Mystery

NASA beunruhigt: Voyager setzt mysteriöse Signale Richtung Erde ab!

Die berühmten Voyager-Sonden funken seit einiger Zeit nur noch seltsame Daten zurück zur Erde. Was passiert da draußen im interstellaren Raum gerade?

Voyager 1 passiert Neptun
Das war einmal: Voyager 1 passiert Neptun (künstlerische Darstellung) Foto: IMAGO / Science Photo Library
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Die berühmten Voyager-Sonden, gestartet vor 45 Jahren, haben mittlerweile den interstellaren Raum erreicht. Beide Sonden funktionieren noch immer, aber die gesendeten Daten ergeben, wie der Spiegel berichtet, seit einiger Zeit keinen Sinn mehr. Oder sind die NASA-Wissenschaftler nur nicht in der Lage, sie zu lesen?

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Dass Daten, die über eine derart große Entfernung ihren Weg zur Erde zurückfinden müssen, mitunter Fehlstellen aufweisen, scheint dem Laien bei einer Entfernung von 23,4 Milliarden Kilometern als durchaus schlüssig. Allerdings sind die Daten von Voyager 1, dem am weitesten von unserem Heimatplaneten entfernten menschengemachten Objekt aller Zeiten, mittlerweile derart ungewöhnlich, das die NASA sich aktuell noch keinen Reim darauf machen kann.

Voyager 1 funkt Datenmüll

Aufgefangen werden die Daten im Jet Propulsion Laboratory bei Pasadena in Kalifornien. Suzanne Dodd, dortige Projektleiterin, gibt unumwunden zu: "Wir erhalten Daten, die wir nicht verstehen". Spekuliert wird, wie oben bereits angedeutet, dass die mittlerweile riesige Entfernung zur Erde eine entscheidende Rolle bezüglich des Datensalats hat.

Es dauert aktuell bereits knapp zwei Tage, bis Antworten auf an die Sonden geschickten Steuerkommandos wieder auf der Erde eintreffen, obwohl Funkwellen mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum unterwegs sind. Die sendet Voyager 1 mithilfe seiner Antenne, die präzise auf die Erde ausgerichtet sein muss. Zuständig dafür ist das Lagekontrollsystem der Sonde, und hier vermuten die Ingenieure auch das eigentliche Problem.

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Fehler kann viele Ursachen haben

Die notwendige Funktion der Ausrichtung funktioniert zwar immer noch, allerdings ist fraglich, ob auch alle andere Bauteile der Sonde nach einem knappen halben Jahrhundert ihren Dienst so verrichten, wie beim Start der Mission. Vielleicht ist die Sonder irgendwo beschädigt, vielleicht hat sich der Uralt-Computer an Bord, gesteuert durch Uralt-Software, in irgendeiner Routine verschluckt - es ist momentan alles Spekulation.

Ausgelegt auf eine derart lange Einsatzzeit waren die beiden Sonden ohnehin nicht. Nachdem sie, beide auf einem eigenen Kurs, ihre eigentlichen Ziele erreicht hatten - Daten sammeln und Fotos machen von den Planeten unseres Sonnensystems - ist seitdem alles ohnehin ein Bonus, was wir an Daten von Voayger 1 und 2 abgreifen können.

Voyager-Team stark ausgedünnt

Ein Faktor, der den empfangenen Datenmüll ebenfalls erklären könnte, ist, dass bei Sonden sich mittlerweile durch den interstellaren Raum bewegen, also unser Sonnensystem verlassen haben. Dort, im Raum zwischen den Sternen, sind sie einer deutliche höheren kosmischen Strahlung ausgesetzt.

Und noch etwas: Viele der damaligen Fachleute sind inzwischen verstorben, etliche der Voyager-Unterlagen sind nur handschriftlich erhalten. Das ehemals aus hunderten Mitarbeitern bestehende Voayger-Team ist auf 8 Personen geschrumpft. Die geben ihr bestes, den Datenmüll zu entziffern und einzuordnen. Suzanne Dodd gibt sich derweil keinen Illusionen hin: "Es ist möglich, dass wir der Sache nie auf den Grund gehen werden."

Missionsende ist nur noch eine Frage der Zeit

Ohnehin sind die Tage der erfolgreichsten Weltraum-Sonden der Menschheitsgeschichte gezählt, denn sie werden von Radionuklidbatterien angetrieben. In solchen zerfällt radioaktives Plutonium-238. Dabei entsteht Wärme, die dann in Strom umgewandelt wird. Besagte Batterien sind aber einem Alterungsprozess unterworfen, so dass die Sonde pro Jahr ein paar Watt Leistung verliert. Das hat wiederum zur Folge, dass einzelne Funktionen der Sonden nach und nach abgeschaltet werden müssen. Auch und gerade im Weltall muss Energie gespart werden.

Das verbliebene Voyager-Team berät nun darüber, welche weiteren Funktionen abgeschaltet werden können, denn noch immer sind die aufgefangenen Daten der Sonden von großem Interesse für die Wissenschaft. Und selbst nach ihrem endgültigen Missionsende werden sie als Botschafter der Menschheit weiter durch die Unendlichkeit der Milchstraße und des Universums unterwegs sein: "Da fliegt ein kleines Stück von uns durch das All. Und das wird weitergehen, auch lange nach dem offiziellen Ende der Mission", resümiert Dodd in einer Mischung aus Wehmut und Stolz. "Die Sonden können noch Millionen von Jahren durch die Galaxis reisen."

Und wenn wir als Menschheit so weitermachen wie bisher, ist es sogar wahrscheinlich, dass die Voyager-Sonden das Einzige sind, das ab einem gewissen Zeitpunkt noch von uns als Spezies übrig ist.

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