Wie vertuscht man ein Kriegsverbrechen?
Vertuschte Verbrechen, unter Verschluss gehaltene Akten, gefälschte Beweise: Heute setzen Regierungen, Konzerne und Geheimdienste alles daran, dass ihre Machenschaften nie an die Öffentlichkeit gelangen. Aber die Geschichte zeigt: Die Wahrheit lässt sich nicht aufhalten.

Hiroshima und Nagasaki
Am 6. August 1945 erhält US-Präsident Harry S. Truman ein Telegramm: "Operation erfolgte heute Morgen. Ergebnisse übertreffen unsere Erwartungen." Am 9. August erreicht Truman die zweite, merkwürdig klingende Botschaft: "Doktor kam soeben zurück, höchst begeistert und zuversichtlich, dass der kleine Junge so kräftig ist wie sein großer Bruder."
Was Truman in freudige Stimmung versetzt, fordert in kürzester Zeit Hunderttausende Menschenleben: der Abwurf von Atombomben auf die japanischen Großstädte Hiroshima und Nagasaki. Rund 220 000 Menschen sterben sofort. Die Spätfolgen der radioaktiven Strahlung fordern Hunderttausende weitere Opfer. Die USA schreiben Militärgeschichte. Aber sie sorgen sich darum, wie die Welt urteilen wird.
Atombomben-Abwurf als humanitärer Sieg
Ein Grund muss her für diese Tat, ein guter Grund. Wenige Tage später kapituliert Japan und liefert die Vorlage für Truman. Der feiert den Abwurf der Bomben als einen humanitären Sieg: "Die Atombomben haben unzählige Menschenleben gerettet, insbesondere US-amerikanische", sagt er.
Im Herbst 1945 aber findet eine Untersuchungskommission unter Führung des Historikers J. K. Galbraith heraus, was die Welt nie erfahren sollte: dass die Japaner vor dem Abwurf der Bomben kapitulieren wollten. Doch die Friedensangebote werden von den USA ignoriert. Warum? Mögliche Gründe gibt es viele.
Tatsache ist, dass der Abwurf der Bomben von langer Hand geplant ist. Truman selbst sagt in einer anderen Ansprache die verräterischen Worte: "Nachdem wir die Bombe erfunden hatten, wollten wir sie auch einsetzen." Es ist ein Experiment, um die Wirksamkeit einer Vernichtungswaffe zu testen. Und es ist eine Botschaft an die Sowjetunion: "Seht her, wir haben die Bombe – und wir sind skrupellos genug, sie einzusetzen …"