Die 7 dunklen Kräfte meines Gehirns: Die Stress-Falle
Wie Unsicherheit mein Gehirn manipuliert – und wie man die toxischen Gedanken bekämpfen kann.
Gefühl der Unsicherheit
Robert B. ist mit seinen Kräften am Ende – und er weiß nicht, warum. Der 45-Jährige ist schonmorgens im Büro vollkommen erschöpft. Dabei bekommt B. ausreichend Schlaf. Es fehlt an Aufträgen, seitdem das Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist.
Und nun wird sein Körper regelrecht vergiftet – von dem Gefühl der Unsicherheit, einer der am meisten unterschätzten dunklen Kräfte in unserem Gehirn.
Die tägliche Ungewissheit, ob er seinen Job verlieren wird, die wachsende Angst, sein Haus nicht mehr abbezahlen zu können, und nicht zuletzt die Hilflosigkeit, weil er diese Gefahren nicht entschärfen kann – all das hat bei B. zu einer negativen Gedankenspirale geführt, die sogenannten toxischen Stress auslöst und nun seinen Körper angreift.
Der Körper streikt
Tatsächlich ist mittlerweile bewiesen: Bei einer über Jahre andauernden Unsicherheit läuft das Gehirn permanent im Hochleistungsmodus, sucht nach Lösungen, findet jedoch keine. Das wiederum bringt den Cortisolspiegel aus dem Gleichgewicht, sodass die Leistungsfähigkeit der Nebennierenrinde, die die Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin freisetzt, massiv reduziert ist.
Sie setzt nicht mehr genug Hormone frei, die Betroffenen fühlen sich ständig ausgebrannt, müde, kraft-, lust- und antriebslos. Man nennt den Zusammenbruch der Nebennierenfunktion auch Adrenal-Fatigue-Syndrom. Folge: Das Risiko für Herzinfarkte steigt.
Die Gegenstrategie
Wer toxischen Stress vermeiden will, sollte seine Unsicherheit möglichst minimieren. Das gelingt am besten, indem man zu einem Problem möglichst viele Informationen einholt und dann eine Entscheidung trifft.
Beispiel: Statt jahrelang abzuwarten und einen Jobverlust zu fürchten, ohne Einfluss auf die Entwicklung seines Arbeitgebers zu haben, sollte man selbst aktiv werden. Welche anderen passenden Arbeitgeber gibt es in der Region?
Gibt es die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen? Würde nicht auch eine Wohnung statt eines Hauses ausreichen? Auf der Grundlage dieser Informationen kann man eine Entscheidung treffen, so seine Unsicherheit abbauen und damit die dunklen Kräfte, die in unserem Gehirn wüten, eindämmen.