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93.000 Euro: Politiker lassen Brücke für Mäuse bauen

Eine Straße wird gebaut, eine Mäuseart fühlt sich gestört. Ein Gericht verfügt, dass eine Mäusebrücke gebaut werden muss. Aber die Maus ist nicht mehr da. Klingt absurd? Ist es auch.

Haselmaus
Haselmaus Foto: iStock / kurkul

Stein des Anstoßes ist die neue Ortsumgehungsstraße von Vilshofen. Die hat sich die bayerische Kleinstadt gegönnt.

Leidtragende sind die Haselmäuse. Die können jetzt nicht mehr so einfach auf die andere Seite der Straße wechseln.

Da diese Mausart aber europaweit geschützt ist, hat ein Gericht entschieden, eine Brücke bauen zu lassen, um den Haselmäusen doch noch das gefahrlose wechseln zu ermöglichen.

Der Schildbürgerstreich beginnt jetzt. Denn: Die Haselmäuse sind gar nicht mehr da. Der Bau der Straße hat sie zur Gänze vertrieben.

Die Brücke ist also nicht nur teuer – 93.000 Euro wurden verbaut – sondern durch das Fehlen derjenigen, die sie benutzen sollen, auch komplett sinnlos.

Hellgard Gillitzer vom BUND sieht nur eine Möglichkeit, nämlich noch mehr Steuergelder einzusetzen: "Wenn Büsche vor den Pfeilern wären, würden die Mäuse eventuell zurückkehren und den Übergang nutzen."