Wem gehören die Augen aus dem "Tatort"-Vorspann?
Der sonntägliche "Tatort" ist aus der deutschen TV-Landschaft nicht wegzudenken, aber wem gehören eigentlich die unheimlichen Augen aus dem Vorspann der legendären ARD-Krimi-Reihe?
Seit 1970 vereint der "Tatort" seine treue Fangemeinde jeden Sonntag auf der TV-Couch. Hinzu kommen unzählige Wiederholungen in den öffentlich-rechtlichen Programmen, fernab der eigentlichen Sendezeit immer sonntags um 20:15 Uhr in der ARD.
Zum Erkennungsmerkmal der TV-Krimi-Reihe zählt auch der charakteristische Vorspann, der sich in den letzten 50 Jahren nicht verändert hat. Teil dessen ist ein Augenpaar, welches in drei Varianten geheimnisvoll durch einen Schlitz blickt. Wir haben den Mann hinter den Augen im Porträt.
Wem gehören die Augen im Tatort-Vorspann?
Die Antwort auf die gestellte Frage in der Headline lautet: Horst Lettenmayer! Der mittlerweile 79-Jährige lieh dem Format vor 50 Jahren als Jungschauspieler seine Augen.
Mit seinen damals 28 Jahren stimmte Lettenmayer damals einem Vertrag zu, der ihm 400 Mark für einen Drehtag versprach.
Am Vormittag des Drehtages wurden die Stand-Aufnahmen mit den Augen und den Blickänderungen gemacht, nachmittags folgte am alten Münchner Flughafen dann das ebenfalls mittlerweile ikonografische Davonrennen für den Vorspann.
Allerdings wurde ihm damals keine Beteiligung an den Ausstrahlungseinnahmen zuteil. Lettenmayer ging danach als Nebenkläger juristisch gegen die ARD vor, doch scheiterte mit seiner Nachforderung vor einem Münchner Gericht, wie er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Interview Ende November 2020 erzählt.
Die Niederlage vor Gericht war auch darauf zurückzuführen, dass er damals keinen Vertrag mit der ARD oder dem Bayerischen Rundfunk hatte, sondern "nur" mit der Produktionsfirma.
Tragische Komponente für Horst Lettenmayer
Das Tragische: Aufgrund der Auseinandersetzung mit dem einflussreichen Sender blieben Rollenangebote für Lettenmayer in der Folge aus.
Seit mehr als 40 Jahren hat der gelernte Elektroingenieur Lettenmayer seine berufliche Passion als Lampen-Designer gefunden. Mit seiner eigenen "Leuchtenmanufaktur" stattet er vom bayerischen Dachau aus unter anderem auch das Filmfestival von Cannes mit geeigneten Leuchtmitteln aus.