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Whisky oder Whiskey: Das ist der Unterschied

Whisky oder Whiskey? Was den einen ganz egal ist, entbrennt für andere zur Glaubensfrage. Die große Wirkung des kleinen Buchstabens. Eine hochprozentige Untersuchung.

Männer stoßen mit Whiskey an
Kleine Frage, große Wirkung: Heißt es Whisky oder Whiskey? (Symbolfoto) Foto: iStock / Rawpixel
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Whisky oder Whiskey?

Whisky/Whiskey
Egal, ob Whisky oder Whiskey: Es gibt von beidem eine große Auswahl Foto: iStock/Alexlukin

Bei denen, die über Whisky reden, kann man recht schnell die Spreu vom Weizen trennen. Die Frage, ob jemand zumindest Grundlagenwissen besitzt oder auf Cocktail-Partys nur gerne so daher schwätzt, ist leicht zu beantworten.

Man stelle der Person genau diese drei Fragen: Whisky oder Whiskey? Und welche Schreibweise in welchem Land? Und warum? Wer das nicht exakt beantwortet, hat möglicherweise schon zu tief ins Glas geschaut und sollte auf zukünftige Fachgespräche über Hochprozentiges besser verzichten.

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Whisky vs Whiskey

Dabei ist es im Prinzip ganz einfach: Die meisten Länder - und allen voran natürlich Schottland - nennen den aus der Destillation von Getreidemaische gewonnenen Alkohol "Whisky". Ohne "e" dazwischen. Mit zwei Ausnahmen: Irland und die USA.

Aber wie kam es dazu? Ein Blick in die Historie zeigt, dass der Whisky das erste Mal natürlich in Schottland gebrannt wurde. Das schottisch-gälische 'uisge beatha' (sprich: uschke baha) bedeutet übersetzt "Wasser des Lebens", ein deutlicher Fingerzeig auf den hochprozentigen Inhalt.

Whisky oder Whiskey: Unterschied

Durch diverse in der Welt der Sprachen üblichen Lautverschiebungen wurde aus "uisge" irgendwann das heute gebräuchliche Wort "Whisky". Und wie kam nun das "e" ins Wort? Dazu muss man wissen, dass Irland früher komplett, wie heute noch Nord-Irland, zum britischen Commonwealth gehörte.

Während sich aber die Schotten damit abfanden, gärte es in den Iren. Hinzu kam noch der Punkt eines neuen Brennverfahrens im Jahre 1826 mittels Säulendestillationsanlage, das eine kontinuierlichere Produktion ermöglichte und deshalb günstiger zu betreiben war. Bis dahin war ausschließlich in sogenannten Brennblasen hergestellt worden.

Besatzer und Royal Commission

Die Iren fanden aber, dass das Destillat aus der Säulenanlage kein richtiger Whisky war, riefen die dafür zuständige Royal Commission an und ... verloren. Die Kommission stellte 1909 fest, dass sich auch der auf neue Art produzierte Alkohol Whisky nennen durfte.

Aus Ärger über ihre Niederlage und um sich gegen das als Besatzer empfundene Commonwealth abzugrenzen, begannen die Iren, Whisky fürderhin mit "e" zu schreiben. Der "Whiskey" war geboren.

So kam das "e" in die USA

Und die USA? Naja, auch da trafen mehrere Ereignisse aufeinander. Wegen der großen, durch Kartoffelfäule verursachten Hungersnot verließen sehr viele Iren ihre alte Heimat und machten sich auf in die neue Welt. Irische Geschäftsleute nutzten diese "Irish Connection", um ihren Whiskey in die USA zu transportieren, und als 1933 die Prohibition endete, gab es kein Halten mehr. So kamen die USA auf den Hund und der hieß eben "Whiskey".

Übrigens: In Deutschland schreiben die meisten Menschen Whisky intuitiv mit "e". Das mag daran liegen, dass die meistverkauften Sorten hierzulande zwei amerikanische sind: Jim Beam und Jack Daniels. So haben die Iren ihr Protest-"e" quasi über den Umweg USA nach Deutschland geschmuggelt.

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