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Sehenswürdigkeiten in Göttingen: DAS muss man unbedingt gesehen haben

Keine der Göttinger Sehenswürdigkeiten ist weltberühmt. Dennoch gibt es Wunderschönes zu entdecken. Diese fünf Highlights sollte sich kein Besucher entgehen lassen.

Sehenswürdigkeiten in Göttingen
Gänseliesel und Altes Rathaus in Göttingen Foto: iStock / BanarTABS / iStock / kotina (Collage Männersache)
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Göttingen: Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten in Göttingen haben viel mit der Tatsache zu tun, dass sie eine altehrwürdige Universitätsstadt ist.

Die Uni, 1734 gegründet und drei Jahre später eröffnet, war schon immer ein Anziehungspunkt für kluge Geister und kann unter anderem auf 40 Nobelpreisträger verweisen.

Gänseliesel

Gänseliesel
Das Gänseliesel auf dem Rathausplatz. Foto: iStock / BanarTABS

Was den Kopenhagenern ihre Meerjungfrau ist, das ist den Göttingern ihre Gänseliesel: Eine kleine Frau mit großer Wirkung. Und während in Brüssel das Manneken Pis unflätig vor aller Welt Wasser lässt, weiß die Gänseliesel mit Anstand zu überzeugen.

Dafür wir sie geliebt und geküsst, sprichwörtlich. Es ist guter akademischer Brauch frischgebackener Doktoren, dass sie der Statue auf dem Marktplatz nach Erringung der Doktorwürde ein Küsschen aufdrücken.

Wann genau dieser Brauch entstand, ist unklar, aber man kann davon ausgehen, dass die Allermeisten, die an der Universität Göttingen seit 1901, dem Datum der Errichtung des Wahrzeichens, ihren Doktor gemacht haben, dem Brauch gefolgt sind.

Ob auch "Normalsterbliche" die Gänseliesel küssen dürfen, ist nicht überliefert, aber eins dürfte klar sein: Auch ohne touristischen Beistand ist die Gänseliesel ist die meistgeküsste Frau Göttingens.

Seit 1990 steht an der Brunnenanlage vor dem Rathaus übrigens eine Kopie, während das Original ins Städtische Museum umzog.

Altes Rathaus

Altes Rathaus
Bildunterschrift eingeben Foto: iStock / kotina

Das ursprüngliche Göttinger Rathaus ist altehrwürdig. Der Kernbau lässt sich auf das Jahr 1270 zurückführen. Zunächst diente es als Gildehaus für die Göttinger Kaufleute.

Über die nächsten Jahrzehnte wurde es immer weiter ausgebaut und 1443 in seine jetzige Form gebracht und zum Rathaus der Stadt.

Besonders der "Dorntze" genannte Ratssaal ist für Besucher von Interesse, bot er doch schon in längst vergangenen Zeiten die Möglichkeit, jeden der zwölf Ratsherrensitze einzeln zu beheizen.

Im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstet, wurde es im 18. Jahrhundert grundlegend renoviert und diente bis 1978 in seiner Funktion. Dann wurde es durch einen Neubau am Hiroshimaplatz als Rathaus abgelöst.

Seine neuen Bestimmungen sind seitdem und einer weiteren Renovierung deutlich vielfältiger geworden.

So dient das gesamte Erdgenschoss heutzutage als Restaurant, im alten Dorntze kann geheiratet werden und es gibt immer wieder Ausstellungen im ersten Stock des Gebäudes.

Das Rathaus ist werktags von 9.30 bis 18.00 Uhr geöffnet, am Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag von 10.00 bis 14.00 Uhr. Adresse: Markt 8, 37073 Göttingen.

Universitäts-Aula

Als die Göttinger Universität ihre Hundertjahrfeier beging, war sie um ein Gebäude reicher. Im Auftrag Wilhelm IV. von Großbritannien und Hannover wurde zu diesem Anlass eine Aula im klassizistischen Stil erbaut.

Heute ist dieser Bau noch immer das Hauptgebäude der gesamten Uni. Während der östliche Flügel des Vorderhauses die Empfangsräume beherbergt, tagt im Westflügel unter anderem die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Noch interessanter ist bei einer Führung aber sicherlich der Karzer der Universität, der sich, auf zwei Etagen aufgeteilt, direkt hinter dem Westflügel befindet.

Von den insgesamt vier Zellen können die oberen beiden besichtigt werden und geben durch vielfältige "Wandmalereien" Einblick in die Studentenseele derjenigen, die hier über die Jahrhunderte einsaßen.

Noch im 20. Jahrhundert unterlag die Gerichtsbarkeit ihrer Studenten und Angestellten allein der Universität und es waren "Haftzeiten" bis zu 14 Tagen möglich.

Als strafbare Vergehen galten unter anderem: Öffentliche Trunksucht, Faulheit, nächtliches Lärmen, Beleidigungen und zu schnelles Reiten in der Stadt.

Bekanntester "Knastbruder": der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck. Er kam durch mehrere Aufenthalte auf insgesamt 18 Tage.

St. Jacobi

St. Jacobi
Turm der St. Jacobi-Kirche. Foto: iStock / venemama

Die Pfarrkirche St. Jacobi wurde zwischen 1361 und 1433 errichtet. Ihr 72 Meter hoher Turm ist nach wie vor das höchste Gebäude der Göttinger Altstadt.

Sie ist Jakobus dem Älteren gewidmet, dem Schutzpatron der Pilger und das ist kein Zufall, liegt die Kirche doch am Jakobsweg, der durch die Göttinger Altstadt führt.

Die Kirche beherbergt einen aus dem Jahr 1402 stammenden Doppelflügelaltar, der von einem unbekannten Künstler stammt.

Je nachdem, wie er geklappt ist, stellen sich entweder Szenen der Jugend und Passion Christi dar, Darstellungen der Legende der heiligen Jakobus des Älteren oder die Krönung Marias zur Himmelskönigin.

Die Kirche ist täglich von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr geöffnet. Der Turm der Kirche kann ganzjährig besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Adresse: Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen.

Paulinerstraße / -kirche

Ein Ausflug in die Vergangenheit ist auch der Gang durch die Paulinerstraße. Sie besteht aus Fachwerkhäusern aus dem 15. Bis 18. Jahrhundert.

In den 70ern wurde der gesamte Straßenzug umfassend saniert. Die Nummer 6 ist dabei offiziell das älteste Wohnhaus Göttingens, es wurde 1495 gebaut.

Zum Gesamtkomplex gehört auch die Paulinerkirche, die 1304 als Klosterkirche vollendet wurde. In ihr wurden seit 1341 Reliquien des heiligen Thomas von Aquin aufbewahrt, was alljährlich eine immense Schar an Pilgern anzog.

Bibliothek der Paulinerkirche
Bibliothekssaal der Paulinerkirche. Foto: SUB Göttingen, Pressestelle (CC BY-SA 2.5)

Im gleichen Jahr der Universitätsgründung wurde in der Paulinerkirche eine Bibliothek angelegt. Noch heute existiert dieser Bibliothekssaal (siehe Foto oben).

Männersache-Tipp: Cheltenham-Park

Der Cheltenham-Park wurde 1976 nach der englischen Partnerstadt benannt. Die Grünfläche beherbergt den Nachbau des Rohns'schem Badehauses, das 1820 erbaut wurde und seinerzeit das erste öffentliche Badehaus war.

Der Park ist in Göttingen sehr beliebt und bietet den Einwohnern eine Gelegenheit, schnell ins Grüne zu gelangen.

Auf dem südlich angrenzenden Albani-Friedhof sind zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten begraben, der berühmteste unter ihnen ist zweifellos der Physiker, Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß.

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