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9 Dinge, die du über Aldi wissen musst, bevor du einkaufen gehst

Der Discounter Aldi gehört zu den beliebtesten Lebensmittelhändlern der Deutschen. Trotzdem ist nur wenig über Aldi bekannt. Die 9 Geheimnisse des Konzerns.

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10.000 Filialen, 62 Milliarden Euro Umsatz, rund 250.000 Mitarbeiter: Aldi ist ein Discounter der Superlativen. Der mega-Konzern wurde 1961 aufgeteilt: Aldi Nord bekam Theo Albrecht, Aldi Süd dagegen Karl Albrecht (2014 als reichster Mann Deutschlands verstorben).

Einige Hochschulen haben Aldi-Hörsäle

Aldi Süd besitzt die Namensrechte des größten Hörsaals der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Der heißt seit 2006 "Aldi-Süd-Hörsaal". Auch die Fachhochschule Düsseldorf und die Hochschule RheinMain verfügen über Aldi-Hörsäle.

Das Hörsaal-Sponsoring in der FHWS kostete den Discounter "eine fünfstellige Summe" - genauere Angaben wurden nicht gemacht - immerhin war es der erste gesponserte Hörsaal Deutschlands.

Aldi bestimmt die Preise für die ganze Branche

Wer die Preise aller Supermärkte beobachtet und vergleicht, bemerkt schnell: Der Discounter Aldi hat die Macht über die Preise. Hebt Aldi die Preise an, ziehen andere Supermärkte nach. Lässt Aldi die Preise sinken, sind auch die Konkurrenten gezwungen, ihre Preise zu senken.

Und warum tut Aldi das? Ganz klar: Weil der Mega-Konzern es kann. Bis auf seinen Erzrivalen Lidl hat Aldi keine nennenswerte Konkurrenz in Deutschland.

Aldi röstet seinen Kaffee selbst

Der Röstkaffee von Aldi wird in zwei eigenen Röstereien hergestellt, die schon 1980 gegründet wurden. Inzwischen gehören die Aldi-Kaffeeröstereien zu den größten der deutschen Kaffeebranche - schließlich ist die tägliche Röstmenge enorm.

Aldi Nord lässt zum Beispiel seinen Kaffee bei der Markus Kaffee GmbH & Co. KG in Weyhe (Niedersachsen) und Herten (NRW) rösten. Markus Kaffee röstet exklusiv für Aldi Nord. Früher hieß das Unternehmen sogar Albrecht-Kaffee-Gesellschaft.

Diesen Kaffee vertreibt Aldi nicht nur in Teilen Deutschlands, sondern auch in seinen Filialen in den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Dänemark, Spanien, Luxemburg, Polen und Portugal.

Es gibt eine "Aldi-Autobahn"in Deutschland

Jedenfalls wird ein etwa 500 Meter langer Feldweg in Trautheim (Hessen) so genannt. Dieser Spitzname hat seinen Ursprung in einer Karnevalsbüttenrede und ist die Abkürzung für ihren "echten" Namen: Alte Dieburger Straße. Mit dem Aldi-Konzern hat sie also nichts zu tun.

Die "Aldi-Autobahn" verbindet das örtliche Gewerbegebiet mit einer Hauptstraße - was ganz praktisch ist, aber lange Zeit umstritten war, da nur "Anlieger frei" waren. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit mit den Bürgern, was die "Aldi-Autobahn" berühmt machte. 2014 wurde sie schließlich als Durchfahrtstraße freigegeben.

Allerdings ist hier nur Tempo 30 angesagt - da geht's an Aldis Kassen wohl schneller. Denn:

Bei Aldi geht es schneller an der Kasse

Ein Erfolgsgeheimnis von Aldi ist die Schnelligkeit an der Kasse. "Die geringsten Personalkosten in einem Laden erreicht man dann, wenn man zum Beispiel an der Kasse die höchste Produktivität erreicht, also viele Kunden in möglichst kurzer Zeit abfertigen kann”, schreibt der Autor Dieter Brandes in seinem Buch "Die 11 Geheimnisse des Aldi-Erfolgs". 

Zwar mag es für viele Kunden wie Massenabfertigung wirken, was an Aldis Kassen passiert. Allerdings muss man immer bedenken: Dieses Konzept ermöglicht (u.a.), dass die Preise so niedrig sind.

Deswegen gibt es bei Aldi auch hinter der Kasse keine "Trödelgelegenheit": Ist ein Artikel eingescannt, ist der Kunde schon aus Platzmangel gezwungen, seine Waren schnell wieder in den Einkaufwagen zu packen.

Übrigens: Noch schneller geht es wohl bei Aldi, wenn man mit EC-Karte zahlt, statt mit Bargeld, wie kürzlich eine Aldi-Kassiererin verriet.

Aldi ist deutscher Meister im Wein-Verkauf

Aldi verzeichnet jährlich den größten Absatz beim Weinverkauf in ganz Deutschland. Neben deutschen Weinen verkauft Aldi auch Weine aus Italien, Spanien, Frankreich, Österreich, Südafrika, Australien, Chile, den USA und der Republik Moldau.

Auf der Internetseite von Aldi Nord heißt es:

"Markus Del Monego, Master of Wine und Weltmeister der Sommeliers 1998. Er leitet das Verkostungspanel, das sich aus Önologen, Sommeliers und Lebensmitteltechnikern zusammensetzt und das unsere Weine nach Farbe, Geruch, Geschmack und Typizität bewertet und auch benotet."

"Aldisierung"war mal Wort des Jahres

...zumindest in der Schweiz im Jahr 2005. "Aldisierung" ist dabei definiert als "die zunehmende Suche auch besser verdienender Konsumenten nach dem günstigsten Angebot in immer mehr Konsumbereichen.“

Es geht um den intensiven "Preis- und Sonderangebotswettbewerb im Einzelhandel, der das preisorientierte Konsumentenverhalten verstärkt. Darüber hinaus werden der Aldisierung auch verschiedene gesellschaftliche Auswirkungen problematischer Art zugeschrieben, etwa die Verödung von Innenstädten sowie die Beeinträchtigung der Beschäftigungs- und der Konsumkultur.“

Aldi gehört die US-amerikanische Einzelhandelskette Trader Joe's

Die amerikanische Supermarktkette Trader Joe's wurde 1979 von Aldis Markus-Stiftung (s.u.) übernommen. Die Kette beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter und macht einen jährlichen Umsatz von rund 8 Milliarden Euro.

Trader Joes's verkauft neben üblichen Lebensmitteln auch Delikatessen und Erzeugnisse aus ökologischem Anbau. Die Zeitung Handelsblatt urteilte 2006 über den Markt, es sei "eine Mischung aus ein bisschen Öko, ein bisschen Gourmet und ein bisschen Discount." Das markanteste Zeichen der Kette: Die Verkäufer tragen Hawaiihemden.

Übrigens: Aldi Nord vertreibt auch in Deutschland Produkte unter dem Namen Trader Joe's, unter anderem Eistee, Trockenobst, Nüsse, Salate und Knäckebrot.

Aldi steckt seine Milliarden in Stiftungen - für steuerliche Begünstigungen

Reich, reicher, Aldi: Das Vermögen der Aldi-Brüder wird auf 18 Milliarden Euro (!) geschätzt. Bei dieser Summe lohnt es sich doch glatt, eine Familienstiftung zu gründen, die das Geld verwaltet. Im Fall von Aldi ist es die Siepmann-Stiftung (Sitz in Oberbayern), benannt nach dem Geburtsnamen von Anna Albrecht, der Mutter Theo und Karl Albrechts.

Der Zweck der Stiftung: "die gemeinsamen Interessen der Angehörigen der Familie Albrecht zu wahren und zu fördern". Die Stiftung wird von Peter Max Heister, einem Enkel von Karl Albrecht, geleitet.

Die Siepmann-Stiftung hält das gesamte Vermögen und das Markenrecht an Aldi Süd. Dazu zählt die Konzernzentrale von Aldi Süd (in Mühlheim an der Ruhr), 31 rechtlich selbstständige Aldi Süd (deutsche) Regionalgesellschaften, 9 Auslandsgesellschaften und das Immobilienvermögen der rund 5.000 Aldi Süd-Filialen weltweit.

Ebenfalls von Aldi: die gemeinnützige Oertl-Stiftung (unterstützt die Herz-Kreislauf-Forschung) sowie die Elisen-Stiftung (fördert Kulturprojekte) und die Carolus-Stiftung.

Das Äquivalent von Aldi Nord heißt übrigens die Familienstiftung Markus-Stiftung (Sitz in Schleswig-Holstein). Sie hält das Markenrecht und das Gesamtvermögen von Aldi-Nord, wozu die Konzernzentrale von Aldi Nord in Essen (NRW) gehört, 70 rechtlich selbstständige Aldi Nord Regionalgesellschaften in 9 europäischen Ländern und das Immobilienvermögen der rund 5.000 Aldi Nord-Filialen Europas.

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