Biden wird Gaspipeline Nord Stream 2 wahrscheinlich stoppen
Trump ist abgewählt, aber wer jetzt denkt, die transatlantischen Beziehungen gingen wieder auf ultimativen Kuschelkurs, liegt eindeutig falsch.

Neuer Präsident, altes Problem
Trump ist weg, also alles super für Deutschland? Falsch! Eindeutig zu früh gefreut. Der designierte US-Präsident Joe Biden wird sich gleich nach seinem Amtsantritt mit Themen beschäftigen, bei denen die transatlantische Meinung schön auseinandergeht.
Bestes Beispiel: die Gaspipeline Nord Stream 2, die nach Fertigstellung jedes Jahr etwa 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland pumpen soll. Trump war dagegen, Biden ist es auch.
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Projekt scheitern lassen
Das könnte durchaus dazu führen, dass das weit vorangeschrittene und von der Bundesregierung bereits mit drei Milliarden Euro geförderte Großprojekt auf den letzten Metern scheitert.
Erreichen könnte die neue amerikanische Regierung dies mit Sanktionen, die gegen jeden Versicherer von am Weiterbau von Nord Stream 2 beteiligten Firmen, Schiffen und technischen Zertifizierungsfirmen verhängt würden.
Ganz schlecht für Russland
Besonders bitter: 95 Prozent des für den Transport notwendigen Röhrensystems ist bereits quer durch die Ostsee verlegt. Und wenn es zum Aus für das Projekt kommt, kann man es also nicht einmal Donald Trump in die Schuhe schieben, denn dieses Thema ist eins der wenigen, das Demokraten und Republikaner jenseits des Atlantik eint.
Und so könnte Biden sogar noch ein paar Gänge höher schalten, als Trump es getan hat. Am Ende stünde wahrscheinlich ein Angebot Amerikas, das man schwer ablehnen könnte, möglicherweise sogar verknüpft mit der Nutzung erneuerbarer Energien – ein Deal, den Deutschland nur schwer ablehnen könnte.
Der deutsche Steuerzahler hätte dann drei Milliarden Euro in der Ostsee versenkt, aber die eigentlich Gekniffenen wären natürlich die Russen, denen ein fest eingeplanter Milliarden-Deal durch die Lappen gehen würde.