Gesundheit

Manuka Honig im Test: Hype oder Wundermittel?

Manuka Honig wird als DAS Wundermittel bei Bauchschmerzen, Erkältung und einigen anderen kleinen oder großen Beschwerden angepriesen. Wir haben getestet.

Manuka Honig mit einem Zweig Südseemyrte
Manuka Honig wird ausschließlich aus den Blüten der neuseeländischen Südseemyrte gewonnen. Foto: iStock/LazingBee
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Schon die neuseeländischen Ureinwohner vertrauten auf die heilende Wirkung der Südseemyrte, aus der Manuka Honig gewonnen wird. Höchste Zeit, dass wir dem Hype auf die Spur gehen und selbst mal testen, was der Honig so alles kann.

Unser Manuka Honig-Test in Kürze

  • Manuka Honig soll vor allem in der pflanzlichen Medizin ein echtes Allheilmittel sein

  • Entzündungen, Erkältungen, Narben, Karies - soll der Honig einfach wegzaubern

  • Ich habe den Honig eine Woche lang täglich gegessen, das Ergebnis erfährst du hier

Diesen Honig haben wir getestet

Für den Test habe ich den Manuka Honig von Manuka Health getestet. Im Glas sind 250 Gramm Honig enthalten, der zu 100 Prozent aus Neuseeland stammt und traditionell aus den Blüten der Südseemyrte gewonnen wurde. Der MGO-Gehalt des Honigs liegt bei 250 mg/kg und das Produkt ist frei von Schadstoffen und garantiert echt.

Hinweis: Was genau MGO ist und bei welchen Beschwerden der Honig noch hilft, wird weiter unten erklärt.

Was kann Manuka Honig? Meine Erfahrungen

Chronische Gastritis und eine Erkältung in den Kinderschuhen - mit diesen Kränkeleien bin ich wohl das prädestinierte Testobjekt für Manuka Honig, einen Medihoney dessen heilende Wirkungen schon die neuseeländischen Ureinwohner für sich entdeckten. Denn das kleine Wundermittelchen soll unter anderem bei Verbrennungen, Karies, Infektionen, Erkältungen und (chronischen) Magenbeschwerden helfen. Besonders die letzten beiden Punkte haben mich aufhorchen lassen und auf diese werde ich im Testbericht auch tiefer eingehen.

Aber von Anfang an: Der Blütenhonig wird in einem 250-Gramm-Plastikbehälter geliefert, der schon vermuten lässt, dass dieser Honig nicht standardmäßig zum Frühstück verspeist wird. Der Preis bestätigt meine Vermutung - Rund 13 Euro für 100 Gramm sind happig. Der Honig ist sehr dickflüssig und hat eine eher feste Konsistenz. Geschmacklich erinnert der Honig in keiner Weise an Arzneimittel - die klebrige Masse schmeckt extrem süß und fruchtig.

Manuka Honig
Manuka Honig ist relativ dickflüssig und dunkler als herkömmlicher Honig. Foto: Männersache

Manuka Honig bei Erkältung

Schon beim Schlafengehen habe ich gespürt: Da bahnt sich eine Erkältung an. Et voilà: Am nächsten Morgen ist sie da, mit Pauken und Trompeten. Halskratzen, geschwollene Lymphknoten, brummender Schädel - das volle Programm. Und da Manuka Honig das Immunsystem stärken und Erkältungsviren bekämpfen soll, habe ich ausnahmsweise auf die typischen Erkältungsmittelchen verzichtet und der Natur eine Chance gegeben.

Ein Teelöffel Honig langsam im Mund zergehen lassen und nach und nach herunterschlucken und siehe da - nach kürzester Zeit waren die Halsschmerzen schon deutlich besser. Die Erkältung kam zwar trotzdem - aber wesentlich schwächer als ich es gewohnt war. Ob Manuka Honig gegen eine ausgewachsene Männergrippe hilft? Fraglich. Eine gute Alternative zu Halsschmerztabletten und anderen Erkältungsmedikamenten ist er aber in jedem Fall.

Manuka Honig bei Magenbeschwerden

Seit fast zehn Jahren habe ich mit chronischen Magenbeschwerden und Sodbrennen zu kämpfen. Je nach Stresslevel und gesunder Ernährung mal mehr, mal weniger. Bisher haben nur vom Arzt verschriebene Medikamente gegen die Beschwerden geholfen. Da ich aber kein großer Fan davon bin, meinem Körper jedes Mal Chemie unterzujubeln, bin ich schon lange auf der Suche nach pflanzlichen Alternativen und bekam immer öfter die Empfehlung: Manuka Honig!

Jeden Morgen einen Teelöffel davon pur, im Tee oder im Frühstück und schon sollen die Magenbeschwerden weg sein. Hört sich fast zu schön an um wahr zu sein. Nach gut zwei Wochen Testen kann ich jetzt sagen: Bei wirklich starken Beschwerden kann selbst der Honig nicht helfen. Aber insgesamt hatte ich deutlich weniger Magenprobleme und das Unwohlsein, an dass ich mich mittlerweile schon fast gewöhnt habe, ist viel besser geworden.

Mein Fazit zum Manuka Honig

Fakt ist: Wer ernsthaft krank ist, schlimme Magenprobleme hat oder eine schwere Grippe, der sollte lieber zum Arzt gehen und nicht auf pflanzliche Wundermittelchen vertrauen. Trotzdem kann ich Manuka Honig jedem empfehlen, der bereit ist, das Geld auszugeben und der sein Immunsystem auf natürlichem Wege stärken möchte. Meine Erkältungsbeschwerden wurden durch einen Löffel am Tag deutlich besser und auch meine chronischen Magenbeschwerden sind seit der regelmäßigen Einnahme wesentlich erträglicher geworden.

Welchen Manuka Honig gibt es noch?

Watson & Son Manuka Honig MGO 400+

Verglichen mit unserem Test-Honig ist der Wirkstoff MGO in diesem Honig von Watson & Son fast doppelt so hoch dosiert. Der Honig ist komplett frei von Schadstoffen, Pestiziden und Herbiziden wie zum Beispiel Glyphosat und stammt zu 100 Prozent aus nachhaltiger neuseeländischer Imkerei. Da jede produzierte Charge in einem Labor geprüft wird, brauchst du bei diesem Honig auch keine Sorge haben, dass das Produkt verfälscht sein könnte.

Lutschbonbons mit Manuka Honig und Zitrone

Wer den Geschmack vom Honig nicht so gerne mag, trotzdem aber nicht auf die Wirkung verzichten will, kann sich auch die Lutschbonbons von Manuka South zulegen. Die schmecken nur leicht nach Honig und schön erfrischend nach Zitrone und haben durch den MGO-Gehalt von über 514+ trotzdem die wohltuende Wirkung von Manuka Honig.

Wie wirkt Manuka Honig?

Schon die Ureinwohner Neuseelands vertrauten auf die heilende Wirkung der Südseemyrte, aus der Manukahonig gewonnen wird. Das Besondere am Manuka Honig ist, dass darin der natürliche Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) enthalten ist. Das ist ein Inhaltsstoff, der häufig in Honigsorten vorkommt, allerdings in extrem geringer Dosis. Zum Vergleich: Supermarkt-Honig enthält maximal 20 Milligramm MGO pro Kilo, Manuka Honig dagegen enthält bis zu 800 Milligramm pro Kilo. Je höher der MGO-Gehalt, desto intensiver ist auch die Wirkung. Beim Menschen wirkt MGO antibakteriell und entzündungshemmend und kann damit in unterschiedlichsten Bereichen sinnvoll angewendet werden.

Was ist MGO?

Methylglyoxal, oder MGO, ist ein natürlicher Wirkstoff mit antibakterieller Wirkung. Methylglyoxal kommt in unterschiedlichen Honigsorten vor, ist allerdings in keiner so hoch dosiert wie in Manukahonig. Methylglyoxal ist ein Zuckerabbauprodukt, was in der Honigwabe im Bienenstock entsteht. Der reine Blütennektar der Südseemyrte beinhaltet dementsprechend noch kein MGO.

Hat Manukaöl die gleiche Wirkung wie der Honig?

Manukaöl ist ein ätherisches, sehr mildes Teebaumöl aus der Südseemyrte (Lat.: Leptospermum scoparium). Schon die Ureinwohner Australiens, die Maori, verwendeten das heilende Manukaöl für ihre Beschwerden. In dem Öl ist beispielsweise der Wirkstoff Leptosoermum. Das antibakterielle Leptospermum wirkt sehr erfolgreich gegen Akne, Pickel oder Pilze - Anwendungsbereiche in denen auch Manukahonig zum Einsatz kommt.

Manukaöl eignet sich allerdings eher für die äußerliche Anwendung auf der Haut. Der Honig kann auch organische Beschwerden lindern oder das Immunsystem stärken. Das Öl wirkt also nur begrenzt so wie Manukahonig.

Was ist Medihoney?

Medihoney ist medizinischer Honig, zu denen auch Manuka Honig zählt. Medihoney wird mit speziellen Gammastrahlen behandelt, statt wie Supermarkthonig pasteurisiert. Dadurch geht die antibakterielle Wirkung nicht verloren. Medihoney (und dazu gehört auch unser Test-Honig) wird hauptsächlich äußerlich auf der Haut eingesetzt und hat zum Beispiel positiven Einfluss auf die Wundheilung.

Bei welchen Beschwerden hilft Manuka Honig?

1. Stärkung des Immunsystems

Manuka Honig kann das Immunsystem stärken, wenn du regelmäßig und vorbeugend den Honig zu dir nimmst. Das Erkältungsrisiko kann dadurch zum Beispiel gesenkt werden, da Manuka Honig bestimmten Erregern und Infektionen entgegen wirkt. Wenn die Erkältung schon ausgebrochen ist, kann der Honig positive Wirkungen auf die Erkältungszeit haben und diese auf ein Minimum verringern. Außerdem werden Beschwerden wie Halsschmerzen gelindert.

2. Manuka Honig zur Wundbehandlung

Manuka Honig wirkt extrem fördernd für die Wundheilung und verringert dabei die Narbenbildung. Das haben mittlerweile sogar Krankenhäuser entdeckt, die den Honig zur akuten Wundbehandlung bei Verletzungen oder leichten Brandwunden einsetzen. Mittlerweile gibt es auch freiverkäufliche Wundauflagen mit Manuka Honig. Die Wundauflagen können direkt auf die Wunde gelegt werden, das erspart das klebrige Hantieren mit flüssigem Honig, der im Zweifel überall landet, nur nicht dort wo er bleiben soll.

3. Behandlung von infektiösen Hautkrankheiten

Nicht nur zur akuten Wundbehandlung eignet sich Manuka Honig. Auch infektiöse Krankheiten wie Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis oder Pilzinfektionen werden durch Manuka Honig gelindert.

4. Manuka Honig bei diabetischem Fußsyndrom

Typ 2 Diabetes-Patienten haben ein erhöhtes Risiko am sogenannten Fußsyndrom zu erkranken was im schlimmsten Fall sogar eine Amputation des Fußes erfordert. Das kommt durch die mangelnde Durchblutung und die durch Diabetes hervorgerufene schlechte Wundheilung. Hier kann Manuka Honig zum Einsatz kommen. Achtung: Manuka Honig sollte in diesem Fall nur in Absprache mit dem Arzt und ausschließlich bei akuten Wunden verwendet werden.

5. Behandlung von Magenbeschwerden und Helicobacter Pylori

Helicobacter Pylori ist ein Bakterium, was sich im Magen ansiedelt, die Magenschleimhaut angreift und schmerzhafte Magenschleimhautentzündungen verursachen kann. Meistens wird Helicobacter Pylori mit Antibiotika behandelt, doch es gibt mittlerweile immer mehr Resistenzen. In Kombination mit Manuka Honig kann die Wirkung allerdings um ein Vielfaches gesteigert werden.

Bei leichten Magenbeschwerden reicht es, wenn dreimal Täglich ein Teelöffel Manuka Honig verzehrt wird. Sind die Beschwerden andauernd solltest du aber dringend einen Arzt aufsuchen.

6. Herpes mit Manuka Honig behandeln

Herpes ist unangenehm und für die Betroffenen extrem schmerzhaft - ein Allheilmittel gibt es bisher noch nicht, doch immer häufiger wird Manuka Honig als Behandlungsform vorgeschlagen. Der Honig tötet Bakterien und Viren ab, die für den Herpes verantwortlich sind. Manuka Honig kann also auch bei Herpes eine sehr gute Wirksamkeit verzeichnen.