Interview mit Sebastian Vollmer: Über seinen Super-Bowl-Triumph, seine Anfänge und eine "Duck Tour"!

Sebastian Vollmer ist das neue Gesicht von L’Oréal Men Expert - und überdies der erfolgreichste Deutsche, der je in der NFL gespielt hat.

Seit seinem Karriereende ist Sebastian Vollmer NFL-Brand-Ambassador für Deutschland - und als TV-Experte und Co-Kommentator aktiv.

Mit Männersache sprach Sebastian Vollmer unter anderem über seine Karriere-Highlights und seine ersten Berührungspunkte mit dem Football-Sport.

Männersache: Lieber Sebastian Vollmer, welches war oder ist das beste Football-Spiel aller Zeiten für sie persönlich – und warum?

Sebastian Vollmer: Für mich persönlich ist das schönste Erlebnis auf dem Football-Feld der Gewinn des Super Bowls 2015. Eigentlich hätte ich auf die Injured Reserve Liste gehen sollen, hatte viele Verletzungen, habe mich dann aber dafür entschieden, weiterzuspielen. Das Spiel an sich hatte Höhen und Tiefen.

Am Ende sind wir als Super Bowl Champion vom Feld gegangen; mein erster Super Bowl Ring, nachdem ich mein erstes Finale verloren hatte. Es war natürlich ein riesen Erfolg, diesen mit meiner Familie und meinen Freunden zu teilen war ein unbeschreibliches Gefühl.

Männersache: Was hat sie damals daran gereizt, professioneller Football-Spieler zu werden?

Sebastian Vollmer: Zunächst war ich in meiner Jugend im Schwimmen und Fußball aktiv. Mit 15, 16 Jahren bin ich dann aufgrund eines Freundes, der mich einfach mal zum Training mitgenommen hatte, beim American Football gelandet. Bei den Düsseldorf Panther habe ich mich dann direkt in den Sport verliebt und konnte direkt erste Erfolge feiern.

Trotzdem habe ich mit 17 Jahren nicht daran gedacht, Profi zu werden. Mir haben dann aber sehr viele Coaches geholfen, dass ich ein College Stipendium in Houston bekommen habe und schlussendlich auch von den New England Patriots gedraftet worden bin.

Männersache: Welches sind ihre ersten NFL-Berührungspunkte?

Sebastian Vollmer: In meiner Kindheit hatte ich wenig NFL-Berührungspunkte. Ich war einmal bei einem Spiel von Düsseldorf Rhein Fire als es die NFL-Europe noch gab.

Ansonsten war mein erster Kontakt mit American Football tatsächlich mein erstes Training bei den Düsseldorf Panther.

Männersache: Inwieweit hat sich ihr Leben durch den Super-Bowl-Triumph von 2015 geändert?

Sebastian Vollmer: Im Laufe meiner Karriere hat sich mein Leben natürlich verändert. Vom Hobby "American Football" in Deutschland über eine professionelle Karriere auf dem College in den USA bis in die NFL. Ich glaube, an diesem Tag hat sich mein Leben nicht geändert, zumindest nicht bewusst.

Ich weiß, wie privilegiert ich bin, den Super Bowl gewonnen zu haben, hoffe aber, der gleiche Mensch geblieben zu sein.

Männersache: Was macht eigentlich ein Team, wenn es gerade den Super Bowl gewonnen hat? Wie ist das Prozedere nach dem Triumph – wie war es bei ihnen 2015?

Sebastian Vollmer: Nach dem Triumph hast Du natürlich erstmal die Siegerehrung auf dem Platz. Wenn man dann nach Hause kommt, feiert man erstmal mit den heimischen Fans, will die Trophäe präsentieren.

In Boston haben wir das "Duck Tour" genannt, wir hatten eine Parade durch die Stadt, haben gefeiert und es uns gut gehen lassen. Im April hatten wir dann noch eine Einladung vom Präsidenten ins Weiße Haus. Und dann muss man sich ja auch schon wieder auf die neue Saison vorbereiten.

Männersache: Football ist, anders als in Deutschland, absoluter Volkssport in den USA – warum ist das so und was sagt das über die US-Gesellschaft aus?

Sebastian Vollmer: American Football in Deutschland wächst immens, wir haben Wachstumsraten von über 20 Prozent in den letzten acht Jahren. Der neue TV-Deal mit RTL hat auch gezeigt, dass der Sport in der breiten Masse angekommen ist.

Deutschland ist der zweitwichtigste Markt für die NFL, American Football will ein globaler Sport werden und sich in die Gesellschaft integrieren.

Männersache: Herr Vollmer, wir bedanken uns für das Gespräch!

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