News-Update

Mann hält Behinderten jahrelang als Sklaven: Urteil verkündet!

Die Vorwürfe sind schier unglaublich und es kommt so ziemlich jedes Reiz- und Tabuthema in dieser Story vor.

Vergittertes Fenster
Festnahme eines Straftäters in den USA (Symbolfoto) Foto: iStock/Tunatura
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Eine unglaublich widerliche Story

Gleich zu Anfang eine Korrektur: Inzucht ist kein Thema dieser Geschichte, das fehlt tatsächlich noch am totalen Tabu. Dieser Umstand macht das Geschehene jedoch nicht weniger schlimm.

Der 56-jährige US-Amerikaner Bobby Paul Edwards ist laut eines Berichts des Spiegel von einem Gericht jetzt offiziell verurteilt worden, weil er einen Angestellten gezwungen hat, kostenlos für ihn zu arbeiten. Der Koch musste dabei etwa jeweils 100 Wochenstunden abreißen.

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Video: Glutamat

Schwarz, behindert, mißhandelt

Der ließ es mit sich machen, weil er - nächste Eskalationsstufe der Geschichte - geistig behindert ist, sich also nur unzureichend gegen die Zumutungen seines Chefs hat wehren können.

Dass Edwards dabei ein Weißer ist und John Christopher Smith, das Opfer, ein Afroamerikaner, dürfte der Einschätzung der Story durch eine ohnehin gerade hoch sensibilisierten amerikanischen Öffentlichkeit weitere Schwere eingebracht haben.

Kakerlaken, Kinderarbeit, Folter

Geht's noch schlimmer? Aber ja, denn angeblich arbeitete Smith, als 2009 sein Sklaven-Martyrium begann, bereits 31 Jahre in dem Restaurant. Da Smith aber erst 43 Jahre alt ist, kommt also nach einer kurzen Anwendung des kleinen Einmaleins tatsächlich auch noch Kinderarbeit hinzu.

Reicht noch nicht? Angeblich wurde Smith von Edwards auch noch mit einer heißen Metallzange verbrannt und mit einem Gürtel ausgepeitscht. Gewohnt hat Smith in dieser Zeit in einer kakerlakenverseuchten Wohnung, die Edwards gehörte.

Zehn Jahre Haft und hohe Geldstrafe

Die Aussagen Smiths vor Gericht sind erschütternd: "Die meiste Zeit fühlte ich mich unsicher, als könnte Bobby mich töten, wenn er wollte. Ich wollte diesen Ort so sehr verlassen, wusste aber nicht wie, ohne verletzt zu werden."

Die Arbeitskollegen, die den Mißbrauch mitbekamen, schwiegen aus Angst vor ihrem Chef. Erst der Verwandte eines der Agestellten meldete das Verbrechen 2014. Edwards wurde vor Gericht gestellt und 2019 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Nun hat ein Gericht zusätzlich entschieden, dass Edwards seinem ehemaligen Angestellten den vorenthaltenen Lohn für die fünf Jahre Zwangsarbeit nachzahlen muss - in doppelter Höhe und für 100 Stunden geleistete Arbeit pro Woche: insgesamt 546.000 US-Dollar.