Wegen Corona: US-Bundesstaat verklagt China
Donald Trump wird nicht müde, es zu propagieren: Das Virus ist Chinas Schuld. So sieht das wohl auch mindestens ein US-Bundesstaat. Denn der hat China jetzt offiziell verklagt.

Missouri verklagt China
Ein einzelner US-Bundesstaat hat China im Zuge der Corona-Pandemie verklagt. Die Logik, die der Generalstaatsanwalt von Missouri, Eric Schmitt, dabei anwendet, lautet: China hat bezüglich des Virus gelogen und zu wenig dagegen unternommen.
Durch diese Täuschung und Unterlassung gäbe es nun weltweit Tote und wirtschaftliche Schäden zu beklagen. Schmitt sagt, dass die Chinesen sich eines gefährlichen Verhaltens und der Pflichtverletzung schuldig gemacht haben und für "ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen" werden müssen.
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Furcht vor dem Präzedenzfall
Rein formell hat ein US-Bundesgericht in Missouri Klage erhoben und zwar gegen folgende Institutionen: die chinesische Regierung, die Kommunistische Partei Chinas, diverse Ministerien, die Regionalregierung der Provinz Hubei und die Stadtverwaltung von Wuhan, dem Ground Zero der Corona-Pandemie.
Weil aus diesem Präzedenzfall definitiv Schadenersatzforderungen gegen das Reich der Mitte entwachsen könnten, und dies auf globaler Ebene, wird China - dafür muss man kein Prophet sein - sich erbittert gegen diesen Vorwurf wehren.
USA führen alle Corona-Statistiken an
Missouri und Donald Trump stehen mit ihrer Schuldzuweisung nicht alleine auf weiter Flur. Auch andere Länder beklagen Chinas Vorgehensweise und Informationspolitik, vor allem am Anfang der Krise.
In Missouri haben sich bisher mehr als 6000 Menschen mit dem Virus infiziert, 220 starben. Damit steht der Bundesstaat noch vergleichsweise gut da.
In den gesamten USA gibt es aktuell (Stand: 22. April 2020) etwa 810.000 Infizierte, 43.000 Menschen sind bereits gestorben. Die Dunkelziffer dürfte bezüglich dieser Zahlen aber noch deutlich darüber liegen.
Seit Dezember 2019 verbreitet sich das Coronavirus. Ausgehend von der chinesischen Millionenstadt Wuhan, hat die Epidemie mittlerweile alle Kontinente erreicht. Bislang starben nach WHO-Angaben weltweit über 163.000 Menschen an der rätselhaften Lungenkrankheit, über 2.400.000 haben sich infiziert. (Stand: 22. April 2020).