Neue gefährliche HIV-Variante in Niederlanden entdeckt
In den Niederlanden wurde eine neue HIV-Variante entdeckt, die aggressiver und ansteckender ist als andere Virustypen. Die Details.
Ein Forscherteam hat in den Niederlanden eine Mutation des HI-Virus entdeckt, die ansteckender und aggressiver ist als andere Varianten. Unbehandelt verursache sie eine Erhöhung der Viruslast um das Dreieinhalb- bis Fünfeinhalbfache.
Außerdem zerstöre der "VB-Subtyp", wie die neue Variante genannt wurde, bestimmte Abwehrzellen des menschlichen Körpers wirksamer als bisher bekannte Typen.
Neue HIV-Variante: Aggressiver & ansteckender
"Viele Patienten könnten schon zum Zeitpunkt ihrer Diagnose an fortgeschrittenem HIV leiden. Das kann ihre Prognose trotz der Therapie verschlechtern", werden der Wissenschaftler Chris Wymant und seine Kolleg:innen in einem Bericht von "Scinexx" zitiert.
Nur 9 Monate benötigt die neue HIV-Variante, bis die Zahl der T-Helferzellen bei Männern mittleren Alters die Schwelle von 350 Zellen pro Mikroliter Blut erreicht hat. Andere Typen brauchen dafür 36 Monate.
Nach Ausbruch dauert es durchschnittlich 6 bis 7 Jahre, bevor Aids entsteht. Die neue Mutation beschleunigt diesen Prozess erheblich, wenn keine Behandlung stattfindet - dann sind es lediglich 2 bis 3 Jahre.
Bedeutung für die Corona-Pandemie
Warum das so ist, steht zurzeit noch nicht fest. Es sei deshalb enorm wichtig, dass sich gefährdete Personen regelmäßig auf das HI-Virus testen lassen. "Solche Tests verringern die Zeitspanne, in der das HI-Virus unentdeckt das Immunsystem der Betroffenen und ihre Gesundheit schädigen kann", so Christophe Fraser von der University of Oxford.
Die Entdeckung der neuen HIV-Variante kann auch für die Corona-Pandemie von Bedeutung sein. Laut Wymant sei sie der Gegenbeweis zu der Theorie, dass ein Erreger im Verlauf der Zeit immer weniger ansteckend werde.
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