Es geht weiter: EMA gibt AstraZeneca wieder fürs Impfen frei
Nachdem das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) empfohlen hat, zunächst nicht mehr mit AstraZeneca gegen Corona zu impfen, gibt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) jetzt wieder grünes Licht.

AstraZeneca und die Thrombosen
Was für eine Achterbahn: Nach Lieferengpässen ging es gerade gut nach vorne mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca. Dann kamen die Hirn-Thrombosen.
Zwar war die Zahl derer, die diese gefährlichen Symptome im potenziellen Zusammenhang mit der Impfung aufwiesen, verschwindet gering (0,0004 Prozent), jedoch sprach das PEI seine Impfstopp-Empfehlung aus, bis geklärt sei, ob es vielleicht dennoch einen signifikanten Zusammenhang gäbe, da Hirn-Thrombosen recht selten seien und eigentlich nicht mehrere Fälle gleichzeitig aufträten.
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EMA-Chefin gibt Entwarnung
Nun gibt es aber die Entwarnung der EMA (18. März 2021), deren Chefin Emer Cooke bei Ihrer These bleibt, dass der Nutzen des Impfstoffs größer sei als seine Risiken. Damit schließt die EMA aber den Zusammenhang zwischen Impfung und Hirn-Thrombosen explizit nicht aus, wie die Bild berichtet.
Was das für das Vertrauen bedeutet, das Impfwillige jetzt benötigen, um sich weiterhin mit AstraZeneca impfen zu lassen, muss und wird die nahe Zukunft zeigen. Der Impfkampagne insgesamt hat die zwischenzeitige Einstellung aber sicherlich nicht gut getan, auch wenn Emer Cooke sagt: "Wir haben eine klare wissenschaftliche Schlussfolgerung. Es ist ein sehr wirksames Vakzin. Es schützt Menschen vor Covid-19 mit den jeweiligen Risiko von Tod, Krankenhausaufenthalt und weiteren Komplikationen.“
Fazit
Das Fazit der EMA-Chefin ist zwar dazu angetan, das Vertrauen in exakt die Behörde zu stärken, die jetzt sagt: "Impft weiter mit AstraZeneca":
"Ich möchte darauf hinweisen, dass die Situation wie die, die wir hier sehen, nicht unerwartet ist. Wenn man Millionen von Menschen impft, ist es unvermeidlich, dass seltene oder schwere Ereignisse oder Erkrankungen auftreten, zumindest unmittelbar nach der Impfung. Unsere Rolle im Regulierungssystem der EU besteht darin, diese Fälle schnell festzustellen und zu untersuchen, ob es eine Verbindung zum Vakzin gibt, oder ob es vielleicht andere Erkrankungen gleichzeitig mit der Impfung gibt. Wir sind verpflichtet sicherzustellen, dass solche Ereignisse schnell untersucht werden, damit wir unsere Entscheidung auf wissenschaftlicher Grundlage fällen, und damit auch Vertrauen in das Vakzin schaffen, was ja so wichtig ist im Zusammenhang mit dieser verheerenden Pandemie."
Der Schaden für die weltweite Impfkampagne dürfte dennoch beträchtlich sein. Wie viele Menschen jetzt vielleicht auf einen anderen Impfstoff warten oder sich gar nicht mehr impfen lassen, wird man nicht eruieren können. Es dürften aber wohl recht viele sein.