Discounter fürchten Chaos und Hamsterkäufe vor Ostern
Die Regierung schickt Deutschland in den Extrem-Lockdown – und der Unmut über die Maßnahmen wächst. Auch beim Einzelhandel!

Die am gestrigen Montag (22. März) verordnete "Osterruhe" schmeckt dem Einzelhandel gar nicht. Discounter befürchten lange Schlangen und Hamsterkäufe vor Ostern.
Die beim Corona-Gipfel geplante Schließung der Lebensmittelgeschäfte am Gründonnerstag stößt deshalb auf Unverständnis. Die Branche befürchtet nur noch mehr Andrang und Schlangen an den verbleibenden Einkaufstagen vor dem Fest – besonders am Mittwoch und Samstag.
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Lieferengpässe vermeiden
Und nicht allein der erwartete Kundenandrang stellt den Handel vor eine Herausforderung. Auch die Lieferketten müssen neu getaktet werden, damit es nicht zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln kommt.
"In der Kalenderwoche vor Ostern ist die Kundenzahl erfahrungsgemäß sehr hoch. Eine zusätzliche Schließung des Lebensmitteleinzelhandels am Gründonnerstag wird aus unserer Sicht nicht zu der erhofften Entzerrung der Einkaufstätigkeiten führen, sondern eher zu einer Verdichtung der Einkäufe in der ersten Wochenhälfte sowie am Ostersamstag", so ein Sprecher der Discounter-Kette Aldi-Süd.
Noch härter gar das Urteil der Drogeriemarktkette Rossmann aus. "Die Politik hat sich mit diesem Beschluss leider von der Lebensrealität der Menschen entfernt. Wir sehen mit großer Sorge auf die kommende Woche und erwarten einen Kundenansturm, der sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch unsere Mitarbeitenden zu einer enormen Herausforderung werden dürfte", so der Geschäftsführer Raoul Roßmann.
Rewe-Sprecher Martin Brüning zeigte sich hingegen zuversichtlich, dass diese Probleme beherrschbar sind. "Die Kunden können sich darauf verlassen, dass die Warenversorgung gesichert ist und am Ostersamstag ein sicherer Einkauf unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich sein wird".
"Ein schlechter Aprilscherz"
Reinhard Houben, seines Zeichens wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion zur Entscheidung: "Die Schließung des Lebensmittelhandels am Gründonnerstag klingt eher wie ein schlechter Aprilscherz als ein ernst gemeinter Versuch, das Infektionsgeschehen einzudämmen".
"Bund und Länder agieren nur noch im Tunnelmodus. Die alleinige Fixierung auf die Corona-Inzidenzwerte wird der komplexen Lage nicht gerecht. Die Maßnahmen müssen sich an den wissenschaftlichen Fakten orientieren und die zeigen, dass die Infektionsgefahr beim Einkaufen niedrig ist", so "Handelsverband Deutschland"-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.