News-Update

Deutscher Intensivmediziner fordert sofortigen, wochenlangen, harten Lockdown

Während die Länderchefs über leichte Lockerungen nachdenken, fordert ein Hamburger Mediziner einen sofortigen und langanhaltenden Lockdown.

Stefan Kluge
UKE-Mediziner Kluge: Sofort mit hartem Lockdown beginnen Foto: Getty Images / AXEL HEIMKEN

Intensivmediziner schlägt Alarm

Es ist nicht irgendwer, der da einschneidende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie fordert und das am besten sofort. Stefan Kluge ist der Direktor der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) – sein Wort hat Gewicht.

Im "Hamburg-Journal", einer Sendung des NDR, wird er zum Thema interviewt und vertritt dabei eine eindeutigen Position: Sofortiger, harter und Wochen andauernder Lockdown, denn: "Selbst mit diesen Beschränkungen, die jetzt ja noch gelten, kriegen wir das nicht in den Griff. Dieser Anstieg jeden Tag – der wird immer schlimmer."

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Dritte Welle außer Kontrolle

Das wird die coronamüde Bevölkerung nicht gerne hören, denn sieht der Intensivmediziner keinen anderen Weg und warnt schonmal präventiv, dass selbst mit dem harten Lockdown der "Bremsweg mehrere Wochen lang" dauern könnte, bis also die Zahl der Neuinfektionen wieder auf einen unkritischen Wert gesunken ist.

Seinen Berechnungen nach dürften sich die Kliniken landauf, landab bereits jetzt auf deutlich mehr Intensivpatienten einstellen als noch in der zweiten Welle. Damit drohen Deutschland wahrscheinlich doch noch italienische Verhältnisse.

Keine Alternative zum Lockdown

Kluges Fazit lautet dementsprechend: "Daher sollte man wirklich sicherlich jetzt (...) absolute Kontaktsperre und Kontaktreduzierung durchsetzen. Das geht anscheinend nur mit einem Lockdown."

Die Frage ist allerdings, ob selbst bei Befolgung seiner Empfehlung die dritte Welle nicht nur auf einen späteren Zeitpunkt verschleppt würde. Das hülfe nur dann, wenn in der Zwischenzeit so viel geimpft würde, dass die Kette der Ansteckungen damit unterbrochen werden könnte.

Viel Konjunktiv. Das Leben aber, es spielt im Indikativ.