Existenz unbekannt: 29 Millionen Corona-Impfdosen entdeckt
In Italien wurden 29 Millionen Impfstoff-Dosen von AstraZeneca in einem Abfüllwerk des Unternehmens entdeckt. Bei diesem Fund stellen sich zahlreiche Fragen.

AstraZeneca liegt massiv mit der Lieferung an Impfstoff für die EU im Rückstand. Eine Tatsache, die für viel Verwirrung und Streit zwischen den beiden Parteien sorgt. Die nun in einem Werk in Italien gefundenen 29 Millionen Impfstoff-Dosen könnten noch mehr Feuer in diese Diskussion bringen.
AstraZeneca erklärt den Fund von 29 Millionen Impfdosen
Die besagten Impfdosen wurden laut der italienischen Zeitung "La Stampa" in einem Abfüllwerk von AstraZeneca in Anagni in der Region Latium entdeckt, berichtet Focus. Der Hersteller erkennt darin kein Problem und erklärt, es handle sich um verschiedene Kontingente des Impfstoffs, die auf eine Freigabe durch die Qualitätskontrolle warten.
13 Millionen Dosen seien für arme Länder im Rahmen des Covax-Programms bestimmt, die restlichen 16 Millionen seien dafür vorgesehen, noch im März an die EU geliefert zu werden.
"Es ist nicht korrekt, dies als einen Vorrat zu bezeichnen", versichert eine Sprecherin von AstraZeneca.
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Verwirrung um gefundenen Impfstoff
Besonders brisant ist die Aussage im Bericht von "La Stampa", dass der gefundene Impfstoff für den Export nach Großbritannien bestimmt sei. Italiens Ministerpräsident Mario Draghi hingegen behauptet, die Impfdosen seien für Belgien bestimmt.
Die Vermutung aber, der Impfstoff sei für Großbritannien bestimmt, ist wenig haltbar. Seit dem 1. Februar gelten strenge Exportkontrollen, Herstellern, die die EU-Verträge nicht erfüllen, kann die Ausfuhr untersagt werden. So, wie es AstraZeneca bereits zu spüren bekam: Italien stoppte vor Kurzem den Export von 250.000 Impfdosen für Australien.
AstraZeneca hatte der EU nach Brüsseler Angaben im ersten Quartal ursprünglich 120 Millionen Impfdosen zugesagt – und dies dann auf 30 Millionen gekürzt. Im zweiten Quartal stellt AstraZeneca nun offiziell 70 Millionen Dosen in Aussicht – statt der vereinbarten 180 Millionen.