flammen sind unter Kontrolle, obwohl sie beizeiten bis zu drei Meter Höhe erreichen können.

"Schuld" an dem Schauspiel, das vor allem nachts spektakulär aussieht, ist ein natürliches Gasvorkommen, das aus dem Kalksteinhügel ausströmt und das Feuer immer weiter nährt.

Die Einheimischen haben längst die Anziehungskraft des Hügels erkannt und sich auf die Bewirtung der Touristen spezialisiert.

So finden sich Teehäuser mit guter Aussicht auf das Höllenfeuer in unmittelbarer Nähe und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

Nationaler Flaggen-Platz

Flaggenmast in Baku
Ein Flaggenmast der Superlative (Guinness!) Foto: iStock / Khrystynabohush

Der nationale Flaggenplatz ist ein Fanal der Gigantomanie. Unweit der Hauptbasis der aserbaidschanischen Seestreitkräfte gelegen, sind sowohl die Flagge, der Flaggenmast und der Platz in seiner Gesamtheit ein einziger Superlativ:

Der Mast ist 162 Meter hoch. Zum Vergleich: Die Spitzen der Türme des Kölner Doms enden bei 157 Metern. Der Mast hat am unteren Ende einen Durchmesser von 3,20 Metern und wiegt inklusive gehisster Flagge 220 Tonnen.

Die Flagge selbst ist 35 Meter breit, 70 Meter lang und wiegt 350 Kilogramm. Im nassen Zustand wiegt sie schnell das doppelte. Ihre Fläche beträgt 2450 Quadratmeter.

2007 wurde der Flaggenplatz gebaut, drei Jahre später befand das Guinness Buch der Weltrekorde, dass der Flaggenmast ganz offiziell der höchste der Welt sei.

Männersache-Tipp: Jungfrauenturm

Jungfrauenturm in Baku
Der uralte Jungfrauenturm in Baku. Foto: iStock / jackmalipan

Nein, Jungfrauen gibt es hier, dem Namen des Bauwerks zum Trotz, nicht. Hübsch anzuschauen ist er dennoch. Teil der uralten Stadtmauer Bakus, ragt er aus selbiger mit knapp 30 Metern Höhe sprichwörtlich heraus.

Es ist unklar, wie alt er ist, Schätzungen datieren zumindest den unteren Teil des Turms in das fünfte Jahrhundert zurück. Angelegt wurde er damals als Wehranlage, unter dem Dach befanden sich Kanonen.

Auch ein Brunnen findet sich in ihm, zusammen mit Röhrensystemen, deren Zweck allerdings unklar ist.

Da einige der in den Turm eingelassenen Öffnungen exakt das Licht der aufgehenden Sonne an Sonnenwendtagen einfängt, ist auch eine astronomische Nutzung denkbar.

Einmal im Jahr hat der Turm seinen großen Auftritt, beim Großen Preis von Aserbaidschan.

Helikopter begleiten die F1-Boliden auf ihrem Weg durch die Innenstadt von Baku und stets ist der Turm dabei aus der Vogelperspektive zu sehen.

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