Corona: Erdogan macht Homosexuelle verantwortlich
Der türkische Präsident Erdogan empört aktuell mit homophoben Einschätzungen hinsichtlich der Coronakrise.

Corona: Erdogan macht Homosexuelle verantwortlich
In der Freitagspredigt anlässlich des Fastenmonats Ramadan machte der Präsident der türkischen Religionsbehörde, Diyanet Ali Erbas, die homosexuelle Community mitverantwortlich für den Ausbruch der Coronapandemie. Diese Aussagen schlugen in der Türkei hohe Wellen. Dann schaltete sich Präsident Erdogan in die Diskussion ein.
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"Von vorne bis hinten korrekt"
Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan sind die umstrittenen Aussagen von Erbas "von vorne bis hinten korrekt", wie die "Deutsche Welle" berichtet. Der konservative Staatsführer facht mit dieser Einschätzung die Kontroverse weiter an. Zumal Erbas weiter sagte: "Sie (Die Homosexualität, Anmerkung der Redaktion) verfault die Generation und bringt Krankheiten."
Erdogan verteidigt die Aussagen in einer Kabinettssitzung: "Die Bewertung wurde unter Berücksichtigung des Islams und des Korans vorgenommen.
Ein Fall für die Justiz
Das sieht beispielsweise die Anwaltskammer in Ankara ganz anders und stellt sich entschieden gegen die Äußerungen von Erbas. Diese seien kein Einzelfall, denn der Geistliche habe in der Vergangenheit bereits "Vergewaltiger von Kindern" und "Frauenfeinde" in Schutz genommen. Dies wiederum ist für Erdogan "ein Angriff auf den Islam und auf den türkischen Staat".
Die Fronten sind derzeit also äußerst verhärtet und die Gräben verlaufen quer durch die türkische Gesellschaft.