"Wir verlieren Zeit": Lauterbach nennt 3 neue Maßnahmen zur Coronabekämpfung
Das waren keine frohen Ostern: Der Lockdown ist in Kraft, trotzdem sinken die Infektionszahlen nicht. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert drei Punkte.

Die dritte Welle schwappt durch Deutschland, das Impfen kommt immer noch nicht richtig in Fahrt und die Anti-Corona-Demonstrationen werden zahlreicher, größer und auch gewalttätiger. Was ist zu tun.
Karl Lauterbach nennt, wie der Focus berichtet, einen Drei-Punkte-Plan, um die Welle zu brechen und damit die hohen Infektionszahlen zu senken, bevor wir in Deutschland doch noch italienische Verhältnisse bekommen.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Ausgangssperren
Seiner Ansicht nach bedarf es eines kurzen und harten Lockdowns mit noch mehr Verschärfungen. Dies ist sein Plan:
1. Maßnahme: Ausgangssperren. Man sähe am Beispiel Großbritannien, dass dies die Ansteckungsgefahr massiv verringern würde. Rückendeckung dafür erhält Lauterbach vom Virologen Martin Stürmer: "Eine Ausgangssperre ist ein sehr aggressives, aber effektives Mittel, um die Infektionen zu kontrollieren."
Allerdings, so Stürmer müssen diese dann auch konsequent durchgezogen werden und das nicht nur ab einer gewissen Uhrzeit, sondern rund um die Uhr: "Wenn wir Begegnungen zwischen 20 und 5 Uhr verhindern, bringt das kaum etwas. Es finden ja abends ohnehin keine Veranstaltungen statt. Das einzige, was passiert, sind private Treffen – und die werden in den meisten Fällen dann eben einfach vorgezogen.“
Testpflicht in Schulen
2. Maßnahme: Testpflicht in Schulen und Betrieben. Eine flächendeckende Testung von Schülern und Mitarbeitern sei zwingend notwendig, um den Betrieb risikofrei aufrecht zu erhalten. In Niedersachsen wird diese Maßnahme direkt nach Ostern umgesetzt. zumindest in den Schulen. Ein negativer Schnelltest zuhause ist dann Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht.
Dabei muss jeder Schüler mindestens zwei Mal pro Woche getestet werden. Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen werden diese Vorgehensweise ebenfalls einführen, andere Bundesländer denken darüber nach.
Homeoffice-Pflicht
3. Maßnahme: Homeoffice-Pflicht. Da, wo es technisch und vom Arbeitsablauf her möglich ist, muss der Arbeitgeber seinen Angestellten Homeoffice ermöglichen. Dies wurde von der Bundesregierung im März im Rahmen der Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung beschlossen und mindestens bis zum 30. April verlängert.
Diese Maßnahme müsse aber auch konsequent umgesetzt werden, notfalls auch nochmal über das genannte Datum hinaus verlängert werden.
Lauterbachs Fazit
"Mit diesen drei Maßnahmen käme man schon sehr weit", ist Lauterbachs Fazit. Um "quasi aus dem exponentiellen Wachstum herauszukommen", seien dies die richtigen Schritte: "Dann hätte der Lockdown Erfolg."
Aber auch mit diesen verschärften Maßnahmen gelänge es nur, die Welle zu brechen, wenn schnell gehandelt würde. Je länger man mit diesen Maßnahmen warte, desto schwieriger sei es, die Fallzahlen zu senken.