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Kindersitz Test: Darauf solltest du beim Kauf achten

Wenn du dein Kind im Auto fahren möchtest, ist ein Kindersitz gesetzlich vorgeschrieben. Wir zeigen die besten Kindersitze im Test und helfen dir beim Kauf.

Kindersitz Test
Du willst einen Kindersitz kaufen? Wir zeigen dir, welche Modelle im Test besonders gut abschneiden Foto: iStock/gilaxia
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Kindersitz ist bis zum 12. Lebensjahr und einer Größe bis 150 cm gesetztlich vorgeschrieben. Alle wichtigen, offiziellen Informationen zur Kindersitz-Pflicht in Deutschland findest du hier.

  • Wenn dein Kind falsch gesichert ist, kann es sich nicht nur lebensgefährlich verletzen, dir droht auch ein Bußgeld wenn du erwischt wirst

  • Für verschiedene Gewichtsklassen gibt es unterschiedliche Kindersitzgruppen

  • Wenn der Kindersitz Isofix hat, kannst du ihn im Auto perfekt fixieren

Kindersitz Test: Das sind die Sieger in den unterschiedlichen Gruppen

Der ADAC und Stiftung Warentest haben Kindersitze aller Gruppen umfangreich getestet. Wir zeigen dir in jeder Klasse die Testsieger.

Testsieger Babyschalen Gruppe 0: Cybex Gold Babyschale Aton 5

Stiftung Warentest hat mit einer Note von 1,6 (Gut) die Babyschale Aton 5 von Cybex zum Testsieger gekürt. „Es besteht nur ein sehr geringes Verletzungsrisiko beim Front- und Seitencrash“, lautet eine Begründung für die gute Note. Und auch Amazon-Kunden sind mit dem Kauf dieser Babyschale zufrieden. Deshalb hat der Online-Händler das Produkt als „Amazon’s Choice“ ausgezeichnet. Nicht nur die Sicherheit überzeugt bei dieser Babyschale, auch das praktische integrierte XXL-Sonnendach und der gut gepolsterte, waschmaschinengeeignete Bezug sind Highlights. Einziges Manko: Die Isofix-Basis muss separat gekauft werden, ansonsten lässt sich der Sitz nur mit dem Fahrzeuggurt sichern.

Technische Daten:

  • Gewicht: 4,8 Kg
  • Maße: 64 x 43 x 56 cm
  • Modell: Aton 5
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 13 Kg

Testsieger Kindersitze Gruppe 0/1: Concord Ultimax. 3

In der Gruppe 0/1 hat der Kindersitz Ultimax.2 von Concord besonders gut abgeschnitten. Dieser wurde mittlerweile allerdings vom Nachfolgermodell Ultimax.3 abgelöst – und wurde an manchen Stellen sogar noch verbessert. Handhabung, Ergonomie und Unfallsicherheit wurden von Stiftung Warentest mit Gut bewertet. Die Schadstoffbelastung sogar mit Bestnote. Der Ultimax.3 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell sogar noch etwas sicherer geworden: Durch das innovative Seitenaufprallschutzsystem am SItz ist dein Kind perfekt geschützt.

Technische Daten:

  • Gewicht: 15,3 Kg
  • Maße: 66 x 44 x 66 cm
  • Modell: Ultimax.3
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 18 Kg

Testsieger Kindersitze Gruppe 1: Cybex Gold Sirona S i-Size

Klarer Sieger im ADAC-Test 2019 war der Cybex Gold Sirona Kindersitz. Die Tester bewerten vor allem die Sicherheit bei Front- und Seitencrash, den Gurtverlauf und die einfache Bedienung positiv. Auch Stiftung Warentest bewertet diesen Sitz mit Gut. Der Kindersitz ist Teil eines Modulsystems. Hier können verschiedene Sitze auf dieselbe Isofix-Basis montiert werden. Die muss entweder dazu gekauft werden oder ist durch den früheren Kauf einer Cybex-Babyschale evtl. schon vorhanden.

Technische Daten:

  • Gewicht: 15 Kg
  • Maße: 70 x 43 x 63,5 cm
  • Modell: Sirona S i-Size
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 18 Kg

Testsieger Kindersitze Gruppe 1/2/3: Joie Traver Shield

Extrem überzeugend hat der Kindersitz Traver Shield von Joie bei Stiftung Warentest abgeschnitten. Mit einer Test-Note von 1,9 (Gut) und 4,7 von 5 Sternen auf Amazon sind sowohl Tester als auch Käufer überzeugt von dem Sitz. Durch die 8-fach verstellbare Kopfstütze und den 4-fach verstellbaren Sicherheitsfangkörper wächst dieser Sitz über Jahre mit deinem Kind mit. Der Seitenaufprallschutz lässt sich abnehmen, wenn dein Kind größer wird.

Technische Daten:

  • Gewicht: 7 Kg
  • Maße: 40 x 35 x 30 cm
  • Modell: Traver Shield
  • Empfohlenes Mindestgewicht: 9 Kg
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 36 Kg

Testsieger Kindersitz Gruppe 2/3: Britax Römer Kidfix III M

Im ADAC-Test konnte der Kindersitz Kidfix III M besonders gut abschneiden. Die hochwertige Verarbeitung des Sitzes und die gute Polsterung konnten genau so gut wie das leichte Anschnall-System und das geringe bis sehr geringe Verletzungsrisiko bei Front- und Seitencrash überzeugen – dafür sorgt unter anderem das SecureGuard- und das SICT-System vom Hersteller. Der Sitz wird serienmäßig mit Isofix geliefert. Die Konnektoren können aber eingeklappt werden, wenn dein Auto kein Isofix besitzt. Auch bei Amazon erreicht der Kindersitz mit 4,8 von 5 Sternen nahezu die Bestnote.

Technische Daten:

  • Gewicht: 7,2 Kg
  • Maße: 39 x 54 x 67 cm
  • Modell: KIDFIX² S
  • Empfohlenes Mindestgewicht: 15 Kg
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 36 Kg

Testsieger Sitzerhöhung: Peg Perego Viaggio 2-3 Shuttle

Im Vergleich mit anderen Sitzen hat die Sitzerhöhung Viaggio von Peg Perego auf dem Portal Vergleich.org besonders gut abgeschnitten. Mit einer Bewertung von Sehr Gut sahnt dieser Kindersitz die Bestnote ab. Dafür sind unter anderem der Isofix-Konnektor und die einfache Montage verantwortlich. Über einen verstellbaren Gurt an der Rückseite kannst du den Sicherheitsgurt vom Auto perfekt auf dein Kind einstellen. Durch die verstellbare Höhe sitzt der Gurt nicht zu eng am Hals deines Kindes.

Auch Amazon-Kunden sind begeistert von dem Sitz und haben das Produkt mit 4,8 von 5 Sternen ausgezeichnet. Eine Käuferin schreibt: "Wir haben fünf Kinder und fahren im Jahr richtig viel. Auch Langstrecken nach Spanien (1800 km). Dies ist der erste Sitz, der nicht wackelt. Der so gepolstert ist, dass lange Fahrten kein Problem darstellen. Und das Wesentliche ist, er ist nicht zu eng an den Seiten. Unser Sohn ist der erste von den Fünfen, der sich in dem Sitz etwas bewegen kann, ohne dass der Gurt falsch sitzt oder aus der Führung rutscht."

Technische Daten:

  • Gewicht: 3 Kg
  • Maße: 44 x 24 x 40,5 cm
  • Modell: Viaggio
  • Empfohlenes Mindestgewicht: 15 Kg
  • Empfohlenes Maximalgewicht: 36 Kg

Kindersitze: Welche Gruppen gibt es?

Babyschalen Gruppe 0: Babyschalen sind für Neugeborene von 0 bis 13 Kg geeignet. Das entspricht etwa einem Alter von bis zu 15 Monaten.

Kindersitze Gruppe 0/1: Diese Sitze kannst du etwas länger verwenden. Durch Einsätze und verschiedene Einstellungsstufen kannst du diese Sitze verwenden bis dein Kind ca. 4 Jahre alt ist und zwischen 0 und 18 Kg wiegt.

Kindersitze Gruppe 1: Kindersitze Gruppe 1 folgen direkt auf die Babyschale. Den Sitz kannst du von ca. 9 Monaten bis 4 Jahren und einem Gewicht zwischen 9 und 18 Kg nutzen.

Kindersitze Gruppe 1/2/3: Langlebiger als ein Kindersitz Gruppe 1/2/3 geht es kaum. Dieser Sitz folgt auf die Babyschale und wächst mit, bis dein Kind 12 Jahre alt ist und keinen Sitz mehr braucht.

Kindersitze Gruppe 2/3: Für ältere Kinder eignet sich ein Kindersitz der Gruppe 2/3. Du kannst ihn bei einem Körpergewicht zwischen 15 und 36 Kg nutzen, das entspricht etwa einem Alter von 4 bis 12 Jahren.

Sitzerhöhung: Sitzerhöhungen bieten deinem Kind wenig Schutz bei einem Unfall, daher sollten diese nur auf kurzen Strecken verwendet werden. Da der Sitz wenig Möglichkeiten bietet, ihn ordentlich im Auto zu fixieren, sollte dein Kind mindestens 15 Kg wiegen, damit die Sitzerhöhung nicht unter dem Po wegrutscht. Viele Sitzerhöhungen haben auch Isofix-Konnektoren um den Sitz sicher im Auto zu fixieren.

Kindersitz: Was ist Gesetz?

Kinder unter 12 Jahren und kleiner als 1,50 Meter sind dazu verpflichtet im Kindersitz zu sitzen. Das ist laut Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben. Und das hat auch seine Berechtigung: Die Sicherheitsgurte im Auto sind für Erwachsene gemacht. Dadurch dass der Gurt nicht optimal an Schulter und Becken sitzt, kann dein Kind bei Unfällen lebensbedrohlich verletzt werden.

Kind richtig anschnallen – sonst droht ein Bußgeld!

Kinder richtig anzuschnallen sollte selbstverständlich sein – schon allein um sie vor schlimmen Verletzungen zu schützen. Wenn du das nicht machst, bringst du nicht nur dein Kind in Gefahr sondern riskierst auch noch ein Bußgeld:

  • 30 Euro: Wenn das Kind nur mit dem Drei-Punkt-Gurt, ohne Kindersitz gesichert ist
  • 35 Euro (pro Kind): Wenn mehr als ein Kind ohne Sitz transportiert wird
  • 60 bei einem bzw. 70 Euro bei mehreren Kindern: Wenn überhaupt kein Gurt verwendet wird

Zu allen Bußgeldern gibt’s auch noch einen Punkt in Flensburg. Verantwortlich für die ordnungsgemäße Sicherung der Fahrgäste ist immer der Fahrer. Egal ob im Auto der Großeltern, der Fahrgemeinschaft oder im Taxi.

Achtung, Lebensgefahr! Darum ist der richtige Kindersitz so wichtig

Wenn dein Kind nicht korrekt im Auto gesichert ist, droht zwar ein Bußgeld, das könnte im Ernstfall allerdings dein kleinstes Problem sein. Denn schon bei niedrigen Geschwindigkeiten kann ein Kind sich lebensgefährlich verletzen. Wenn der Gurt nicht korrekt an Hals und Becken sitzt, können Organe verletzt werden oder sogar die Wirbelsäule brechen. Achte also darauf dass dein Kindersitz auf die Größe deines Kindes optimiert ist und ausreichend Schutz an Kopf und Seiten bietet.

Babyschale, Kindersitz, Reboarder – was ist das Richtige?

Grundsätzlich gilt: Wenn dein Kind unter 9 Kilo wiegt, muss es in einer Babyschale entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Experten empfehlen aber, Kinder so lange wie möglich rückwärtsgerichtet fahren zu lassen. Auf die Babyschale würde dementsprechend ein Reboarder folgen – ein Kindersitz, der gegen die Fahrtrichtung montiert wird. Damit die wachsenden Kinderbeine nicht irgendwann zu lang für den Reboarder werden, haben einige Modelle, wie zum Beispiel der Testsieger Gold Sirona von Cybex, eine Drehfunktion mit der dein Kind auch vorwärts fahren kann.

Was bedeutet i-Size?

Die i-Size-Norm gibt es seit 2013 und gilt für Isofix-Kindersitze für Kinder zwischen 0 und ca. 4 Jahren. Bei i-Size-Sitzen spielt das Gewicht keine Rolle mehr, die Sitze sind auf die Körpergröße deines Kindes ausgerichtet.

Kindersitz mit Isofix oder ohne?

Isofix ist nicht per Gestz vorgeschrieben. Wenn dein Auto aber über entsprechende Ankerpunkte verfügt, solltest du diese auch nutzen. Zwar kann man jeden Kindersitz auch mit dem fahrzeugeigenen Gurt fixieren, trotzdem hat der Sitz da noch Spielraum zu verrutschen oder bei einem starken Ruck oder Unfall zu kippen. Wir empfehlen also ganz klar Sitze mit Isofix.

Über die Isofix-Konnektoren ist der Sitz direkt mit der Karosserie verbunden und bewegt sich damit keinen Millimeter. Ältere Fahrzeuge haben oft kein Isofix. Aber Achtung: Auch Fahrzeuge mit Stauraum unter dem Sitz (z.B. der VW Touran) sind nicht für Isofix-Systeme zugelassen.

Darauf solltest du beim Kindersitz-Kauf achten

Wenn du durch das Gewicht und die Größe deines Kindes die richtige Kindersitz Gruppe ermittelt hast, solltest du noch auf drei weitere Dinge achten:

  • Prüfsiegel
  • Befestigung
  • Probesitzen

Sitze ohne Prüfsiegel dürfen in Deutschland nicht im Handel verkauft werden. Online werden allerdings auch Sitze ohne Siegel vertrieben. Deswegen solltest du unbedingt darauf achten, dass der Sitz deiner Wahl entsprechend geprüft ist.

Der sicherste Sitz nützt allerdings nichts, wenn dein Kind sich darin nicht wohlfühlt. Von daher müsst ihr die Entscheidung immer gemeinsam treffen. Amazon bietet bei den meisten Modellen sogar kostenlosen Versand und Rückversand an. Dadurch kannst du dich ausgiebig durch das Sortiment testen.

Achte auch dringend darauf, dass der Sitz gut in dein Auto passt. Vor allem bei Sportsitzen oder kleineren Autos kann es schnell passieren, dass ein Sitz zu groß ist.

Kindersitz Test: Ergebnis

Der ADAC hat einige Sitze in den unterschiedlichsten Situationen getestet:

Hier findest du die Testergebnisse noch detaillierter.