Corona-Update

Coronavirus: Russische Oligarchen kaufen Beatmungsgeräte auf

Russlands Reiche gestalten ihre Anwesen in Privatkliniken um, und werben sogar hochkarätige Ärzte ab.

Symbolbild eines russischen Oligarchen
Reiche Oligarchen aus Russland bereiten sich auf den Corona-Ernstfall vor. Foto: iStock / Imgorthand

Vorsorge ist besser

Bislang gibt es 438 offiziell bestätigte Corona-Fälle in Russland. Vergleichsweise wenig. Die Regierung hofft, dass das Land von einem größeren Ausbruch des Coronavirus verschont bleibt.

Russlands Oligarchen hoffen das sicher auch, aber so richtig daran glauben ist eine andere Sache. Vorsorge ist besser, denken sich einem Bericht des Stern zufolge einige. Vom Aufbau regelrechter Privatkliniken auf den eigenen Anwesen ist hier die Rede.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

30 Prozent Gesamtumsatz durch Privatkäufe

Den Recherchen der Zeitung "The Moscow Times" nach erzielten etliche russische Unternehmen, die Beatmungsgeräte verkaufen, in den vergangenen zwei Wochen 30 Prozent des Gesamtumsatzes durch Privatkäufe. Die Bestände aller Firmen sind mittlerweile vergriffen.

So ein Gerät kostet umgerechnet rund 21.000 Euro. Die muss man erst mal haben. Für zahlreiche Russen offenbar kein Problem, und da darf es dann zur Beatmungsmaschine direkt auch noch der passende Arzt sein, der sich exklusiv um einen kümmert.

Problem fürs russische Gesundheitssystem

Für das Gesundheitssystem Russlands ist das Verhalten der Reichen problematisch. Während die Städte gut aufgestellt sind, ist die Ausstattung der Krankenhäuser in den Provinzen weniger fortgeschritten. Pro 100.000 Einwohner stehen hier fünf Maschinen zur Verfügung.

Diese müssten sich Corona-Patienten außerdem mit Menschen teilen, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Es fehlt das Geld für mehr Beatmungsgeräte, doch selbst wenn es vorhanden wäre, würde es keine geben.

Die Corona-Pandemie

Seit Dezember 2019 breitet sich das Coronavirus aus. Ausgehend von der chinesischen Millionenstadt Wuhan hat die Epidemie mittlerweile alle Kontinente erreicht. Bislang starben weltweit über 14.000 Menschen an der rätselhaften Lungenkrankheit, über 334.110 haben sich infiziert (Stand: 23. März 2020).