Briefkasten-Update

Schluss mit Prospekten? Umwelthilfe will Briefkasten-Werbung verbieten

Werbung und Prospekte sollen nur noch Menschen zugestellt werden, die diese auch ausdrücklich wollen. Diese Idee will die Deutsche Umwelthilfe mit einer Petition Wirklichkeit werden lassen.

Prospekte im Briefkasten
Werbung und Prospekte in Briefkästen Foto: iStock / germi_p

Der "Bitte keine Werbung einwerfen"- Aufkleber ist auf zahlreichen deutschen Privatbriefkästen zu finden. Doch oftmals ignorieren Prospektzusteller die Bitte und lassen dennoch ihre Ware zurück. Die Deutsche Umwelthilfe will dem nun ein Ende bereiten.

Petition gegen Prospekte-Müll

Zusammen mit der Initiative "Letzte Werbung" übergibt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) laut Informationen des Spiegel am Freitag, den 16. April 2021, dem Bundesjustizministerium in Berlin eine Petition, die von 96.000 Männern und Frauen unterschrieben wurde.

Diese Petition sieht vor, dass Werbeprospekte nur noch in Briefkästen von Menschen landen, die diese auch ausdrücklich haben wollen. Soll heißen, dass der "Ich möchte keine Werbung"- durch einen "Ich möchte Werbung"- Aufkleber ersetzt werden soll.

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Sünde

28 Milliarden Werbeprospekte werden in Deutschland jedes Jahr gedruckt, wodurch rund 1,1 Millionen Tonnen Müll produziert werden. "In diesem Bereich wird ohne Ende gesündigt", so die vernichtende Meinung des DUH-Abfallexperten Thomas Fischer.

Auch das Justizministerium geht davon aus, dass sich ein Großteil der Bevölkerung gegen unerwünschte Prospekte entscheidet, was die Abfallproduktion massiv reduzieren würde. Doch es gibt auch Bedenken.

Pressefreiheit

Das Ministerium sieht die unternehmerische Freiheit eingeschränkt, wenn Prospekte nur noch mit expliziter Einwilligung erlaubt sind. Zudem beinhalten lokale Anzeigeblätter nicht selten einen redaktionellen Teil. Das Grundrecht auf Pressefreiheit könnte dadurch in Gefahr geraten.

Fischer versichert indes, dass solche Lokalzeitungen nicht betroffen seien. Das Problem liege vielmehr bei den Prospekten von Baumärkten, Supermarktketten und Drogerien.