Schlittschuhlaufen? Ohne Schraubenzieher sollte niemand aufs Eis
Zugefrorene Seen, Flüsse und Kanäle locken die Menschen aufs Eis. Keine ungefährliche Sache, wie "Eismeister" Norbert Jank weiß. Schraubenzieher können im Fall der Fälle Leben retten.

"Eismeister" Norbert Jank
Norbert Jank ist seit mehr als 30 Jahren der "Eismeister" am Weissensee im österreichischen Kärnten. Zu seinen Aufgaben zählt beispielsweise die Eis-Pflege, aber auch die Erteilung der Freigabe, wenn man die zugefrorene Oberfläche des Sees sicher betreten kann.
Der 75-Jährige weiß also ganz genau, worauf es dabei zu achten gilt und wann es kein Problem ist, mit Schlittschuhen über gefrorene Gewässer zu gleiten. Im Interview mit Zeit Online gibt Jank sein wertvolles Wissen weiter.
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Niemals allein aufs Eis
"Wer plant, auf dem Eis Schlittschuh zu laufen oder zu spazieren, sollte dem Wasser beim Zufrieren zuschauen", sagt Jank. Und weiter: "Wenn die Kälte kommt, gefriert ein See meist nicht gleichmäßig. In der Regel friert es erst am Ufer, wo das Wasser weniger tief ist. Stabil ist das Eis aber dann, wenn es großflächig und dicht zugefroren ist."
Wie der "Eismeister" außerdem erklärt, sei es praktisch unmöglich, allein mit dem Auge zu erkennen, ob das Eis dick genug ist. Das müsse man testen, was man jedoch niemals allein tun sollte. Außerdem müsse man beim Betreten des Eises gut zuhören, denn wenn es klirrende, helle Töne von sich gibt, sei es noch zu dünn. Gut testen könne man die Eis-Dicke auch mit einem Jäger- oder Wanderstock.
Schraubenzieher als Lebensretter
Grundsätzlich sollte man laut Jank immer Schraubenzieher dabeihaben, wenn man sich aufs Eis begibt. Warum? Weil man sich mit deren Hilfe aus dem Wasser ziehen kann, sollte man einbrechen.
Konkret sei Folgendes zu tun: "Zwei Schraubenzieher mit einer Kordel zusammenbinden und um den Hals hängen, wenn man Eislaufen geht oder spazieren auf einem See. Sollte man einbrechen, wuchtet man einfach die Schraubenzieher ins Eis und zieht sich so aus dem Wasser."
Hat man keine Schraubenzieher dabei, sollte sich die Person, die dem Eingebrochenen aus dem Wasser helfen will, der Bruchstelle auf dem Bauch robbend nähern und "eine Jacke oder einen Pullover großflächig ausbreiten, damit der andere etwas Rutschfestes zum Greifen hat".
Ist man dann aus dem eiskalten Wasser raus, sei es wichtig, in Bewegung zu bleiben und schnell ins Warme zu kommen.