Neue Zeckenart entdeckt: Biss programmiert Opfer um
Sie sind klein, ekelig und für uns ziemlich gefährlich: Zecken. Durch einen Biss kann Borreliose oder Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ausgelöst werden. Eine neu entdeckte amerikanische Zeckenart macht nun aus anderen Gründen auf sich aufmerksam.
Die neu entdeckte Zeckenart Amblyomma Americana, auch "Lone Star"genannt, soll durch einen Biss den Menschen zum Vegetarier machen. Das Immunsystem wird quasi neu programmiert und ruft - das ist kein Scherz - gleichzeitig eine Fleischallergie hervor.
Wie kann die Zecke diese Krankheit auslösen?
Die Zecke stößt beim Beißen das Molekül Alpha-Gal aus, woraufhin unser Organismus Antikörper bildet.
Das Molekül kommt nur in tierischen Zellen vor und ist dem menschlichen Körper fremd, weshalb wir etwa sechs Stunden nach dem Verzehr von rotem Fleisch mit Nesselfieber oder einem Anaphylaktischen Schock reagieren. Die Zecke macht uns also zu einem Zwangsvegetarier.
In Deutschland gibt es bereits Fälle
"Lone Star" kommt vor allem im Südwesten und Osten der USA vor, bereits über 200 Fälle der seltsamen Krankheit gab es in den letzten drei Jahren.
So erzählte die 63-jährige Krankenschwester Louise Danzig NBC New York, dass sie einen Burger zu Abend aß und am nächsten Morgen mit juckenden, geschwollenen Händen, Zunge und Lippen sowie Atemnot aufwachte.
Und auch in Deutschland gab es einen solchen Fall, den der Dermatologe Prof. Tilo Biedermann vor über zehn Jahren entdeckte. Seitdem kamen hierzulande vereinzelt Bisse der Zeckenart Amblyomma Americana vor. Australien, Frankreich, Schweden, Spanien, Japan und Korea sind ebenfalls betroffen.
Für immer Zwangsvegetarier?
Noch wissen die Forscher nicht, ob uns ein Biss der Lone Star zum lebenslangen Anti-Fleischesser macht. Fisch und Hühnchen dürften wir immerhin noch essen.