Geheime Orte

Kangbashi: Wo liegt die Millionenstadt ohne Einwohner?

Sie gelten als weiße Flecken unseres Planeten. Orte an denen bereits ein Schritt tödlich sein kann, wo die Zivilisation aufhört oder zu denen nur die Mächtigsten der Welt Zutritt haben. Welt der Wunder über dunkle Geheimnisse, unberechenbare Gefahren und unglaubliche Geschichten ...

Die chinesische Geisterstadt Kangbashi
Die chinesische "Geisterstadt" Kangbashi Foto: Getty Images / FREDERIC J. BROWN
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Kangbashi, die größte Geisterstadt der Welt

Gigantische Hochhäuser mit luxuriösen, top ausgestatteten Apartments. Großzügige grüne Parks, kilometerlange Seen. Riesige vierspurige Autobahnen. Hinzu kommen gewaltige Bibliotheken und sogar ein Kunstzentrum. Doch auf den Straßen und Autobahnen laufen lediglich ein paar Kühe herum.

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Kangbashi in der chinesischen Mongolei ist eine moderne Metropole mit Platz für mehr als eine Million Einwohner – und doch steht sie beinahe vollkommen leer. Der Ort ohne Seele, wie ihn die Chinesen nennen, ist die größte Geisterstadt der Welt.

Eine Zukunftsvision ohne Zukunft

Dabei hatte China im Jahr 2000 noch ambitionierte Pläne mit dem Ort gehabt: In der kleinen Stadt Dosheng hatte man enorme Kohle- und Erdgasvorkommen entdeckt. Sofort wurde Dosheng in New Ordos umbenannt, und die Städteplaner begannen mit dem massivem Ausbau der Stadt. Das Ziel: aus Ordos eine Millionen-Metropole wie Dubai zu machen.

Der 30 Kilometer entfernte und etwa 32 Quadratkilometer große Stadtteil Kangbashi sollte das große Zentrum für diese neue "Boomtown" werden. Umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro wurden in das Projekt investiert. Und innerhalb von nur sechs Jahren wurden mitten in der Wüste gigantische Wolkenkratzer aus dem Boden gestampft, angelegt für Hunderttausende Einwohner.

Der Haken der Vision

Das Problem: Nicht einmal 5000 Menschen sind bis heute nach Kangbashi gezogen, die gewaltigen Hochhäuser stehen leer, die Einkaufszentren bleiben ohne Kunden und die Museen ohne Besucher. Zwar haben viele Investoren – meist Kohle-Magnaten – gleich mehrere Wohnungen gekauft, sie sind dort aber nie selbst eingezogen.

Trotz der gespenstischen Kulisse des Ortes bleiben die Investoren jedoch unbeirrt, sie glauben nach wie vor an eine glorreiche Zukunft für Kangbashi. Deshalb bauen sie immer noch weiter …

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