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Dumm gelaufen: Polizei nimmt "noch nicht Gesuchten" fest

Das ist wirklich mal eine filmreif-dumme Leistung: sich als zum Haftantritt Vorgeladener möglichst auffällig zu verhalten, wenn Polizisten zugegen sind.

Polizist mit Gefangenem
Polizist mit Gefangenem: Festnahme eines "noch nicht Gesuchten" Foto: IMAGO / photothek
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Harmlose Ausgangslage

Die Szene an sich, wie sie auf dem Presseportal der Polizei geschildert wird, ist zunächst einmal harmlos. Nach einem Arztbesuch hat eine weibliche Person Gleichgewichtsstörungen und fällt am Münchener Hauptbahnhof ins Gleisbett.

Glücklicherweise passiert dies hinter dem Prellbock, geholfen werden muss der Dame natürlich trotzdem. Im Laufe dieses Einsatzes durch Bundespolizisten und Sanitäter fällt ein 63-jähriger Mann auf, der wiederholt die Rettungsmaßnahmen stört und auch nach Aufforderung, dies zu unterlassen, für Ärger sorgt.

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Gesuchter Straftäter stört

Irgendann wird es den Polizeibeamten vor Ort zu bunt und sie kontrollieren den Störenfried. Dabei stellt sich heraus, dass dieser eigentlich bereits im Gefängnis sitzen muss. Ein entsprechendes Dokument, das einen Haftantritt für den 17. Mai 2021 festlegt, kann im Besitz des Mannes sichergestellt werden.

Da besagte Person allerdings noch nicht zur Fahndung ausgeschrieben ist, muss die Polizei in diesem kuriosen Fall zunächst Kontakt mit der Staatsanwaltschaft aufnehmen, die dann auch prompt einen Haftbefehl ausstellt. Danach klicken dann für den Mann noch vor Ort die Handschellen.

Motivation der Aktion unklar

Ende vom Lied: Aufgrund einer Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung wird der frisch Verhaftete jetzt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten antreten müssen.

Für uns Unbeteiligte stellt sich aber ganz am Ende noch eine entscheidende Frage: Wie kann man so blöd sein? Vorausgesetzt, der Freiheitsdrang ist in uns allen in etwa gleich stark ausgeprägt, hat der Gesuchte mit seiner Aktion sich ja de facto einen großen neonfarbenen und blinkenden Pfeil über sein Haupt gehalten und dabei aus Leibeskräften geschrien: "Hallo, hier bin ich. Ich will nicht in den Knast, also überseht mich lieber".

Die psychologische Aufarbeitung dieses Hergangs dürfte sehr interessant ausfallen.