Unwahre Legenden über Bier

9 Bier-Mythen, an die kein Mann glauben sollte

Um Bier ranken sich ähnlich viele Mythen wie um die Existenz von Aliens. Viele dieser sagenumwobenen Legenden lassen unseren heiligen Gerstensaft allerdings in einem falschen Licht erscheinen.

Detail-Bild: Bier anstoßen
An diese 9 unwahren Legenden über Bier sollte kein Freund des köstlichen Gerstensaftes glauben Foto: iStock / mediaphotos
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Männersache, dass wir einige internationale Bier-Experten gebeten haben, mit 9 absurden Vorurteilen rund um Pils, Craft Bier, Lager & Co. aufzuräumen. Scrolle und lerne.

Mythos 1: Bier sollte eiskalt serviert werden

"Bier schmeckt am besten, wenn es zwischen vier und fünf Grad Celsius serviert wird. Je nach Machart. Große Brauereien verbreiten allerdings den Irrglauben, Bier müsse eiskalt serviert werden. Warum? Eiskaltes Bier betäubt den Gaumen und schwächt den Geschmack des Gerstensafts. Das führt dazu, dass man mehr und mehr Humpen verhaftet, da das Bier wie Wasser schmeckt."
Bryan Carey, Autor, Great Beer Now

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Video: Xcel Production

Mythos 2: Lagerbiere sind soft und geschmacklos

"So wie Ales sind auch Lagerbiere in abgeschwächten Versionen erhältlich. Du bist auf der Suche nach einem Lager mit intensiven Geschmack. Dann probiere einmal  Doppelbocks, Rauchbier oder baltische Porterbiere aus."
Ben Brausen, Autor, Craft Beer Time

Mythos 3: Dunkle Biere haben einen hohen Alkoholgehalt

"Nur weil ein Bier dunkel ist, heißt das nicht, dass es mehr Umdrehungen hat. Wir wetten, dass das Indian Pale Ale deutlich mehr Prozente hat als das Hafer-Stout, das du wegen angeblich zu hohem Alkoholgehalt abgelehnt hast."
Zach Mack, Besitzer der ABC Beer Co. in New York

Video: Warum Bier die großartigste Erfindung der Menschheit ist

Mythos 4: Flaschenbier ist besser als Dosenbier

"Über Jahrzehnte war das Flaschenbier ein Luxus der elitären Biertrinken, während das Proletariat den Gerstensaft aus Dosen schlürfte.  Langsam aber sicher wandelt sich dieser Trend. Die extrem wichtige Entscheidung, in welchem Gefäß unser Hopfen serviert wird, kann mit einer simplen mathematischen Formel zusammengefasst werden: Bier + Sonne = Ekelig.

Dieselben Vitamin-A-Bomben, die dir deinen Sommerteint verpassen, fallen ohne Vorwarnung dein heißgeliebtes Bier an.  Wenn ich dir einen Tipp für die Zukunft geben kann, dann das du Dosenbier trinkst."
Michael Arp, Autor, The Blue Collar Foodie

Mythos 5: Bier vor Schnaps

"Das war mein Motto während des Studiums. Ich habe es mir immer wieder eingehämmert, bevor ich auf die Piste gegangen bin. Diese Philosophie besagt, dass die Reihenfolge, in der du alkoholische Getränke konsumierst, einen wesentlichen Effekt auf deinen Kater am nächsten Tag haben. Kann es sein, dass ein hoher Alkoholgehalt für schlechte Entscheidungen verantwortlich ist. Ich denke, dass die Menge er konsumierten Drinks deutlich mehr Gewicht hat."
Steph Harding, Autor, MittenBrew

Mythos 6: Du magst einfach kein Bier

"Wenn jemand sagt, er mag kein Bier, hat er in neun von zehn Fällen noch nicht die richtige Sorte gefunden. Ich habe unzähligen Menschen dabei geholfen, den perfekten Flavour zu entdecken.  Es ist wichtig zu wissen, dass Biere auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt werden. Es gib ein jeder Geschmacksrichtung eine Sorte, die deinen Gaumen verzaubert."
Anne Becerra, Autor, Tapromm Nr. 307

Mythos 7: Altern macht Bier besser

"Viele Craft-Bier-Liebhaber haben einen Keller – auch ich. Der Grundgedanke eines solchen Gerstenbunkers besagt, dass das dort gelagerte Bier mit den Jahren reift und leckerer wird. Das ist allerdings ein Irrglaube. Das kühle Blonde verändert lediglich seinen Geschmack, wird dadurch aber nicht zwangsläufig besser.

Richtig gebrautes Bier ist perfekt zum Verzehr geeignet, sobald es abgefüllt wurde. Frisches Bier ist Gerstensaft in seiner reinsten Form.  Du magst ein im Keller gelagertes Bier einem frischen Vorziehen. Doch „besser“ ist ein streitbarer Begriff."
David Acra, Manager, New Belgium Brewing Co.

Mythos 8: Dunkle Biere schmecken alle gleich

"Dunkel ist kein Geschmack. Die Färbung des Biers verrät dir lediglich, dass ein gewisser Anteil Darrmalz oder gerösteter Malz verwendet wurde. Es sagt dir allerdings so gut wie nichts über seinen Geschmack. Es enthüllt nichts über die Art des verwendeten Hopfen, Bitterheit, Süße oder den Alkoholgehalt. Es sagt wenig über den Malzgeschmack und die Präsenz von scharfen oder fruchtigen Weizenzutaten.

Die Behauptung, ein dunkles Bier hat so viele Kalorien wie eine komplette Mahlzeit? Unsinn! Ein Guiness hat beispielsweise nur vier Prozent Alkohol, ist leicht im Geschmack und hat sehr wenige Kalorien."  
Michael Agnew, Besitzer, A Perfect Pint

Mythos 9: Alle Starkbiere eigenen sich zum Lagern

"Spätestens jetzt solltest du wissen, dass du dein Bier so frisch wie möglich konsumieren solltest. Viele Menschen verbringen Jahre damit, seltene Stouts und Ales für dunkle Tage zu horten. Leider werden die wenigsten Biere über die Jahre tatsächlich besser.

Versetze Bier zum Altern niemals mit Kaffee. Es sei denn du möchtest, dass dein Bier wie grüner Pfeffer schmeckt. Kaffegeschmack verflüchtigt sich relativ schnell und entwickelt sich häufig in eine penetrante, pflanzliche Richtung.

Biere, die sich zum Lagern eigenen, sind verschiedene Ale-Sorten. Sie entwickeln über die Jahre einen leicht ledrigen Geschmack, der die harte Arbeit des Braumeisters aufwertet. Auch Hefebiere können mit der Zeit interessante Geschmäcker entwickeln. Neugierig? Dann kauf dir ein Sixpack deines liebsten Gerstensafts und trinke über sechs Jahre verteilt jedes Jahr eine Flasche, bis du den für dich perfekten Geschmack findest."
Nick Bondi, Bar Manager, Chicago