Professor kritisiert: Schulschließungen waren unnötig
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wurden über Monate die Schulen geschlossen. Professor Nikolaus Haas hält diese Maßnahme für unnötig.

Professor Nikolaus Haas, Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie und Intensivmedizin im Klinikum Großhadern, hält einem Bericht der Bild zufolge die Schließungen der Schulen zum Ziel der Eindämmung des Coronavirus für unnötig.
Professor hält Schulschließungen für unnötig
Laut dem Mediziner seien 1200 Kinder in Deutschland am Coronavirus erkrankt. 75 davon wurden auf Intensivstation behandelt, vier starben.
Für Nikolaus Haas rechtfertigen diese Zahlen keineswegs, dass die Schulen über Monate geschlossen blieben. "Die Schließungen der Schulen und Kitas hätte nicht sein müssen."
Seine relativierende Beobachtung: "Ein Mensch in Deutschland wird eher vom Blitz getroffen, als dass er wegen einer Covid-Erkrankung auf der Intensivstation landet."
Um seine Behauptung in einen Sterblichkeitskontext zu bringen, wertete er Daten vom Statistischen Bundesamt aus, denen zufolge im Schnitt 55 Kinder in Deutschland bei Verkehrsunfällen sterben, 35 ermordet werden und 49 ertrinken.
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Hohe Viruslast auch bei Kindern
So erfreulich die niedrige bis fast nicht existente Sterberate bei Kindern auch ist, Haas scheint bei seiner Argumentation nicht zu bedanken, dass sich die Kinder dennoch anstecken und das Virus weitertragen können.
Einer aktuellen Studie zufolge ist die Viruslast bei Kindern mit Covid-19 ungefähr genauso hoch wie bei anderen Altersgruppen. Christian Drosten, der auch an der Studie mitgewirkt hat, sagt dazu: "Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt."
Aus der Untersuchung geht hervor, dass die Viruslast bei Kindern zwischen null und fünf Jahren am geringsten ausfällt. Bei älteren Kindern und Jugendlichen hätten sich die Werte mit steigendem Alter denen der Erwachsenen angeglichen.