Stark ohne Steak: Diese Spitzensportler leben vegan
Furchtbar blass, schwach und mit dauerhaft heruntergezogenen Mundwinkeln – so stellen sich viele den typischen Veganer vor.

Kein Wunder: Schließlich gilt Fleisch als ultimatives Lebenselixier, Milch als wichtiger Calcium-Lieferant und Quark als einzig verlässliche Eiweißquelle. Und überhaupt: Wir haben doch schon immer Fleisch gegessen. Wozu da auf einem labberigen Stück Tofu herumlutschen und sich den Spaß am Essen von einem Haufen Weltverbesserer verderben lassen?
Vegetarier? Schwul! Veganer? Noch schlimmer! Gerade unter Sportlern hält sich dieses Vorurteil noch immer ziemlich hartnäckig. Dabei gibt es eine Menge Beweise dafür, dass es kein tierisches Eiweiß braucht, um Muskeln aufzubauen – zu viel Fleisch, Eier und Milchprodukte bewirken sogar genau das Gegenteil von körperlicher Fitness: Sie machen krank.
Warum uns Ärzte, Pharmakonzerne und Ernährungsexperten gerne das Gegenteil erzählen? Wird in diversen wissenschaftlichen Büchern wie „The China Study“ von T. Colin Campbell, „Eiweißinfarkt“ von Norbert Treutwein und „Die Milch macht’s!“ von Alissa Hamilton sehr verständlich erläutert.
Stark ohne tierisches Eiweiß
Auf der anderen Seite gibt es eine Menge erfolgreicher Leistungssportler, die sich vegan ernähren – und alles andere als schwach wirken. Im Gegenteil: Patrik Baboumian hält den Rekord im Baumstemmen, kann ein 150-Kilo-Fass locker in die Höhe schleudern und wurde 2011 bei den „Strongman-Meisterschaften“ zum stärksten Mann Deutschlands gekürt. Er ernährt sich größtenteils von Hülsenfrüchten, Getreide, Kartoffeln, Nüssen, Erbsen, Reis und Sojamilch – alles Lebensmittel, die der Kaloriendichte von Fleisch entsprechen und einen beträchtlichen Proteingehalt besitzen.
Der Armenier entschied sich aus ethischen Gründen für die vegane Ernährung – und profitiert ganz klar von den positiven Nebeneffekten. Für den 37-Jährigen soll kein Tier leiden – und das ist nicht etwa peinlich oder verweichlicht, sondern vor allem eines: ziemlich sexy!
Diese Sportler ernähren sich vegan
Marco Sailer ernährt sich seit einem Jahr vegan – der Fußballspieler (FSV Wacker Nordhausen) merkte sofort, dass ihn diese Entscheidung sportlich nach vorne bringen würde: Weniger Muskelverletzungen, kein unangenehmes Völlegefühl mehr, dafür aber mehr Energie und ein athletischerer Körper waren die Veränderungen, die er nach er Ernährungsumstellung schnell feststellte und die auch schon andere Sportler bei sich beobachtet haben.
Der Triathlet Brendan Brazier, der Extremsportler Ben Urbanke und der Fitness-Profi Karl Ess gehören zu den bekanntesten Gesichtern der Szene – sie haben auch Bücher zum Thema geschrieben. Mats Hummels ersetzt Kuh- durch Sojamilch, Dirk Nowitzki verzichtet weitgehend auf Milchprodukte und Sebastian Osterloh (Straubing Tigers) ernährt sich komplett vegan.
Sie alle sind der lebende Beweis dafür, dass Muskeln nicht auf Milch und Stärke nicht auf Steaks basieren. Worauf es ankommt, ist einfach eine ausgewogene Ernährung, ein gutes Training und ein bisschen Know-how.
Und nur mal zum Vergleich: Büffel, Elefanten und Gorillas sind Pflanzenfresser – und zählen zu den stärksten Tieren der Welt.
Das könnte dich interessieren:
Die 4 besten Übungen für schnellen Muskelaufbau
Kontroverses K.O.-Video: Kinder knocken sich in MMA-Kampf aus
Text: Elisa Brunke