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"Medizinische Fehlinformationen": Youtube sperrt Video von #allesaufdentisch

Youtube sperrt den Kanal der Kampagne #allesaufdentisch für sieben Tage. Der Grund sei "medizinische Fehlinformationen". Die Details.

Screenshot des YouTube Kanals Allesaufdentisch
Die Aktion #allesaufdentisch auf Youtube Foto: YouTube / Alles auf den Tisch
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Die Aktion #allesaufdentisch ist der Nachfolger von #allesdichtmachen. Die im Oktober 2021 gestartete Kampagne hat das Ziel sogenannte "ExpertInnen und Prominente", die nach eigenen Angaben "zu wenige Gehör gefunden haben" - wir berichteten.

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Dabei sind Prominente wie Wotan Wilke Möhring ("Männerherzen", "Tatort) und Volker Bruch ("Babylon Berlin"). Die Videos tragen Titel wie "Geschlossene Gesellschaft" oder "Politik in der Krise" - und werden regelmäßig von YouTube gesperrt.

Sperrung wegen Fehlinformationen

Der Grund ist ein einfacher. In den Videos werden regelmäßig Desinformationen verbreitet. Wenige Tage nachdem der Kanal aufgesetzt wurde, löschte YouTube bereits einzelne Videos, weil diese gegen die Richtlinien zur medizinischen Fehlinformation verstoßen würden - wir berichteten.

Hinzu kam damals die Problematik von "Behauptungen über Schutzimpfungen gegen COVID-19, die der übereinstimmenden Expertenmeinung lokaler Gesundheitsbehörden oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen“.

Kürzlich verstieß der Kanal erneut gegen diese Richtlinien. Derzeit (Stand 14.01.2022) ist der Kanal für sieben Tage gesperrt - so lange können die Betreiber:innen von #allesaufdentisch also keine neuen Videos veröffentlichen, wie der 'Spiegel' berichtet. Dieses Mal handelte es sich um falsche Informationen über die Impfung gegen das Virus.

In einem Video, das mittlerweile gelöscht ist, wurde behauptet, die Impfung führe zu 13.000 Todesfällen und dass eine Corona-Infektion lediglich eine leichte Erkältung sei. In den Richtlinien zur "medizinischen Fehlinformation" hält YouTube fest, dass man die Covid-19-Infektion nicht mit einer Grippe oder einer Erkältung vergleichen dürfe.

Vergleich mit Erschießung

Ganz so konsequent wie YouTube vorgibt zu sein, ist die Plattform jedoch nicht. Denn ein Video der Kampagne, in dem ein Regisseur mit einem Kardiologen spricht, wird über die Wirkung der Impfung für genesene Personen diskutiert und verglichen:

"Sie könnten genauso gut eine Waffe nehmen und anfangen, Menschen zu erschießen". Dabei heißt es in den Richtlinien der Videoplattform auch, dass man die Impfung nicht als tödlich bezeichnen dürfe.

Die Kampagne nutzt die Löschungen und Sperrungen von YouTube, um ihr Narrativ der Zensur weiter zu verbreiten. Am Ende des Videos, in dem der Vergleich fiel, wurde bereits gesagt: "Wie Sie wissen, wird dieses Gespräch jetzt von YouTube zensiert werden“.

Als das erste Mal ein Video der Aktion gelöscht wurde, beschrieb der Anwalt Joachim Steinhöfel, der ein Gespräch mit Möhring aufzeichnete, eine "neue Dimension des Rechtsbruchs durch YouTube". Zum Hintergrund: Er vertrat 2020 den Bundesvorstand der AfD und setzt sich gegen Faktenchecks und Facebook-Sperrungen ein.

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