Corona-Update

Corona-Krise: Frauen tragen die Hauptlast

Frauen arbeiten überdurchschnittlich oft in systemrelevanten Berufen, weshalb sie aktuell besonders gefordert sind.

Frau mit Mundschutz
Die Corona-Krise verlangt vor allem Frauen viel ab. Foto: iStock / LucaLorenzelli

75 Prozent der Belegschaft weiblich

Die Verbreitung des Coronavirus verlangt uns allen viel ab, aber vor allem Frauen tragen den Großteil der gesellschaftlichen Last. Warum? Weil sie überdurchschnittlich oft in Berufen arbeiten, die als "systemrelevant" gelten.

Ohne die Mitarbeiterinnen in Krankenhäusern und Supermärkten würden wir aktuell ziemlich schlecht dastehen. Beides Bereiche, in denen laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit aus dem letzten Jahr rund 75 Prozent der Belegschaft weiblich sind.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Systemrelevant, aber schlecht bezahlt

Kanzlerin Angela Merkel würdigte in ihrer Ansprache zur Corona-Krise am vergangenen Mittwoch (18. März 2020) insbesondere die Menschen, die in der Krankenpflege und in der Lebensmittelversorgung tätig sind: "Danke, dass Sie da sind für Ihre Mitbürger und buchstäblich den Laden am Laufen halten!"

Ein Danke wird auf Dauer aber voraussichtlich nicht genug sein. Die Systemrelevanz schlägt sich nämlich keinesfalls in den Gehältern und Arbeitsbedingungen der betroffenen Berufsgruppen wider und vor allem Pflegefachkräfte empfinden ihren Job als Dauerbelastung.

Zusätzliche Care-Arbeit

Hinzu kommt, dass viele Frauen einem Bericht des Tagesspiegel zufolge deutlich mehr zusätzliche und unbezahlte Care-Arbeit verrichten als Männer. Damit ist z. B. die Kinderbetreuung gemeint, aber auch im Haushalt packen Frauen härter an.

Die Corona-Krise birgt zumindest die Chance, noch stärker auf diese ungleiche Verteilung aufmerksam zu machen. Vielleicht lernen wir als Gesellschaft ja daraus, und wissen unsere systemrelevanten Frauen zukünftig in allen erdenklichen Ausprägungen zu schätzen.

Die Corona-Pandemie

Seit Dezember 2019 breitet sich das Coronavirus aus. Ausgehend von der chinesischen Millionenstadt Wuhan hat die Epidemie mittlerweile alle Kontinente erreicht. Bislang starben weltweit über 8.600 Menschen an der rätselhaften Lungenkrankheit, über 207.000 haben sich infiziert (Stand: 19. März 2020).