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Aldi-Hammer: Discounter schmeißt Billig-Fleisch aus Sortiment!

Das ist der Hammer! Discounter Aldi wirft Billig-Fleisch aus seinem Sortiment.

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Aldi verbannt Billig-Fleisch aus seinem Sortiment. Foto: Bauer Xcel Media

Ab 2025 will Aldi kein sogenanntes "Billig-Fleisch" mehr anbieten. Betroffen davon sind alle Fleischarten wie Rind, Schwein, Hähnchen und Pute.

Aldi-Hammer: Discounter schmeißt Billigfleisch aus Sortiment!

Im Fachchinesisch bedeutet dies: Fleisch-Produkte der Haltungskategorien 1 und 2 werden ab 2025 nicht mehr angeboten, wie der Discounter mitteilt.

Was bedeutet das für die Preise?

Aldi verspricht, dass Fleisch der Kategorien 3 und 4 (Außenklima- und Biohaltung) im gleichen Zuge nicht teurer werden soll.

Damit geht Aldi aus unternehmerischer Sicht ein großes Risiko ein, denn wenn die Wettbewerber nicht mitziehen, könnte Aldi am Ende in die Röhre gucken.

Die Entscheidung an sich ist natürlich absolut begrüßenswert, allein um das Wohl der Tiere.

Aldi-Süd-Geschäftsführer Erik Döbele zu dem revolutionären Schritt: "So schwer es auch wird, wir glauben daran, das Richtige zu tun: für Tierwohl, für nachhaltiges Wirtschaften, für unsere Kunden und aus Überzeugung."

Übrigens: Rewe, Penny und Lidl haben ähnliche Schritte vor. Bei Lidl beispielsweise soll es bereits ab 2022 kein Billig-Fleisch vom Schwein mehr geben.

Warum erst 2025?

Nach Angaben von Aldi will man den Landwirten die nötige Vorlaufzeit geben, ihre Produktionsprozesse umzustellen.

Aldi-Erklärung im Original-Wortlaut

ALDI steht für nachhaltiges Einkaufen zum ALDI Preis - und das für alle. ALDI geht jetzt den nächsten großen Schritt und stellt sein Frischfleisch- Sortiment bis 2030 konsequent auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen 3 und 4 um.

"Wir geben heute ein großes Versprechen ab", sagt Erik Döbele, Managing Director Corporate Buying bei ALDI SÜD zusammen mit seinem Kollegen Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management bei ALDI Nord. Gemeinsam sind sie dafür verantwortlich, in den kommenden Jahren das Tierwohl bei ALDI in einem nie dagewesenen Schritt zu verbessern. "So schwer es auch wird, wir glauben daran, das Richtige zu tun: für Tierwohl, für nachhaltiges Wirtschaften, für unsere Kunden und aus Überzeugung."

"Der Kunde ist bereit"

Laut dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) haben sich die Deutschen in 2020 deutlich häufiger für Bio-Fleisch entschieden als im Vorjahr. "Der steigende Umsatz mit nachhaltig erzeugter Ware zeigt, dass unsere Kunden bereit sind für einen Bewusstseinswandel", sagt Tobias Heinbockel. "ALDI tritt den Beweis an, dass ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis und Nachhaltigkeit sich keineswegs ausschließen. Das haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen und wir gehen nun noch einen entscheidenden Schritt weiter."

Der konkrete Plan

ALDI wird als erster großer Lebensmittelhändler Frischfleisch aus Außenklima- und Bio- Haltung (Haltungsformen 3 & 4) für alle seine Kunden zu einer Selbstverständlichkeit machen. Die folgenden Schritte umfassen die größten Nutztiergruppen Rind, Schwein, Hähnchen und Pute, ausgenommen (internationale) Spezialitäten und Tiefkühlartikel: 

Schon in diesem Jahr: 15 Prozent des Frischfleisch-Umsatzes* aus den Haltungsformen 3 und 4.

Bis 2025: Vollständiger Verzicht auf Haltungsform 1 

Bis 2026: 33 Prozent aus den Haltungsformen 3 und 4*

Bis 2030 stellt ALDI bei diesen Tierarten vollständig auf Frischfleisch der Haltungsformen 3 und 4 um.

*bezogen auf den Umsatz (Durchschnitt ALDI Nord und ALDI SÜD) in Deutschland 

Der konkrete Plan

"Wir werden oft gefragt: Warum schafft ihr konventionelles Frischfleisch nicht einfach sofort ab? Ihr seid doch so ein großer Laden. Doch so einfach ist es nicht", sagt Erik Döbele. Der Fleischmarkt ist ein globales Geschäft mit vielen komplexen Strukturen und Parteien, die sich nicht von heute auf morgen ändern können. Rund 90 Prozent der deutschen Landwirte produzieren heute auf konventionelle Art und Weise.

Für Tier und Mensch

"Das ALDI Tierwohlversprechen hat eine Tragweite, der wir uns bewusst sind", sagt Erik Döbele. "Mehr Tierwohl in der Breite bedeutet hohe Investitionen Umstellung eines Marktes, der die letzten Jahrzehnte nur eine Richtung kannte: Mehr für Landwirte und die Quantität. Trotz der Komplexität verstehen wir es als unsere Aufgabe, hoffentlich eine gesellschaftliche Veränderung zu mehr Tierwohl zu initiieren – darum auch unsere zentrale Botschaft #haltungswechsel.

Für einen deutlichen Ausbau von Außenklima- und Bio-Haltung braucht es verlässliche Perspektiven und Abnahmemengen für Erzeuger und Verarbeiter." ALDI Nord und ALDI SÜD geben Landwirten mit dieser Entscheidung ein wichtiges Signal: Die Discounter verstehen sich ausdrücklich als Partner in der Wertschöpfungskette. "Wir geben Landwirten und Verarbeitern über Jahre hinaus Planungssicherheit und schaffen einen starken, langfristig verlässlichen Absatzkanal für Tierwohl-Haltungs mit uns an einem der bedeutsamsten Transformationsprojekte - der Zukunftssicherung der formen deutscher Landwirte.

Gleichzeitig möchten wir an Politik, Handel und Industrie appellieren, gemeinsam deutschen Landwirtschaft - mitzuarbeiten", sagt Tobias Heinbockel. "Wir hoffen, dass unsere Mitbewerber hier schnell mit ähnlichen Plänen nachziehen."