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Krasser Plan: Lebensmittel in Deutschland sollen deutlich teurer werden

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Die Grünen), will die Lebensmittelpreise erhöhen - und erklärt auch wie.

Einkaufswagen im Supermarkt
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir feuert das Ende billiger Lebensmittelpreise (Themenbild) Foto: Imago / Martin Wagner
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Bei den Berechnungen der Statistikbehörde Eurostat ist herausgekommen, dass in Rumänien, wo die Lebensmittel zwar am günstigsten sind, die Menschen allerdings auch 26 Prozent ihres Einkommens für ihren Supermarkt-Einkauf aufbringen müssen - ein Spitzenwert.

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Währenddessen sind es in Frankreich und Italien 13,1 und 14,2 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 12,1 Prozent. In Deutschland liegen wir mit Lebensmittelausgaben von 10,8 Prozent (Stand 2020) knapp darunter. Doch das soll sich in Zukunft ändern.

"Keine Ramschpreise für Lebensmittel"

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, will gegen die "Ramschpreise" in deutschen Supermärkten künftig angehen. Der Grund sind die damit einhergehenden Verbesserungen für Bauern, für das Klima und für die Tierhaltung. Der Grünen-Politiker erklärt im Gespräch mit Bild:

"Ich will, dass wir in Deutschland unsere tollen Lebensmittel genauso wertschätzen wie unsere tollen Autos. Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl.

Ich will mehr Wertschätzung für unsere Bäuerinnen und Bauern. Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern."

Bauern und Tierschutzvereine wie der Deutsche Tierschutzbund stellen sich hinter den Plan des neuen Ministers. Bejubelt wird er jedoch nicht von allen. Die Kritik kam auch aus den eigenen Reihen. Die Bundessprecherin der Grünen-Jugendorganisation twitterte kürzlich:

"Über höhere Lebensmittelpreise können wir dann reden, wenn 13,4 Millionen Menschen in Deutschland nicht mehr in Armut leben müssen😊"

Die geplanten Maßnahmen

Wie das umgesetzt werden soll? Özdemir erklärt, es sei besser, wenige Tiere zu halten und dafür besser. Investitionen sollten dort erfolgen, wo die Haltungsbedingungen in den Ställen auch gut sind. Bei Tierquälerei sollen Strafen abschrecken.

Um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, will der Minister außerdem Supermärkte zum Spenden verpflichten - und die Strafverfolgung bei "Containern" beenden: Das bedeutet, dass man Produkte, die man noch essen kann, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum jedoch gerade abgelaufen ist, aus den Containern vor den Supermärkten nehmen kann, ohne dafür bestraft zu werden - wie bisher der Fall.

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