4 Gründe, warum Apples AirPods ein Flop sind
Selbst Steve-Jobs-Fanboys dürften vom jüngsten Apple-Event in San Francisco bitter enttäuscht gewesen sein.

Bei der Präsentation des iPhone 7, der Apple Watch 2 und diverser anderer Produkte wurden die Zuschauer weniger Zeuge einer technologischen Revolution als vielmehr eines Technik-Ramsch-Festes.
Statt innovativer, überraschender Lösungen für die Problemzonen vorangegangener Produkt-Generationen präsentierte Apple uns lediglich teurere und weniger praktische Varianten eben dieser.
Unter anderem einen Konverter für deine aktuellen Headphones, der aussieht, als würde das Smartphone einen weißen Rattenschwanz besitzen. Oder auch Earbuds, die sich mit dem Lightning Port verbinden, und es so unmöglich machen, gleichzeitig den Akku aufzuladen und Musik zu hören.
Das schlimmste neue Tool befindet sich allerdings nicht in der iPhone-Verpackung. Apples 179 Euro teure kabellose "AirPods" sind das größte Desaster, dass Tim Cooks Unternehmen seit langem unters Volk gebracht hat. Das hier sind die vier Gründe dafür.
1. Sie sind unverschämt teuer
Apple hatte nie Schwierigkeiten damit, seine Die-Hard-Fans davon zu überzeugen, horrende Summen für neue Geräte auf den Tisch zu legen. Die geniale Marketing-Strategie der Kalifornier hat zugegebenermaßen fast jeden von uns dazu bewegt, für stinknormale Produkte eine halbes Vermögen zu bezahlen.
Den Kunden nun aber zu diktieren, zusätzlich zu einem iPhone 7 (979 Euro in seiner teuersten Variante) oder einem iPhone 7 Plus (1119 Euro in seiner teuersten Variante) Kopfhörer für 179 Euro zu kaufen, ist kompletter Wahnsinn. Rechnet man die Kosten für eine Hülle - um die 50 Euro - oben drauf, landet man selbst mit der billigsten Variante des iPhone 7 bei charmanten 1000 Euro.
2. Sie gehen verdammt schnell verloren
Natürlich nervt es, vor dem Joggen immer erst einmal den Kabelsalat der Kopfhörer zu entwirren. Die Kabel aber vollständig zu entfernen, hat ebenfalls ein paar unschöne Nebenwirkungen. Zunächst einmal sind die aktuell erhältlichen kabellosen Kopfhörer nicht ohne Grund allesamt miteinander verbunden. Zum einen, um die Soundqualität zu verbessern, zum anderen, um sie nicht wegschmeißen zu müssen, sollte dir versehentlich einer der Stecker aus dem Ohr fallen.
Menschen haben sich immer wieder darüber beschwert, dass Apples Earbuds eine grauenhafte Soundqualität haben, nicht richtig passen und regelmäßig aus dem Ohr fallen. Unschön, aber kein Desaster. Was passiert aber, wenn ein AirPod die Flucht aus der Ohrmuschel ergreift? Er könnte sanft in deinem Schoß landen, genauso gut aber in den Gulli fallen oder aber in der vollbesetzen U-Bahn unter den Füßen eines unachtsamen Fahrgastes landen. An diesem Grundproblem ändern auch die rund 20 Euro teuren Safety Straps nichts, die ein Unternehmen aus Kapstadt als Reaktion auf die AirPods auf den Markt werfen wird.
Rechne nun einmal hoch, wie viele Kopfhörer du im Jahr durchschnittlich verlierst bzw. wie viele deiner Headphones im Jahr kaputt gehen, und multipliziere diese Zahl mit 179 Euro. Ist 'ne Hausnummer, oder? Und wir alle wissen, dass dies nicht dass erste Mal ist, dass Apple Ästhetik über Funktionalität setzt und wir dafür tief in die Tasche greifen dürfen.
3. Es ist ein Alptraum, sie aufzuladen
Alle kabellosen Kopfhörer müssen aufgeladen werden, doch kaum einer von ihnen auf so umständliche Art wie die AirPods. Apples neueste Headphones ermöglichen es dir in voll aufgeladenem Zustand, rund fünf Stunden Musik zu hören. Danach müssen sie in einem speziellen Behälter, der in gewisser Weise wie eine Zahnseide-Verpackung aussieht, aufgeladen werden.
Das war es allerdings noch nicht: Denn dieser Akku-Behälter muss ebenfalls wieder aufgeladen werden. Insgesamt hält er 24 Stunden Aufladezeit für die AirPods bereit. Ist dieses Kontingent ausgeschöpft, muss der Case per Lightning Port neuen Saft tanken.
Du benötigst also zwei Komponenten für einen Aufladevorgang. Effizient ist anders.
4. Sie sind nichts besonderes
Ja, es ist sehr beeindruckend, dass sich die AirPods automatisch mit jedem deiner Apple-Devices verbinden. Ohne jeden Knopfdruck, ohne jede Synchronisation. Es ist cool, dass sie wissen, ob du über sie Musik hörst oder mit ihnen sprichst, sich automatisch abschalten, sobald du sie ablegst, und Siri mit einem simplen Druck aktivieren.
All diese Funktionen könnte man unter dem Motto "Es funktioniert" zusammenfassen. Aber weißt du, was auch funktioniert? Ein Paar stinknormaler Bluetooth-Headphones oder auch ein Exemplar traditioneller Apple Earbuds, die man schlicht und ergreifend einstöpseln muss.