Wer kennt sie noch? 16 Auto-Marken, die vom Markt verschwunden sind!

...Zu den erfolgreichsten Baureihen gehörten der Saab 900 (1978-1998), der Saab 9-3 (1998-2011) oder der 9-5 (1997-2011). Im Jahr 2000 kaufte der US-Konzern General Motors (GM) die schwedische Automarke auf. 2010 kaufte Spyker Cars Saab. Unter deren Regie ging die Marke 2012 insolvent – nach 64 Jahren. Die chinesische Firma NEVS kaufte schließlich die Markenrechte und wollte Saab anfänglich wiederbeleben. Die Idee wurde schlussendlich 2016 verworfen.

Borgward existierte von 1939 bis 1963. Bis in die 60er-Jahre hinein gehörte Borgward sogar zu den bedeutendsten Automobilherstellern in Deutschland...

Das bekannteste Modell des Automobilherstellers mit Sitz in Bremen war die 1954 vorgestellte Mittelklasse-Limousine Borgward Isabella. Sie war ein Verkaufsschlager. 1960 begann Borgward aber zu schwächeln. Carl F. W. Borgward, Geschäftsführer, Ingenieur und Begründer der Marke, konnte Borgward nur noch mit Bezuschussung des Bundesstaats Bremen aufrechterhalten. Der Senat sperrt Borgward 1961 jedoch die finanziellen Mittel und die Marke musste Insolvenz anmelden. Das Land Bremen übernahm zunächst die Borgward-Werke. Die Markenrechte wechselten in den darauffolgenden Jahren mehrmals die Investoren. 2005 bis 2014 versuchte Christian Borgward (Enkel des Gründers) die Marke mit SUVs wiederzubeleben und scheiterte. Momentan existieren Autos von Borgward zwar, aber nur noch auf dem chinesischen Markt.

1989 wurde die Nissan-Nobelmarke Infiniti gegründet. Zunächst wurden deren Modelle in Kanada, den Vereinigten Staaten, sowie China und Russland verkauft. Ab 2008 wollte Infiniti auch den europäischen Markt erschließen. Ab 2009 bot Infiniti Autos auch in Deutschland an...

Jedoch überzeugten Modelle wie der QX30 oder FX50 die deutsche Kundschaft nicht. Die Nachfrage in Deutschland blieb bescheiden. Innerhalb von 10 Jahren verkaufte Infiniti nur knapp 7000 Autos. 2020 beendete Infiniti seinen Vertrieb in Westeuropa.

Pontiac existierte von 1908 bis 2010. Die Marke gehörte zu General Motors und stellte sportliche Fahrzeuge her, die aber auch für Normalverdiener:innen erschwinglich waren...

Besondere Berühmtheit erlangte das Modell Pontiac Firebird. Dieser bot vergleichsweise viel Leistung und cooles Design für wenig Geld. Jedoch schwang das Image um...

Das Modell Pontiac Aztek aus den 90er-Jahren ging als eins der hässlichsten Autos aller Zeiten ein. Die Marke Pontiac verlor ab diesem Zeitpunkt immer mehr an Bedeutung, bis sie im Jahre 2010 eingestellt wurde.

Der koreanische Autohersteller Daewoo wagte 1995 als einer der Ersten den Marktstart in Deutschland. Und das mit optisch teilweise sehr gewöhnungsbedürftigen Modellen, wie Nubira, Nexia oder Matiz...

...Trotz oder vielleicht wegen der eigentümlichen Optik konnte sich Daewoo nie in Deutschland etablieren. Nach der Insolvenz wurde das Unternehmen 2002 aufgelöst. Daewoo wurde von General Motors übernommen. Die Daewoo-Modelle werden jetzt als Chevrolet-Modelle verkauft. 

Wiesmann versprach zu seiner Gründungszeit mehr zu sein, als der Wunsch, mit Autos Geld zu verdienen. Die Brüder Martin und Friedhelm Wiesmann hatten eine Vision. Sie wollten einen klassischen Roadster fertigen, der durch höchste Qualität und Fahreigenschaften überzeugte. Im Jahr 1993 präsentierte der Dülmener Sportwagenhersteller die Produktion des ersten Serienmodells: Roadster MF30.  Der prägnante Gecko war nicht nur Markenzeichen, sondern sollte auch die Eigenschaften der Roadster verkörpern, die auf der Straße kleben sollten, wie die Geckos an der Wand...

Wiesmann stellte knapp 1.600 Autos her. 2013 musste das Unternehmen jedoch Insolvenz anmelden. Die Marke soll durch neue Investoren jedoch wieder zum Leben erweckt werden. 

Der japanische Hersteller Daihatsu hat sich in Deutschland besonders durch eigenwillige Modelle wie Charade, Copen und Materia einen Namen gemacht... 

... Jedoch blieb die Nachfrage hinter Daihatsus Erwartungen zurück. 2013 zog sich der Hersteller vom europäischen und deutschen Markt zurück. Seit 2016 ist Daihatsu ein Tochterunternehmen von Toyota.

Die Automarke Karmann existierte von 1949 bis 2010. Der traditionsreiche Autobauer war besonders für seine Cabrios und Coupés bekannt...

Eins der schönsten und bekanntesten Modelle der Marke ist der Karmann Ghia. Dieses Prestige-Modell konnte den Niedergang des Unternehmens dennoch nicht bremsen. 2010 musste Karmann Insolvenz anmelden.

1906 gründete der Fiat-Rennfahrer Vincenzo Lancia die nach ihm benannte Automarke. Die italienische Automarke war bis 1955 ein Familienunternehmen. 1969 kaufte Fiat jedoch Lancia auf. Das Portfolio der Marke reichte über Limousinen, Coupés und Rennwagen bis zu Nutzfahrzeugen und Omnibussen...

Früher stiegen viele Hollywoodstars in Lancias ein, wie Greta Garbo oder Ernst Hemingway. Jedoch sank über die Jahre das Prestige und auch die Nachfrage. Dementsprechend sank auch das Modell-Angebot. 2021 vertrieb Lancia in Italien nur noch das Modell Lancia Ypsilon. Heute gehört Lancia zum Automobilkonzern Stellantis. Dieser möchte die Marke 2024 wieder aufbauen – vielleicht auch in Deutschland. 

Von 1896 bis 2005 existierte die britische Marke Rover. 1994 wurde sie von BMW übernommen. 1994 kaufte BMW die Marke auf...

BMW wollte Rover mit dem Rover 75 Tourer aus der Krise retten, jedoch missglückte der Versuch. 2005 wurde Rover aufgelöst. Die Markenrechte liegen bei dem indischen Automobilhersteller Tata. In China existiert der Rover 75 jetzt als Roewe 750.

Die Auto Union war vor dem Zweiten Weltkrieg einer der größten Autohersteller Deutschlands. Sie bildete sich aus den Marken Horch, Audi, DKW und Wanderer. Die vier ineinander verschlungene Ringe des Logos symbolisieren die Fusion der vier sächsischen Automobilfirmen...

... Auch im Rennsport war das Unternehmen erfolgreich und gewann mehrere Grand Prix-Rennen. Die Produktion wurde jedoch während des Zweiten Weltkriegs eingestellt und auch das Werk in Zwickau wurde zerstört. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen und stellt unter der Leitung von Volkswagen ab den 50er Jahren größtenteils Kleinwagen her. Heute existiert die Auto Union nicht mehr, jedoch die Marken, welche sie vereinte. DKW, Horch, Wanderer und Audi leben als Marken weiter. Audi hat sogar als Hommage das Logo übernommen.

Ab 1981 wurde der Delorean in Nordirland gefertigt. Knapp 9.000 Autos wurden produziert. Flügeltüren und rostfreie Edelstahl-Karosserie ließen das Silberpfeil-Imitat optisch überzeugten. Jedoch blieb der DeLorean hinter den Sportwagen-Erwartungen zurück und konnte im wahrsten Sinne des Worten nicht mit Konkurrenten wie Corvette, Porsche oder Ferrari mithalten...

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Km/h, schwachem Motor, langem Beschleunigungsweg, empfindlicher Karosserie und Fabrikationsmängeln sowie der Ölkrise und der folgenden US-Wirtschaftskrise musste DMC 1982 Insolvenz anmelden.

Chevrolet wurde ebenfalls von einem Rennfahrer initiiert. Gründungsvater war Rennfahrer Louis Chevrolet, welcher die Automarke 1911 ins Leben rief.  1918 schloss sich Chevrolet der General Motors Group (GM) an. Viele Jahre war Chevrolet die beliebteste Automarke in Amerika, weil sie die amerikanische Baukunst verkörperte. Legendär ist das Modell Chevrolet Camaro. Aus der Marke ging auch der eigenständige Sportwagen Corvette hervor...

...Seit 2005 verkaufte Chevrolet seine Fahrzeuge auch in Europa. Durch eine Konzernentscheidung verabschiedete sich Chevrolet aber vom europäischen Markt, um andere Marken zu stärken. Seit 2014 hat Chevrolet den Verkauf von Fahrzeugen in Deutschland eingestellt. Die Corvette ist davon ausgenommen. 

1957 rollte der erste Trabant als P50 vom Band.  1964 erhielt der Trabant, gefertigt in Zwickau, mit dem Trabant 601 eine neue Optik. Dieser war ein echter Verkaufsschlager. Vom Modell Trabant (1957 - 1991) wurden mehr als drei Millionen Autos gefertigt...

War der Trabant früher auf der Höhe seiner Zeit, wurde er über die Jahre immer unbeliebter, weil er bis zu seinem Produktionsende 1990 keine wesentlichen technischen Änderungen mehr erfuhr und damit selbstgewählt auf der Strecke blieb.  2014 ging die HQM Sachsenring GmbH schlussendlich insolvent. Daraus ging jedoch die Sachsenring Karosseriemodule GmbH hervor, ein Unternehmen das Karosserieteile für den Automobilbau liefert.

Im Jahr 1984 begann der Konzern AM General Corporation die Produktion des Hummers. Das für das US-Militär genutzten "High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle" wurde auch HummVee genannt. 1992 wurde der Hummer auf Zuruf von Arnold Schwarzenegger erstmals für den freien Automarkt hergestellt. Schwarzenegger gab ihm den Namen Hummer M998.

1998 wurde die Marke von General Motors übernommen. Der Konzern produzierte die Modelle Hummer H1, H2 und später auch H3. Diese wurden auch in Deutschland vertrieben. Jedoch mangelte es dem Koloss von Auto hierzulande an Beliebtheit. Zwischen 2006 und 2010, sprich der gesamten Bauzeit des H3, wurden nur 832 Hummer in Deutschland neu zugelassen. Nicht nur für Konsument:innen in Deutschland war der Hummer eine Nummer zu groß. Auch in den US war das SUV im Übermaß nicht beliebt. Im Februar 2010 gab GM bekannt, die Produktion des Hummers einzustellen. 

Die Automobilmarke Simca existierte von 1936 bis 1978. Der Markenname ist ein Akronym und besteht aus den Anfangsbuchstaben der "Société Industrielle de Mécanique et Carosserie Automobile". 1934 gründete Henri Théodore Pigozzi die Marke. Diese schloss sich über die Jahre mit Fiat und Ford zusammen. So liefen beispielsweise Ford-Modelle wie der Vedette umgelabelt als Simca vom Band...

Eigene Simca-Modelle wie Aronde, Ariane oder der Simca 1000, 1300 oder 1500 erfreuten sich großer Beliebtheit. In den Sechzigern war Simca nach Renault die beliebteste Automarke in Frankreich. In Deutschland war Simca auch beliebt. 1971 übernahm Chrysler die Marke. 1978 übernahm Peugeot die Marke, gab Simca jedoch recht schnell auf. 

Im Jahre 2006 wurde "Artega" im nordrhein-westfälischen Delbrück gegründet. Die ersten Kundenfahrzeuge wurden 2009 ausgeliefert...

... Prestige-Modell der Marke war der Sportwagen Artega GT. Der Serienstart des Modells war 2009. Insgesamt wurden 153 Fahrzeuge des Modells gefertigt, zu einem Neupreis von rund 88.000 Euro. Der Erfolg rollte jedoch nie wirklich an. 2012 meldete die Automarke Insolvenz an.