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Last-Minute-Steuererklärung: Tipps von einer Expertin!

Am 02. Oktober ist die Frist zur Abgabe der Steuererklärung für das Jahr 2022. Wir haben für euch die besten Tipps von einer Expertin und Antworten auf die wichtigsten Fragen vorab.

Last Minute Tipps Steuererklärung
Alles, was ihr für die Steuererklärung wissen müsst Foto: IMAGO / Zoonar
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Vielen graut vor der Steuererklärung und sie schieben sie – vermutlich auch deswegen – so lange wie möglich auf. Doch am 02. Oktober ist die diesjährige Frist zur Abgabe!

Um auf die letzten Meter noch etwas mehr Geld rauszuholen, haben wir hier fünf Tipps vom Dienstleister TaxFix und mit der Steuer-Expertin Juliane Kutzke darüber gesprochen, was wirklich passiert, wenn man aus Versehen eine falsche Angabe macht oder die Frist verpasst.

1. Steuer-Tipp: Home-Office-Ausgaben absetzen

Wer im Jahr 2022 von zu Hause gearbeitet hat und dort kein eigenes Arbeitszimmer hat, bei dem/der gilt die Home-Office-Pauschale. Damit können 5 Euro pro Tag, aber maximal 600 Euro angerechnet werden. Gegenstände wie Schreibtisch, Arbeitsstuhl oder eine Tastatur sind darüber hinaus als Arbeitsmittel von der Steuer absetzbar.

2. Steuer-Tipp: Spenden und Mitgliedsbeiträge steuerlich geltend machen

Auch Spenden an gemeinnützige Vereine, politische Parteien und Mitgliedsbeiträge kannst du absetzen. Das gleich gilt für Sachspenden, doch dafür muss der genaue Wert ermittelt werden. Viele Vereine stellen dafür auch Spendenbescheinigungen aus, die den Geldwert bestätigen. Dem Finanzamt genügt dann ein Kontoauszug, sofern die Spende nicht mehr als 300 Euro beträgt.  

3. Steuer-Tipp: Dienstleistungen im Haushalt absetzen

Gerade in Zeiten, in denen die Nebenkostenabrechnung scheinbar von Monat zu Monat höher ausfällt, lohnt sich der folgende Tipp: Haushaltsdienstleistungen wie Treppenhausreinigung, Hausmeisterdienstleistungen oder Wartungsarbeiten können nämlich von der Steuer abgesetzt werden! Auch Handwerker*innenkosten für Reparaturen, Renovierungs- oder Reinigungskosten gehören in die Steuererklärung. Um den genauen Betrag angeben zu können, stellen einige Vermieter:innen eine gesonderte Bescheinigung aus.

Und für alle Hunde- und/oder Katzenbesitzer:innen: Hast du eine:n Tiersitter:in beauftragt, der/die in deiner Wohnung auf deine(n) Vierbeiner aufgepasst hat, kannst du dies ebenfalls absetzen.

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4. Steuer-Tipp: Den Staat an den Kosten für das Kind beteiligen

Eltern können bis zum 14. Geburtstag pro Kind bis zu 6.000 € an Gebühren für den Kindergarten, die Tagesbetreuung oder Sonstiges von der Steuer absetzen. Auch ab dem 15. Lebensjahr noch können zusätzlich Schulgebühren berücksichtigt werden. Für Alleinerziehende, die mit ihrem Kind zusammen leben, gibt es außerdem den Entlastungsbetrag von (noch) 4.008 Euro (bald: 4.260 Euro) für das erste Kind, 240 Euro für jedes weitere. Für Kinder ab 18 Jahren, die für ihre Ausbildung nicht mehr bei den Eltern wohnen, greift der 924 Euro hohe Ausbildungsfreibetrag.

Als außergewöhnliche Belastungen können auch Kosten, die durch Krankheit des Kindes angefallen sind, wie Medikamente oder Fahrten zum Arzt, von der Steuer abgesetzt werden.

5. Steuer-Tipp: Steuererklärung für die vergangenen vier Jahre einreichen

Bis zu vier Jahre rückwirkend kann die Steuererklärung eingereicht werden, sofern diese freiwillig abgegeben wird – die Steuererklärung 2019 kannst du demnach noch bis zum 31.12.2023 einreichen. Im Durchschnitt winken laut TaxFix 1.095 Euro als Rückerstattung pro Steuererklärung.

Immer noch unsicher? Juliane Kutzke, Steuer-Expertin von Taxfix, beantwortet im Folgenden die wichtigsten Fragen:

Liebe Frau Kutzke, geht es um die Steuererklärung, herrscht bei vielen Menschen große Unsicherheit. Was raten Sie Leuten, die in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Steuererklärung machen?

Grundsätzlich lohnt sich eine Steuererklärung für alle, insbesondere für diejenigen, die nicht dazu verpflichtet sind. Vor der ersten Steuererklärung empfehle ich die Steuer-Checkliste zum Abhaken von Taxfix. Wer sich im Vorfeld damit vertraut macht, welche Informationen aus welchen Unterlagen wichtig sind, ist so für die erste Steuererklärung gut vorbereitet. Steuersoftware sowie Online-Services und Apps wie Taxfix führen in der Regel durch die notwendigen Schritte und berechnen die Steuern automatisch. Das hilft auch Steuererklärungsneulingen und gibt ihnen Sicherheit.

Juliane Kutzke
Steuer-Expertin Juliane Kutzke Foto: TaxFix

Gerade die Angst, etwas falsch zu machen bzw. anzugeben, spielt dabei oft eine Rolle. Was passiert wirklich, wenn man eine falsche Angabe macht?

Wenn versehentlich etwas Falsches angegeben wird, gilt das noch nicht als Steuerhinterziehung. Wer beispielsweise einen Fehler im Steuerbescheid bemerkt, kann nach Erhalt innerhalb von vier Wochen Einspruch gegen den Steuerbescheid einlegen. Der Einspruch umfasst eine Begründung, die natürlich am plausibelsten ist, wenn die Korrekturen mit eingereicht werden. Das Finanzamt berechnet den Bescheid dann komplett neu. Also, keine Panik! Und wem kurz nach dem Abschicken ein Fehler auffällt, kann die Information auch beim Finanzamt nachreichen und um Berücksichtigung bitten.

Was passiert, wenn man die Steuerklärung nicht fristgerecht zum 02. Oktober 2023 abgibt?

Liegt dem Finanzamt nach Ablauf der Frist weder die Einkommensteuererklärung noch ein Antrag auf Fristverlängerung vor, fordert es die Steuerpflichtigen häufig zur Abgabe auf. Die im Schreiben genannte Frist darf dann nicht noch einmal versäumt werden, da sonst ein Verspätungszuschlag festgesetzt werden kann. Wer keine Aufforderung erhält, sollte sich trotzdem mit dem Finanzamt in Verbindung setzen. Denn 14 Monate nach Ablauf des Steuerjahres endet der Ermessensspielraum des Finanzamtes, wenn es sich um eine Nachzahlung handelt. All das gilt aber nur für diejenigen, die verpflichtet sind, eine Steuererklärung abzugeben.

Dienstleister wie TaxFix sollen einfach und schnell funktionieren. Auf TaxFix gibt es aber auch die Option, die Steuerklärung begleitend mit einem Steuerberater zu machen. Für wen lohnt sich das wirklich?

Der Service ist ideal für alle, die ihre Steuererklärung vor der Einreichung lieber komplett von einem/r zertifizierten und unabhängigen Steuerberater*in erstellen lassen möchten – auch für persönliche Rückfragen ideal. Den Experten-Service von Taxfix können alle nutzen, die auch den Do-it-yourself-Service nutzen können. Dazu gehören auch bestimmte Fallkonstellationen, wenn der Wohnsitz im Ausland liegt. Nachdem eine*r unserer Steuerberater*innen ihren Check abgeschlossen haben, wird die Steuererklärung ganz einfach über die Taxfix-App oder den Webbrowser ans zuständige Finanzamt übermittelt.

Welche Fehler werden bei der Steuererklärung am häufigsten gemacht?

In den meisten Fällen handelt es sich eher um Flüchtigkeitsfehler wie Rechtschreibfehler. Vor allem aber nutzen viele die Steuervergünstigungen wie Zinsen für Bildungskredite, Spenden an gemeinnützige Organisationen, Werbungskosten und andere steuermindernde Maßnahmen nicht vollständig aus, da nicht bekannt ist, was alles abzugsfähig ist. Hier helfen Online-Services und Apps wie Taxfix, die durch den Dschungel der möglichen Abzüge leiten. Unvollständige oder ungenaue Aufzeichnungen über abzugsfähige Ausgaben können ebenfalls zu Fehlern führen. Es ist daher wichtig, alle relevanten Belege und Nachweise gut aufzubewahren.

Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!