Elba elektrisch: Mountainbike-Star Tom Oehler unterwegs auf der paradiesischen Insel!

Wenn Tom Oehler auf der Bildfläche erscheint, ist das Spektakel nicht weit. Egal ob Trialshows, Contests, Rekorde - Fans und Follower werden von dem exzellenten Radfahrer immer wieder mit neuen Stunts, Fotos und Videos verwöhnt.

Inzwischen ist der Bike-Akrobat vor allem als Content Creator und Travelexperte unterwegs. In diesem Jahr hat es ihn auf die italienische Insel Elba verschlagen. Zurück in Innsbruck hat er uns verraten, welchen Reiz die Insel auf Biker ausübt und warum man Elba am besten mit dem Wohnmobil bereist.

FMW: Tom, was macht du gerade?

Tom Oehler: "Im Moment packe ich wieder mal meine Sachen, es geht ab zur Caravan-Messe nach Düsseldorf. Ich bin dort gebucht für eine Trial-Show, der 'Caravan Salon' ist die größte Messe für Wohnmobile, Wohnwagen usw. - es wird bestimmt richtig was los sein."

FMW: In der Bikeszene bist du ein Star, woher sollte Otto-Normalverbraucher dich kennen?

Tom Oehler: "Vielen bin ich aus dem Fernsehen bekannt, 2012 bin ich in der Sendung "Wetten, dass ...?" auf dem Bike gegen den deutschen Meister Georg Fleischhauer über 400 Meter Hürden angetreten - und habe gewonnen. Daneben habe ich viele Wettbewerbe absolviert, ich war fünfmal Österreichischer Meister im Bike Trial, 2001 UCI-Junioren-Vize-Weltmeister, von 2002 bis 2008 in den Top 3 des UCI Trial 26′′ Elite Rankings sowie 2008 BIU-Senior-Weltmeister, um nur einige Highlights zu nennen. Und ich habe zwei Einträge im Guiness Buch der Rekorde, 'Highest Wallclimb on a Bicycle' und 'Fastest 400m Hurdles on a Bicycle'. Contests bestreite ich heute aber keine mehr."

FMW: Wie vertreibst du dir dann deine Zeit?

Tom Oehler: "Neben den erwähnten Trial-Shows mache ich auch Mountainbike-Fahrtechnikkurse, die drei bis fünf Tage umfassen und sich an ambitionierte Biker richten, die ihre Skills verbessern wollen. Der größte Teil meiner Arbeit dreht sich aber um die Erstellung von Content für meinen Instagram-Account oder Videoprojekte für Sponsoren. Dazu gehe ich gern und oft auf Reise.

FMW: In welche Gegenden zieht es dich da meistens?

Tom Oehler: "Das kann ich so gar nicht sagen. Ich bin auf der ganzen Welt unterwegs. Guatemala, Kirgisistan, Nepal, China, das sind nur einige Länder, die ich bereist habe, alle sehr unterschiedlich, alle sehr reizvoll."

FMW: Zuletzt hat es dich auf die Insel Elba verschlagen ...

Tom Oehler: "Ja, das hatte ich schon lange vor. Von meiner Heimatstadt Innsbruck aus ist es gar nicht weit, nur sechs Stunden Fahrzeit mit dem Camper-Van, anschließend eine Stunde mit der Fähre. Es ist wirklich nur ein Katzensprung, aber ich war vorher noch nie dort."

FMW: Warum Elba? Was hat die Insel zu bieten?

Tom Oehler: "Elba hat jede Menge zu bieten. (lacht) Neben der italienischen Lebensweise mit tollem Essen und Kultur ist es ein exzellentes Revier für Mountainbiker. Das Klima ist super, gerade im Frühjahr, als ich da war, und die Insel ist nicht so überlaufen wie andere Spots."

FMW: Was zeichnet die Insel denn als besonders gutes Mountainbikerevier aus?

Tom Oehler: "Die Insel ist sehr kompakt, bietet aber eine gut ausgebaute Mountainbike-Infrastruktur. Es gibt vielseitige Trails, von einfach bis anspruchsvoll, da ist wirklich für jeden etwas dabei, außerdem Bikeshops, Shuttle-Services, Bikeguides, da kann man sich schon gut eine Woche oder zwei beschäftigen."

FMW: Welches Bike würdest du für die Elba-Trails empfehlen?

Tom Oehler: "Da würde ich mich gar nicht festlegen wollen, du kannst dort mit dem Hardtail ebenso gut wie mit dem Enduro fahren. Ich hatte ein E-MTB meines neuen Sponsors Haibike dabei, und zwar das Modell 'Lyke', ein sehr leichtes Bike mit 140 Millimeter Federweg vorn wie hinten. Fazua-Antrieb mit 60 Newtonmeter, sehr gut im Handling, sehr variabel einsetzbar, es hat ganz hervorragend dort funktioniert."

FMW: Was erwartet Mountainbiker landschaftlich auf Elba? Wo ist der Reiz?

Tom Oehler: "Man ist immer in der Nähe des Meeres, egal wo du bist. Das bietet viele spektakuläre Ausblicke. Daneben gibt es einen bunten Mix aus felsigem Gelände und kleinen Wäldern, mit griffigen Böden. Es ist wirklich wunderschön dort, die Trails sind fein angelegt und super gepflegt, nicht zu steil, die Höhenmeter werden gut ausgenutzt. Das gesamte Streckennetz ist klasse ausgeschildert, und sehr gut abgestimmt mit der Trailforks App, sogar die Trailnamen sind gleich, sodass man sich super zurechtfinden kann."

FMW: Warst du alleine unterwegs?

Tom Oehler: "Ja, für mich war es auch eine Art Start ins Jahr, um die Saison würdig einzuläuten. Mit meinem Camper-Van war das einfach extrem entspannt, die Insel ist nicht so groß, man muss nicht viel fahren, um sie zu erkunden. Ich arbeite mit der Firma VanTourer zusammen, die haben mir ein perfektes Wohnmobil für Biker zur Verfügung gestellt, da hat es an nichts gefehlt."

FMW: Was macht denn so ein perfektes Bikermobil aus?

Tom Oehler: "Ich habe einen VanTourer 600 L. Er hat zuerst einmal natürlich alle Basics, die jeder gute Camper-Van mitbringen sollte, Nasszelle, Kühlschrank, Kocher, Spülbecken usw. Mein Camper hat dann noch 18-Zoll-Felgen mit moderater Offroad-Bereifung. Die Kernkompetenz von VanTourer ist das Thema Stauraum. So sind z. B. die Wassertanks komplett unter dem Fahrzeug montiert, um mehr Platz im Fahrzeug zu schaffen. Das L im Namen steht dann für die Längsbetten, die extrem groß sind und sogar Platz für die ganze Familie bieten. Für mich besonders interessant ist aber, dass man das Bett hochfahren kann und darunter dann extrem viel Raum hat, z. B. für drei bis vier Fahrräder. Auf den Stauraum hat man dann von hinten, aber auch von innen Zugriff, was ich als sehr praktisch empfinde. Zum Schlafen lässt man das Bett dann einfach wieder runter. Aus meiner Sicht ist das Fahrzeug damit prädestiniert für Mountainbiker, oder besser gesagt für alle Sportler, die einen gewissen Platzbedarf haben, vor allem weil es Serienausstattung ist."

FMW: Bist du denn immer allein unterwegs auf deinen Bike-Touren?

Tom Oehler: "Nein, nicht immer. Das Fahrzeug hat ja auch genug Raum für meine Family. Wenn ich mit ihnen unterwegs bin und wir noch mehr Platzbedarf haben, gibt es außerdem noch ein Aufstelldach mit zwei Schlafplätzen. Das benutzen wir gerade auch, wenn es im Sommer sehr warm ist. Allerdings bin ich meistens allein mit dem VanTourer unterwegs. Wenn ich überschlage, komme ich auf bestimmt 150 Tage im Jahr, so ist der Camper-Van schon mein zweites Zuhause geworden. Ich habe dort immer alles dabei, ohne groß um- oder einräumen zu müssen, für mich passt das zu 100 Prozent."

FMW: Wie hast du dich auf der Insel bewegt? Hast du eine Rundtour gemacht?

Tom Oehler: "Im Prinzip, ja, aber Elba ist, wie gesagt, nicht so groß, man fährt nur ca. eine Stunde von einem Ende zum anderen. Am besten sucht man sich zwei, drei Spots aus und erkundet dann mit dem Bike die Umgebung. Wenn man eine Location abgegrast hat, kann man easy zur nächsten Station fahren. Campingplätze gibt es zahlreich, und in der Vorsaison ist es kein Problem, auch spontan einen freien Platz zu finden. Die Restaurants sind fast alle ab Ostern geöffnet, sodass man auf eine sehr gute Infrastruktur zurückgreifen kann."

FMW: Wo geht es bei dir als nächstes hin?

Tom Oehler: "Im nächsten Frühling ist eine Tour nach Bhutan geplant. Ein wenig bekanntes Land am östlichen Rand des Himalayas. Es ist für seine Klöster, Festungen und die spektakuläre Landschaft bekannt, die von subtropischen Ebenen bis zu steilen Bergen und Tälern reicht. Das wird bestimmt eine spannende Sache, ich freue mich schon sehr!"