Weltenumsegler Boris Herrmann crasht auf den letzten Metern
Er hätte ein Held in seiner Sportart sein können, wie einst Boris Becker oder Michael Schumacher. Aber er scheiterte auf der Zielgeraden. Die tragische Weltumseglung des Boris Herrmann.

Hart, härter, Vendée Globe
Es ist die härteste und gefährlichste Segel-Regatta der Welt, die Vendée Globe. Genau wie Phileas Fogg in Junel Vernes Erzählung reist Herrmann mit seinen Konkurrenten "in 80 Tagen um die Welt".
Anders als der fiktive englische Gentleman geht es für die Teilnhemer der Weltumrundungs-Regatta allerdings nur auf dem Wasser um den Globus: von der französischen Biskaya-Küste zunächst immer südwärts und dann am Kap der Guten Hoffnung vorbei in den Indischen Ozean, südlich von Australien in den Südpazifik, am Kap Hoorn vorbei, nördlich den Atlantik wieder hinauf, bis zum Zielhafen in Frankreich.
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Gefahr, Hilfe & Zeitgutschriften
Eine solche Reise ist nicht ungefährlich, zumal alle Teilnehmer allein unterwegs sind. Da muss man sich im Fall der Fälle gegenseitig helfen. Als Kevin Escoffier mit seinem Hightech-Segler vorm Kap der Guten Hoffnung kentert, sind Boris Herrmann und der Franzose Jean Le Cam zur Stelle und retten ihren Kollegen.
Dafür bekommen sie sechs bzw. zehn Stunden Zeitgutschrift, die im Ziel mit ihrer tatsächlichen Reisedauer verrechnet werden. Für Herrmann läuft es trotz der fast übermenschlichen Anstrengungen sehr gut. Wider Erwarten hat er kurz vor dem Ziel nach 80 Tagen sogar noch Chancen auf den Sieg.
Tragik auf der Zielgeraden
Doch dann passiert es. Kurz vor dem Ziel rauscht Herrmann mit seiner "Sea Explorer" in einen Fischtrawler, eine Foil genannte Tragfläche des Hightech-Seglers bricht, sein Speed ist dahin. Erstaunlicherweise hat das Radar vor dieser unliebsamen Begegnung nicht Alarm geschlagen.
Herrmann schleppt sich ins Ziel, wird wohl Vierter oder Fünfter. Als erster im Ziel war Charlie Dalin, aber der hat keine Zeitgutschrift. Weil Herrmann "nur" sechs Stunden gutgeschrieben bekommt, aber auf den letzten Seemeilen nach der Kollision sehr viel Zeit verliert, können ihn andere Segler hinter sich lassen.
Fazit
Und so bleibt es Boris Herrmann nur, ganz kurz an der Sensation geschnuppert zu haben, als erster Nicht-Franzose und erster Deutscher die härteste Segel-Regatta der Welt gewinnen zu können. Dann ereilt ihn ein Schicksal, das es in seinem Ausmaß mit einer griechischen Tragödie aufnehmen kann.
Stolz darf er aber mit Fug und Recht trotzdem auf sich sein.
Willkommen zurück, Boris!