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Spam-Methoden entlarvt: So reagieren Verbraucher richtig auf Betrugsversuche

Ein Experte entlarvt bei uns gängige Spam-Methoden und gibt wichtige Tipps, damit Verbraucher richtig reagieren.

Spam
Spam Foto: iStock/Devonyu

Spam-Methoden gibt es wie Pixel auf dem Bildschirm. Der unendlichen Vielfalt der Betrugsmaschen sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Spam-Schutz-Experte Thomas Wrobel von Clever Dialer hat sich gängige Methoden genauer angeguckt - und gibt Ratschläge zum richtigen Verbraucherverhalten.

Ping-Call

Beim Ping-Call erscheinen meist ausländische Rufnummern und lassen maximal das Telefon oder Smartphone nur kurz anklingeln. Der Hintergrund: die Anrufer setzen auf einen meist teuren Rückruf. In diesem Fall erwarten Verbraucher im schlimmsten Fall Verbindungskosten in Höhe von mehreren 100 Euro. Diese Masche hat System und ist seit Jahren ein gefährlicher Dauerbrenner bei Telefonbetrügern.

Experten-Tipp: Ist die Nummer unbekannt und zusätzlich auch noch ausländischer Herkunft, sollte unter keinen Umständen ein Rückruf getätigt werden. Nur wenn Verbraucher die Nummer identifizieren können, sollten sie auch den verpassten Anruf ernst nehmen.

Silent-Call

Eine weit verbreitete Strategie von Call-Center-Mitarbeitern ist es, gleichzeitig mehrere potentielle Neukunden anzurufen. Über diesen Weg schaffen es die Telefonzentralen, ihre Mitarbeiter optimal auszulasten und effizient Gespräche abzuwickeln. Wer zuerst den Hörer abnimmt, ist der vermeintliche "Gewinner". Übrig bleiben diejenigen, die ebenfalls angerufen wurden, aber am anderen Ende der Leitung nur mit Stille begrüßt werden - sie sind in die Silent-Call-Falle getappt.

Experten-Tipp: Versteckt sich hinter dem Anruf eine unbekannte Rufnummer, sollten Verbraucher spätestens nach zehn wortlosen Sekunden auflegen. Auch einen Rückruf sollten sie tunlichst vermeiden. Ansonsten laufen sie Gefahr, doch noch in die Spam-Falle zu geraten.

Cold-Call

"Haben Sie schon über ein neues Smartphone nachgedacht?", "Sind Sie mit ihrem derzeitigen Stromtarif zufrieden?" oder "Hallo Herr Schmidt, ich kann Ihnen einen exklusiven Top-Kredit anbieten" - beginnen Gespräche so, ist der Verdacht hoch, dass es sich um die klassische Kaltakquise per Telefon handelt, kurz Cold-Call. Hier versuchen jedoch neben betrügerischen Anrufern auch seriöse Unternehmen für eigene Produkte und Dienstleistungen zu werben. Dieser Weg ist schon allein aus Datenschutzgründen höchst strittig, außerdem sollten Verbraucher derartige Gespräche nur im direkten, persönlichen Austausch mit vertraulichen Partnern führen.

Experten-Tipp: Die vernünftigste Reaktion bei unaufgeforderten Anrufen ist schlichtweg aufzulegen. Sind Verbraucher unsicher, wäre der Vorschlag eines persönlichen Vor-Ort-Termins in einer Filiale eine mögliche Option. Allerdings gibt es mittlerweile viele Unternehmen, die auf eigene Geschäfte verzichten und nur online erreichbar sind. Daher sollten Angerufene das Gespräch kurzhalten und in keinem Fall sensible Daten preisgeben. Um zu prüfen, ob der Anruf tatsächlich von dem vermeintlichen Unternehmen kommt, sollte es im Nachhinein über eine verlässliche Rufnummer erneut kontaktiert werden. Diese Information finden Verbraucher bei seriösen Verzeichnisse wie Das TelefonbuchDas Örtliche oder die Gelbe Seiten.