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Temposünder werden vor Bußgeldern bewahrt - Grund ist unfassbar

Wer geblitzt wird, bekommt bald darauf Post von den Behörden, kann ein schniekes Foto von sich selbst beim Autofahren bewundern und darf blechen. Eigentlich!

Radarfalle
Geblitzt worden? Egal, Behörde gehackt! Foto: iStock / deepblue4you
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Aber da wir ja momentan, wie das chinesisches Sprichwort sagt, durchaus in interessanten Zeiten leben, haben etliche Autofahrer die in einer ganz bestimmten Region in einem ganz bestimmten Zeitraum geblitzt wurden, einfach mal unfassbares Glück gehabt und werden für ihre Verfehlung im Straßenverkehr nicht zur Verantwortung gezogen.

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Der behördliche Bearbeitungszeitraum für die Aufarbeitung und Ahndung der Geschwindigkeitsübertretung ist schlichtweg abgelaufen, die "Tat" verjährt. Aber: Wie konnte es dazu kommen? Sind die Beamten überarbeitet? Keineswegs, sie konnten nur nicht mehr auf die entsprechenden Datensätze zugreifen. Nächste Frage: Warum das denn nicht?

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Hacker legen Behörden-Server lahm

Letztere Frage kann mit einem einzigen Fachterminus beantwortet werden: Ransomware. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern wurde Mitte Oktober Opfer eines Hacker-Angriffs, der den kommunalen IT-Dienstleister davon abhiehlt, die notwendigen Halterabfragen durchzuführen und ans Kraftfahrt-Bundesamt zu melden, wie der Spiegel berichtet.

Exakt betroffen waren die Server der Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) und des Kommunalservice Mecklenburg (KSM), deren Dateninhalte teilweise verschlüsselt wurden, eine Methode, um von den betroffenen Unternehmen oder Behörden Geld für den Softwareschlüssel zu erpressen, der die Kodierung wieder aufheben kann.

Weitere Auswirkungen des Angriffs

Von diesem Angriff könnten geschätzt etwa 3.000 Temposünder profitieren, die in besagtem Zeitraum in der genannten Region zu schnell unterwegs waren. Darüber hinaus konnten auch keine aktuellen Coronazahlen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, auf einer Übersichtskarte wurde der Landkreis als sprichwörtlich grauer Fleck dargestellt.

Weitere Bürgerservices waren betroffen. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat mittlerweile ermittelt, dass die Schadsoftware "DeepBlueMagic" für die Attacke verwendet wurde. Diese kam bereits in ähnlich gelagerten Fällen der Vergangenheit zum Einsatz.

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