Finanz-Update

EU plant Verbot von Barzahlung ab bestimmter Summe

In Zukunft muss wohl die Karte gezückt werden, will man eine Zahlung von mindestens 10.000 Euro tätigen. Die EU-Kommission will eine entsprechende Obergrenze festlegen.

Bargeldzahlung an der Kasse
Bargeldzahlung an der Kasse Foto: iStock / pixinoo
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Zugegeben, den meisten Menschen wird diese Obergrenze nicht wehtun. Denn wer bezahlt denn schon seine 10.000-Euro-Einkäufe in bar?

Obergrenze für Barzahlungen

Im Juli will die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag vorstellen, dem zufolge es nicht mehr möglich sein soll, Barzahlungen von über 10.000 Euro zu tätigen. "So viel Geld in den Taschen herumzutragen, ist ganz schön schwer. Die meisten Menschen machen das nicht", sagt Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness im Interview mit der Süddeutschen Zeitung

In Deutschland gibt es aktuell keine Obergrenze für Barzahlungen. Anders zum Beispiel in Frankreich, wo Summen von über 1.000 Euro nicht mit Bargeld getätigt werden können. In Griechenland muss man sogar schon ab 500 Euro auf eine Karte oder Überweisung zurückgreifen.

Das geplante Gesetz soll eine Einheitlichkeit in der EU garantieren. Eine Einheitlichkeit, die Barzahlungen von über 10.000 Euro aber nicht komplett untersagt: Wer sich identifiziert kann und seine Daten vom Empfänger speichern lässt, darf weiterhin mit einem Koffer voll Geld bezahlen.

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Kampf gegen Geldwäsche

Ziel des geplanten EU-Gesetzes ist der Kampf gegen Geldwäsche. Die Einrichtung einer neuen Behörde soll zudem diesen Kampf vorantreiben. "Sie wird viele Befugnisse haben und die Anti-Geldwäsche-Politik bestimmter großer Banken direkt überwachen", erklärt McGuinness.

Eng mit Geldwäsche ist die Finanzierung von Terrororganisation verbunden. Auch diesem Problem soll das Gesetz wie auch die neue Behörde entgegenwirken.