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Brisanter "Tagesschau"-Schummel aufgeflogen: Chefredakteur äußert sich!

In einer Zeit, in der die Öffentlich-Rechtlichen ohnehin von vielen Personen mit Argwohn betrachtet werden, hat diese Aktion Öl ins Feuer gegossen.

WDR-Moderatorin
Hilfe unter Kollegen: WDR-Moderatorin äußert sich in WDR-Beitrag Foto: WDR
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Es ist ein gelungener PR-Coup des Lebensmittel-Discounters Penny: Unter dem Aktionsnamen "Projekt Zukunftsbauer" soll der wahre Wert von Lebensmitteln aufgezeigt werden. Neun vom Discounter ausgewählte Produkte werden zu "wahren Kosten" angeboten.

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Grillwürste kosten plötzlich nicht mehr drei, sondern sechs Euro, auch gewisse Käsesorten verdoppeln sich nahezu im Preis. Penny klärt auf: "Lebensmittel haben von ihrer Erzeugung bis hin zu deinem Einkauf soziale und ökologische Auswirkungen, die sich aber nicht im Verkaufspreis widerspiegeln. Möchte man sie beheben, so kostet das Geld - die sogenannten wahren Kosten."

Kundenbefragung vor Ort

Begleitet wird das Einkaufsexperiment von der Universität Greifswald und der Technischen Hochschule Nürnberg, die die wahren Kosten berechnet haben. Das ist auf jeden Fall einen Beitrag wert, dachte sich die "Tagesschau" und schickte einen Reporter in einen Penny-Markt, um den dortigen Konsument:innen auf den Zahn zu fühlen. Wer ist bereit, die wahren Kosten zu zahlen?

Eine erste Kundin sagt, sie sehe keinen Grund zum Kauf jener Produkte, gerade auch unter der Prämisse, das selbige Artikel in einer Woche wieder zum "normalen", sprich gewohnten Preis verfügbar seien. Eine ehrliche Meinung.

Als Zweites wird eine junge Dame interviewt und diese äußert sich dem Experiment gegenüber positiv. Sie findet, es sei gut, aufzuzeigen, wie teuer unsere alltäglichen Produkte tatsächlich seien, wenn wir den Umweltaspekt nicht ausblenden.

Auch dies ein echter Standpunkt. Aber es gibt ein Problem!

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Wissentlich? Reporter befragt Kollegin

Bei besagter jungen Dame handelt es sich um Hannah Mertens, ihres Zeichens Moderatorin beim WDR, wie "Focus" berichtet. Das hat natürlich mehr als nur ein kleines "Geschmäckle". Eine Nachfrage beim Sender trifft auf Einsicht: "Die gezeigte O-Ton-Sequenz im von uns produzierten Beitrag hätte so nicht gesendet werden dürfen."

WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg geht von einem Missverständnis aus. Der Interviewer vor Ort hätte Mertens nicht als WDR-Mitarbeiterin erkannt. Er fügt hinzu: "Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen."

Scharfe Kritik am Sender

Weitere Konsequenz aus dem Vorfall: Der Beitrag wird nicht mehr gesendet und auch aus der ARD-Mediathek ist er entfernt worden. Dennoch gibt es Kritik seitens der Politik. Serap Güler (CDU) bemerkt: "Die Fehler des WDR häufen sich in rasanter Geschwindigkeit."

Parteikollege Johannes Steiniger wird noch deutlicher: "Wenn's der Öko-Ideologie hilft, heiligt der Zweck beim WDR offensichtlich die Mittel."

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Schlussendlich kann nach diesem kurzen und harmlos wirkenden TV-Beitrag festgehalten werden, dass nicht bekannt ist, wie groß der PR-Gewinn für Penny sein wird. Die Tiefe des Fettnapfs für den WDR jedoch hat eine exakte Definition: unendlich.

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