News-Update

Virologe Hendrik Streeck überrascht mit Lockdown-Ansage

Der Virologe Hendrik Streeck warnt vor einem härteren Lockdown und spricht sich gegen die Ausgangssperren aus.

Virologe Hendrik Streeck
Virologe Hendrik Streeck Foto: Getty Images / Andreas Rentz

Laut des Robert-Koch-Instituts infizieren sich besonders sozial Schwache in beengten Wohnverhältnissen. Der Virologe Hendrik Streeck sieht darin die Motivation für seine Kritik an der Ausgangssperre sowie einem härteren Lockdown.

Hendrik Streeck für Lockerungen

Die Lockdown-Zügel noch enger zu ziehen ist nach Streeck alles andere als eine gute Idee. Mit strengeren Regeln "feuern wir das Infektionsgeschehen weiter an", so der Bonner Wissenschaftler laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Statt Ausgangssperren sei es wichtig, draußen sichere Bereiche zu schaffen, "wo die Menschen sich treffen können, anstatt sie weiter zusammenzudrängen."

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Intensivmediziner besorgt

Intensivmediziner hingegen sehen die Situation in Anbetracht der dritten Welle sehr angespannt und fordern einen harten zwei- bis dreiwöchigen Lockdown, um die Situation auf den Intensivstationen etwas zu normalisieren.

Die Lage sei zutiefst besorgniserregend, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, am Freitag. "Es brennt. Jeder Tag zählt."

Fehler im Gesundheitssystem?

Streeck kann die Verhältnisse in Deutschland nicht ganz nachvollziehen. In Frankreich z. B. liege die Inzidenz bei 400, und dort gehe man "damit relativ entspannt um". In Deutschland aber seien die Menschen schon bei einem Inzidenzwert von 110 nervös und die Intensivstation überlastet.

"Da muss es einen Fehler bei uns im Gesundheitssystem geben“, schlussfolgert Streeck.

Weiter zeigt er sich sicher, dass sich das Virus saisonal verhalte und rechnet damit, dass die Fallzahlen in den warmen Monaten rückläufig sind. Hinzu kämen die Fortschritte der Impfungen.