Camper-Update

Abenteuer pur: Unterwegs mit dem Grand Canyon S Crossover

Mit dem Grand Canyon S Crossover runter von der Straße, rauf auf den Berg und rein in die Wildnis. Herkömmliche Camper hissen vor nahezu jedem unbefestigten Weg die weiße Flagge. Nicht so der Grand Canyon S von Hymer. Er krempelt die Ärmel hoch, setzt die Sonnenbrille auf und fährt los.

Camper in den Bergen
Unterwegs im Grand Canyon S Crossover Foto: PR / Männersache, Collage / bearbeitet durch Männersache
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Grand Canyon S Crossover: Keiner wie andere

Immer dann, wenn der Asphalt unter den Rädern für ausreichend Halt sorgt, alle Teller, Tassen und Töpfe an Ort und Stelle bleiben, ist nahezu jeder Camper ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Weicht der graue Bodenbelag einer Schlaglochpiste, sieht die Sache ganz plötzlich anders aus und herkömmliche Wohnmobile verwandeln sich ruckzuck in rollende Knobelbecher.

Alles, was nicht niet- und nagelfest fixiert ist, macht sich auf die Reise kreuz und quer durch den Innenraum. Nach dem Ausflug in die Botanik sieht der Camper aus, als hätte eine Horde wild gewordener Teenager wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Unordnung und deren Ursache unternommen.

Grand Canyon S Crossover: Bildergalerie

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Grand Canyon S Crossover
Grand Canyon S Crossover Foto: PR
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Und dann ist da eine elementare Erkenntnis aus den Urzeiten der mobilen Fortbewegung. Wer abseits befestigter Wege unterwegs sein will, braucht drei Dinge: Allradantrieb, die richtigen Reifen und zwischen Untergrund und Bodenbleche Platz für mindestens einen aufgepumpten Fußball. Spitze Steine oder Felsstücke lieben den Blick ins Innere durch einen Riss im Unterboden.

Und wer sein mobiles Zuhause schon einmal festgefahren hat, weiß, wie weit eine Wanderung zur nächsten Tankstelle ist, wenn auf dem Handy null Empfangsbalken angezeigt werden.

Grand Canyon S Crossover: Erfahrungsbericht

Nun sitzen wir stolz, aufgeregt und sehr neugierig im Grand Canyon S Crossover und wollen unbedingt kreuz und quer durch die Natur rollen, selbstverständlich im Einklang mit allen Regeln des Naturschutzes. Also auf Wegen, die man befahren darf und wo immer ein Pflänzchen freundlich grüßt, winken wir ebenso freundlich zurück. Leben und leben lassen. Die Zimmerpflanze im Wohnbereich weiter hinten ist unser bester Freund.

Der Grand Canyon S vom Freiheitspezialisten Hymer baut auf den Alleskönner 419 CDI von Mercedes. 190 Diesel-PS, 440 Newtonmeter Drehmoment und eben Allrad, mehr Bodenfreiheit und entsprechendes Schuhwerk, also 16 Zoll sowie grobe Stollen, die bei den Stichworten Matsch und Geröll mit einem breiten Grinsen antworten. Es gilt das Motto: "Es gibt keinen schlechten Untergrund, es gibt nur falsche Technik."

Irgendwo im Allgäu, dort, wo saftig grüne Wiesen in weiße Gipfel übergehen, werden manchmal aus Straßen Wege und aus Wegen Pfade. Wo jeder herkömmliche Camper samt Insassen gern mal abbiegen würde, es dann aber doch sein lässt, weil man nicht weiß, ob man jemals wieder aus diesem Urwald rauskommt – und wenn, dann wahrscheinlich nur mit einem Vollbart, der Robinson Crusoe vor Neid erblassen ließe –, genau dort biegen wir ab.

Der Grand Canyon S freut sich wie ein Schnitzel, weil er endlich seine Talente ausleben kann. Weiter hinten freut sich die Freundin nebst Kind über festgezurrte Dinge, die man am Abend zuvor feierlich auf dem Tisch drapiert hat. Selbst der Napf inklusive dazugehörigem Hund spürt zwar die Natur und ihre Unebenheiten, bleibt aber an Ort und Stelle, weil man bei Hymer nicht nur über Allrad, Bodenfreiheit und entsprechende Reifen nachgedacht, sondern auch eine klare Vorstellung davon hat, wie die Innereien eines Campers im Offroad-Modus gelagert werden sollten.

Niemand will nach einer Kreuz- und Querfahrt über Stock und Stein die komplette Innenausstattung als loses Mosaik wieder zusammenfügen müssen.

Der Sprinter als technische Quelle und bewährte Basis für zahllose Wohnmobile wurde von Hymer nicht nur technisch aufgerüstet. Neongrün strahlt ein Längsstreifen, ein gigantisches X kündet schon von Weitem unser Kommen an. Vermutlich weiß jeder Uhu im Umkreis von drei Kilometern, dass da jetzt eine Gesellschaft anrückt, die nach vorn strebt und jede Mulde, Steigung oder Matschansammlung mit der Lust eines kleinen Jungen angeht, der eine Pfütze sieht und sie bespringt, als wolle er sie erobern und nicht mehr hergeben.

Wir rollen weiter und sinnieren über das feine Getriebe. Die Sieben-Gang-Tiptronic schaltet und waltet so besonnen und sauber wie ein exzellenter Butler, der immer schon im Voraus weiß, was angesagt ist. Kein Kopfnicken, kein unnötiges Drehzahlgemetzel und vor allem im Gelände immer dieser kleine Tick mehr Drehmoment, als man braucht. Seekrank wird hier keiner, obwohl man auf Schrägen, Steigungen oder echten Unebenheiten immer ein bisschen hin- und herrutscht. Wir lieben Sitze mit Seitenhalt. Und der Hundenapf steht immer noch seelenruhig da. Der Vierbeiner bewacht ihn wie einen Schatz. Der Grand Canyon S hupt euphorisiert kurz in den Wald hinein. Freddy, der Uhu, setzt schon mal den Kaffee auf.

Während der große Schwarze so lässig wie möglich ein paar Hügelchen, die im Weg stehen, besteigt, werden weiter hinten erste Pläne zum Thema Ernährung und anschließende Nachtruhe besprochen. Der Grand Canyon S ist mit einem Zwei-Flammen-Gaskocher und einem 90-Liter-Kühlschrank nebst Tisch und Bänken ausgestattet. Zu dritt ist das mehr als ausreichend. Die Ruhe der Nacht verbringen Menschen um 190 Zentimeter Körperlänge im als Sonderausstattung erhältlichen Dachgeschoss.

Weiter unten macht sich der, amtlich von Papa nachgemessene, 170 Zentimeter lange Sohn auf die Reise ins Land der Träume, die natürlich vom Uhu eingeläutet wird. Der Hund bewacht den Napf, fragt sich, was "Huhu" eigentlich bedeutet, und schläft dann den unruhigen Schlaf des Wachhabenden. Morgens lassen wir den frischen Kaffee im Blechbecher dampfen. Einige Meter vom Grand Canyon S entfernt die Landschaft inhalieren. Pläne für die weitere Reise schmieden und sich innerlich richtig über die Tatsache freuen, dass dieses Fahrzeug immer etwas weiter gehen kann als seine frontgetriebenen Kollegen. Wir nennen ihn mal ganz vorlaut, den "Der-Weg-ist-das-Ziel-Camper".

Noch ein paar Worte zum Thema Technik, Komfort und Ausstattung, denn hier kann der Traditionshersteller so ziemlich alles liefern und einbauen, was man auf der Wunschliste hat: Stoffe, Farben, Materialien und natürlich jede Variante des Sprinters. Hymer schwärmt von Multimedia, also Navi, Internet-Hotspot, DAB-Radio, Rückfahrkamera und so weiter. Wenn das Unterhaltungsprogramm des Uhus doch irgendwann langweilt, freut sich der Mensch über einen 22-Zoll-LED-Monitor, der mittels DVB-T-Antenne urbane Unterhaltungsqualität garantiert. Nur das Abenteuer wird von den Oberschwaben nicht eingebaut, das wartet dann da draußen darauf, vom Grand Canyon S entdeckt zu werden.

Grand Canyon S Crossover: Technische Daten und Preis

  • Basis: Sprinter 419 CDI mit 190 PS von Mercedes-Benz

  • Länge: 5.930 mm

  • Breite: 2.060 mm

  • Masse in fahrbereitem Zustand: 3.255 kg

  • Zulässiges Gesamtgewicht: 3.880 kg

  • Maximale Anhängerlast: 2.000 kg

  • Höchstbeladung: 625 kg

  • Maximale Personenzahl: 4

  • Bettenmaß Heck: 195 x 135 mm

  • Bettenmaß Dach: 200 x 120 mm

  • Stehhöhe Wohnbereich: 190 mm

  • Radstand: 3.665 mm

  • Frischwasser: 100 l

  • Abwasser: 85 l

  • Aufbaubatterien: 1 x 95 Ah AGM + 2 x 135 Ah

  • Lithium Steckdosen: 3 x 12 V, 4 x 230 V, 2 x USB

  • Preis: ab 106.990 €