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Selbstliebe lernen: Mit diesen Tipps wirst du selbstbewusster

Überall wird zu Selbstliebe aufgerufen - doch wie schafft man es, seinen Körper so anzunehmen, wie er ist? Wir geben Tipps für ein besseres Selbstbewusstsein.

Selbstliebe lernen
Selbstliebe lernen: So kann es funktionieren Foto: Männersache
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Körperannahme ist spätestens ab der Pubertät ein zentrales Frauenthema. Und machen wir uns nichts vor: Selbstliebe bleibt für viele bis ins Alter eine nahezu unerreichbare Herausforderung. Ganze Stapel von Ratgebern und Artikeln finden wir dazu, die uns viele Möglichkeiten aufzeigen, wie wir uns äußerlich "optimieren" können. Andere rufen auf zu mehr Milde mit sich selbst und einen liebevolleren Blick auf unsere fleischliche Hülle. Letzteres scheint manchmal besonders schwierig zu sein, dafür umso wichtiger.

Selbstliebe lernen, heißt Körper und Seele pflegen

Denn der Körper ist nun mal mehr als das, was wir anfassen und sehen können. Er ist auch der Tempel unserer Seele. In anderen Kulturen ist das längst klar. Aber im Land der Optimierer scheint diese Idee doch vielen schon zu esoterisch. So ziehen viele den schweißtreibenden Weg beim Sport vor, ihre Straffheit und Jugend zu erhalten, statt schon früh auch nach innen zu schauen. Darauf, dass es auch der Seele gut geht und die Schönheit somit von innen nach außen heraus entsteht.

Denn es ist doch so, dass wir uns meistens dann besonders gut leiden können, wenn wir gut drauf sind und die Seele lacht. Dann strahlen wir von innen viel Selbstbewusstsein aus, dass es manchmal sogar anderen auffällt. Und zwar unabhängig davon, welche Kleidergröße wir gerade tragen oder wie viele Falten wir auf der Stirn haben. Deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll, Zeit zu investieren, in der wir uns unserem Innenleben widmen und die ein oder andere Blockade mal wegräumen oder uns unserer Krise widmen, wenn wir gerade eine haben.

Wenn das Selbstbewusstsein mal miese Tage hat ...

... muss auch mal durchhängen und sich gehen lassen dürfen. Es gibt einfach Zustände, in denen man beim Blick in den Spiegel im wahrsten Sinne des Wortes ein trauriges Bild abgibt. Auch diese Zeiten gehören zur Realität eines jeden Menschen. Und diese Zustände sollten wir nicht versuchen wegzustylen. Denn sie brauchen unsere Aufmerksamkeit besonders.

Sie geben uns den Hinweis darauf, dass wir uns mal zurückziehen sollten. Um uns Gutes tun zu können, vor Blicken und Urteilen anderer geschützt zu sein und höchstens die Menschen um uns zu haben, die uns in jedem Fall so lieben, wie wir sind, wenn es uns selbst gerade so schwerfällt. Auch das gehört zum Menschsein dazu. Denn es liegt nun mal nicht alles in unserer Hand.

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Den Blick auf die geliebten Eigenschaften richten

Doch was in unserer Hand liegt, ist, wie wir selber über uns reden. Also über uns selbst, aber auch über andere. Ob wir nur neiden oder auch gönnen können. Entscheidend ist auch, wohin wir unseren Fokus richten. Menschen sind Meister darin, vermeintlichen Makel an sich selbst zu entdecken. Dass wir auch irgendwas schön an uns finden, sagen wir lieber nicht laut, wenn wir es denn überhaupt benennen können. Doch das ist Übungssache.

Tipps für mehr Selbstliebe

Sei nett zu dir selbst

Probiere es doch einfach mal aus, dir jeden Morgen oder Abend drei nette Dinge über dich selbst zu sagen. Laut! Was du an dir magst oder was dir gut gelungen ist. Manch einer kommt so auf den Geschmack und beendet oder minimiert zumindest das ewige "sich selber fertig machen vor dem Spiegel".

Knöpfe dir den inneren Kritiker vor

Du hast das schon probiert und es hat nicht nachhaltig geklappt? Dann gehörst du vielleicht zu den Menschen, bei denen der innere Kritiker einfach keine Ruhe geben will und die Messlatte weiter viel zu hochhält. Tatsächlich ist hier eine sehr effektive Methode, sich (ggf. mit Hilfe eines Therapeuten) mal näher mit diesem Kritiker zu beschäftigen. Es liegt immer auch an uns selbst, welcher Stimme wir in uns Gehör schenken. Immer zuerst dem inneren Kritiker? Oder auch mal den anderen inneren Anteilen, die hin und wieder leise stolz sind oder gekonnt gleichgültig gegenüber Anfeindungen anderer!?

Die Entscheidung liegt bei uns. Allerdings kann es Zeit brauchen, in dieser Hinsicht anders mit sich umzugehen. Also bitte auch hier gnädig zu sich selbst sein und keine Wunder erwarten. Kleine Zweifel bleiben uns ohnehin erhalten. Alles andere wäre entweder Illusion oder vielleicht auch wieder nicht passend.

Liebe die anderen, so liebst du dich selbst

Weil die Strategien für mehr Selbstliebe nicht jeden Tag gleich gut funktionieren, habe ich seit einiger Zeit den Spieß einfach umgedreht und angefangen, anderen Menschen zu sagen, wenn ich etwas besonders schön an ihnen finde. Das klingt leicht, ist aber durchaus auch ein Wagnis.

Dazu musst du vielleicht wissen, dass es in Hamburg schnell mal für mittelschwere Irritationen sorgt, wenn jemand einem Fremden unaufgefordert etwas Nettes sagt. Ich werde entweder angeguckt wie ein Irrer. Oder man misstraut mir offensichtlich und fürchtet, dass ich irgendwas im Schilde führen. Doch am Ende freuen sich auch anfänglich misstrauische Hanseaten, sofern man es nicht übertreibt mit dem Lob.

Selbstversuch zu mehr Eigenliebe

Ich glaube, unser Blick auf uns wird wohlwollender, wenn wir nicht immer nur neidisch rüber schauen, wo das Gras grüner ist als bei uns, sondern uns auch über die schönen Blumen in Nachbars Garten freuen können. Meine Stimmung hebt es jedenfalls, wenn ich meine anerkennenden Gedanken mit anderen teile. Ich mache das nicht immerzu. Aber wenn mir wirklich etwas Bemerkenswertes auffällt und ohne jemandem ein Gespräch aufzuzwingen. Und sage es einfach, und wenn mein Kompliment gut angekommen ist, gehe ich lächelnd meiner Wege. So freuen sich schon zwei. Und ein freudiges Lächeln von innen macht immer schöner. Sogar das eigene Spiegelbild.