Angela Merkel

"Werde ich mich nicht entschuldigen": Ex-Kanzlerin Merkel mit Klartext-Ansage

Wochenlang hielt sie sich zurück. Nun reagiert Ex-Kanzlerin Merkel auf die Kritik an ihrer Russlandpolitik auf großer Bühne. Die Details.

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Angela Merkel Foto: Getty Images / John Macdougall
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Seitdem Angela Merkel ihren jahrelangen Posten als Bundeskanzlerin verlassen hatte, zog sie sich größtenteils aus der Öffentlichkeit zurück. Trotz öffentlicher Kritik an ihrer Russland-Politik angesichts des Kriegs in der Ukraine schwieg sie bisher oder äußerte sich über ihre Pressesprecherin - wir berichteten.

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Nun stellte sich Merkel jedoch ganze anderthalb Stunden den Fragen eines Spiegel-Journalisten. Auf der großen Bühne des Brecht-Theaters "Berliner Emsemble" kommentierte sie die Situation aus ihrer Sicht. Unter dem Titel "Was also ist mein Land?" beantwortete sie die Fragen von Alexander Osang.

Merkel nach der Amtszeit

Dort erzählt sie, dass es ihr gut gehe. Nach dem Ende ihrer Amtszeit habe sie fünf Wochen unerkannt an der Ostsee verbracht Hörbücher gehört und Bücher gelesen. Trotzdem habe sie sich die Zeit nach ihrer Kanzlerschaft anders vorgestellt.. Sie sei seit dem Tag als Russland die Ukraine überfallen habe, "manchmal bedrückt".

Die Zurückhaltung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, den sie lediglich in einem veröffentlichten Statement scharf verurteilte, erklärte sie ebenfalls. Sie beanspruche jetzt eine andere Rolle für sich. Es sei nicht ihre Aufgabe "Kommentare von der Seitenlinie zu geben".

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Keine Entschuldigung

Trotzdem fragt der Journalist Osang nach ihrem Verhältnis zu Putin angesichts der aktuellen Situation. Merkel erklärte, dass sie damit hadere, nicht gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emanuel Macron versucht zu haben, Putin stärker einzubinden und einen weiteren Versuch gewagt zu haben, die Situation zu deeskalieren. Trotzdem betonte sie: "Ich muss mir nicht vorwerfen, ich habe es zu wenig versucht, so ein Ereignis zu verhindern".

Auch die Kritik an ihrem allgemeinen Umgang mit Russland wies die Ex-Kanzlerin zurück. Dieser sei nicht "blauäugig" gewesen: "Also, ich sehe nicht, dass ich da jetzt sagen müsste: Das war falsch, und werde deshalb auch mich nicht entschuldigen."

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