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Angeln: In 3 Schritten zum Erfolg

Du spielst mit dem Gedanken, das Angeln zu deinem Hobby zu machen? Wir erklären dir, welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst.

Angler
Wer Angler werden möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen Foto: DAFV ; iStock / hdagli
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So wird man Angler

Das Interesse am Angeln als Freizeitbeschäftigung ist hierzulande groß. Viele Menschen finden die Vorstellung attraktiv, sich im Einklang mit der Natur ihr eigenes Essen zu fangen und dabei vom Alltagsstress zu erholen. Gehörst du auch dazu?

Dann ist dieser Beitrag für dich, denn wir erklären dir hier, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, wenn du Angler werden möchtest. Du kannst dir nämlich nicht einfach eine Angelrute schnappen und loslegen.

In Deutschland ist es nicht erlaubt, ohne einen Angelschein angeln zu gehen. Tust du es doch, drohen empfindliche Strafen.

Vor dem Angeln kommt der Angelschein

Um einen Angelschein (auch bekannt als Fischereischein) beantragen zu können, musst du zunächst eine staatlich anerkannte Fischerprüfung absolvieren. Diese dient dazu, dein Wissen über alle relevanten Aspekte des Angelns nachzuweisen. Dazu zählen u. a. die allgemeine Fischkunde, der Tierschutz und die Landesfischereigesetze.

Abgefragt werden auch deine Kenntnisse darüber, wie man korrekt mit einer Angel umgeht, welche Ausrüstung vonnöten ist und was es bezüglich des Umweltschutzes zu beachten gilt. Die konkreten Prüfungsinhalte variieren dabei von Bundesland zu Bundesland. Zum Teil ist neben der Theorie auch ein praktischer Teil vorgesehen.

Abgehalten wird die Fischerprüfung immer in dem Landkreis, in dem du gemeldet bist. Um dich darauf vorzubereiten, solltest du im Vorfeld einen entsprechenden Lehrgang besuchen. Vorbereitungskurse werden von vielen Angelvereinen bzw. Fischereiverbänden angeboten, teilweise auch online. Die Kosten dafür sowie für die Teilnahme an der Prüfung musst du selbst tragen.

Angelrute und -köder
Wissen über die richtige Angel-Ausrüstung ist unabdingbar Foto: DAFV

Fischereischein: Das musst du unbedingt wissen

Hast du die Fischerprüfung erfolgreich bestanden, gehst du im nächsten Schritt zum Fischereiamt deiner Gemeinde, um dir den Angelschein ausstellen zu lassen. Dieser wird in der Regel deutschlandweit anerkannt, auch wenn er in jedem Bundesland etwas anders aussieht.

Mit dem Angelschein in der Tasche ist der Weg zu deinem ersten Wurf mit der Rute oder Schnur nicht mehr weit, aber ein entscheidender Baustein fehlt noch: die Fischereierlaubnis.

Die Sache mit der Fischereierlaubnis

Die meisten Gewässer sind nicht öffentlich, sondern liegen in privater Hand. Deshalb brauchst du von den Besitzern bzw. Pächtern eine Fischereierlaubnis, die häufig in Form von Tages- oder Jahreskarten vergeben wird. An wen du dich konkret wenden musst, erfährst du in der Regel in regionalen Angelgeschäften oder von anderen Anglern vor Ort.

Wenn du ohne eine Fischereierlaubnis an privaten Gewässern angelst, läufst du Gefahr, dass dir der Angelschein wieder entzogen wird. Es kann dir sogar Diebstahl oder Fischwilderei vorgeworfen werden, weshalb du tunlichst davon absehen solltest.

Mit der Fischereierlaubnis kannst du nun aber endlich loslegen und zu deinem ersten Angel-Abenteuer aufbrechen.

Die richtige Angelausrüstung: 1x1

Für Angelanfänger stellt sich nach der erfolgreich abgelegten Prüfung die große Frage nach der richtigen Ausrüstung.

Hier gibt es gute Nachrichten, denn diese muss zu Beginn der Anglerkarriere nicht teuer sein. Wichtig ist vor allem, dass man sich klarmacht, was man wirklich braucht. Manches in Sachen Angelausrüstung dient oft auch der Bequemlichkeit – und ist nicht unbedingt notwendig.

Die Angelrute

Für rund 100 Euro bekommt man als Einsteiger bereits Rute, Schnur und Rolle. Für Haken, Wirbel, Blei, Schwimmer etc. sollte man noch mal ungefähr mit 100 bis 150 Euro rechnen. Hinzu käme noch ein Kescher.

Grundsätzlich gilt:

  • Je genauer man weiß, welche Fische man angeln will, desto gezielter kann man sein Equipment zusammenstellen.

  • Anfänger sollten zunächst auf Allrounder-Ruten setzen. 

  • Leichte Spinnruten lassen sich flexibel einsetzen, sind aber teurer als beispielsweise schwere Karpfenruten. 

  • Für das Angeln mit der Pose sollte auf längere und weiche Ruten zurückgegriffen werden.

  • Je stiller und strömungsschwächer das Gewässer, umso eher kann eine leichte Rute (40 bis 50 Gramm) eingesetzt werden.

  • Uferangler sollten zu Ruten mit einer Länge ab 2,4 Meter greifen, weil dann weitere Würfe möglich sind.

Die Angelrolle

Die Angelrolle sollte die Schnur in erster Linie sauber, leichtgängig und gleichmäßig aufwickeln, zudem sollte sie über eine gut anlaufende Bremse verfügen.

Die Angelschnur

Für Anfänger ist zunächst eine sogenannte Monofile Schnur ausreichend.

Der Kescher

Bei Keschern gilt, je größer, desto besser – denn nichts ist nerviger, als wenn der frisch gefangene Fisch nicht oder nur knapp hineinpasst.

Angler wirft aus einem Boot seine Rute aus
Angeln im Einklang mit der Natur Foto: DAFV

Die DAFV-Initiative #gehangeln

Auf der Website des Deutschen Angelfischerverbands (DAFV) sind die Stationen auf deinem Weg zum Angler noch einmal kurz und übersichtlich zusammengefasst. Außerdem findest du hier viele weitere nützliche Informationen rund ums Angeln.

Mit seiner Initiative #gehangeln setzt sich der DAFV dafür ein, dass das Angeln in Deutschland eine breite gesellschaftliche Akzeptanz erfährt. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur Themen wie Erholung und Abenteuer, sondern auch Nachhaltigkeit, Inklusion und das Zusammentreffen verschiedener Generationen.

Deutscher Angelfischerverband (DAFV) e. V.

Der DAFV ist die Interessenvertretung aller Anglerinnen und Angler in Deutschland. Der Verband vertritt national wie international die Belange seiner Mitglieder.

Aktuell sind im Deutschen Angelfischerverband 27 Landes- und Spezialverbände mit ca. 9.000 angeschlossenen Vereinen organisiert. Mit seinen insgesamt rund 500.000 Mitgliedern gehört der DAFV zu den größten anerkannten Naturschutz- und Umweltverbänden Deutschlands.