Deutscher Intensivmediziner fordert sofortigen, wochenlangen, harten Lockdown
Während die Länderchefs über leichte Lockerungen nachdenken, fordert ein Hamburger Mediziner einen sofortigen und langanhaltenden Lockdown.

Intensivmediziner schlägt Alarm
Es ist nicht irgendwer, der da einschneidende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie fordert und das am besten sofort. Stefan Kluge ist der Direktor der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) – sein Wort hat Gewicht.
Im "Hamburg-Journal", einer Sendung des NDR, wird er zum Thema interviewt und vertritt dabei eine eindeutigen Position: Sofortiger, harter und Wochen andauernder Lockdown, denn: "Selbst mit diesen Beschränkungen, die jetzt ja noch gelten, kriegen wir das nicht in den Griff. Dieser Anstieg jeden Tag – der wird immer schlimmer."
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Dritte Welle außer Kontrolle
Das wird die coronamüde Bevölkerung nicht gerne hören, denn sieht der Intensivmediziner keinen anderen Weg und warnt schonmal präventiv, dass selbst mit dem harten Lockdown der "Bremsweg mehrere Wochen lang" dauern könnte, bis also die Zahl der Neuinfektionen wieder auf einen unkritischen Wert gesunken ist.
Seinen Berechnungen nach dürften sich die Kliniken landauf, landab bereits jetzt auf deutlich mehr Intensivpatienten einstellen als noch in der zweiten Welle. Damit drohen Deutschland wahrscheinlich doch noch italienische Verhältnisse.
Keine Alternative zum Lockdown
Kluges Fazit lautet dementsprechend: "Daher sollte man wirklich sicherlich jetzt (...) absolute Kontaktsperre und Kontaktreduzierung durchsetzen. Das geht anscheinend nur mit einem Lockdown."
Die Frage ist allerdings, ob selbst bei Befolgung seiner Empfehlung die dritte Welle nicht nur auf einen späteren Zeitpunkt verschleppt würde. Das hülfe nur dann, wenn in der Zwischenzeit so viel geimpft würde, dass die Kette der Ansteckungen damit unterbrochen werden könnte.
Viel Konjunktiv. Das Leben aber, es spielt im Indikativ.